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Code 46
Großbritannien 2003, Laufzeit: 92 Min.
Regie: Michael Winterbottom
Darsteller: Tim Robbins, Samantha Morton, Om Puri, Jeanne Balibar, Togo Igawa, Essie Davis, Nina Fogg, Bruno Lastra, Emil Marwa, Nabil Massad, Taro Sherabayani, Christopher Simpson, Benedict Wong

In poetisch melancholischen Bildern vor futuristischer Kulisse entfaltet der preisgekrönte Regisseur Micheal Winterbottom eine intensiv erzählte, zum Scheitern verurteilte Liebesgeschichte im Zeitalter von Genmanipulation und Gedankenverbrechen. Unsere Welt in nicht all zu ferner Zukunft; der fortschreitende Klimawandel hat große Teile der Kontinente verödet und das menschliche Leben ballt sich in den Metropolen. Um die zivile Fluktuation unter Kontrolle zu halten, stellt die Sphinx Corporation versicherte Reise-Visa her, die nur zugelassenen Personen das Leben in den Städten ermöglichen. William Geld arbeitet als Ermittler für Sphinx und reist nach Shanghai um dort einen Visa-Fälschungs-Betrug aufzuklären. Zwischen ihm und Maria, der jungen Täterin scheint es eine unerklärliche Verbindung zu geben, die beide sofort spüren. Wie im Traum läuft die Begegnung ab, alle Worte scheinen aufgehoben. Nach einer Liebesnacht in Marias Appartment zerbricht Williams sonst so kontrollierte Welt. Als er sie erneut aufsuchen will, ist sie verschwunden. William muss herausfinden, dass er mit ihr eines Kapitalverbrechens schuldig geworden ist; der Verstoß gegen Code 46. Dieses Gesetz besagt, dass Menschen mit gleicher oder ähnlicher genetischer Identität keine Verbindung eingehen oder Nachkommen zeugen dürfen. Marias Schwangerschaft wurde abgebrochen und ihr Gedächtnis gelöscht. Entsetzt macht William eine Genanalyse von Marias Erbgut und macht eine ungeheuere Entdeckung: Die junge Frau ist zu 100% genetisch mit seiner Mutter identisch... Der Regisseur Michael Winterbottom verarbeitet in CODE 46 auch seine Erfahrungen vom Dreh des goldenen Bären Gewinners "In this world", wo fast spiegelverkehrt die beiden afghanischen Jungen aus der Wildnis in die "Zivilisation" flüchten. Auch in CODE 46 läßt Winterbottom seine Figuren immer wieder - auch unter enormen Risiken - alle Grenzen überwinden in der Hoffnung auf ein besseres Leben für sich und die Menschen, die sie lieben. So ist CODE 46 ein zutiefst und im besten Sinne romantischer Film über das Gefühl, der einen großen Liebe zu begegnen; einen Seelenverwandten zu treffen in einer seelenlosen Welt und zu wissen, dass man für ihn bestimmt ist - auch gegen jede Regel.

(Silvia Bahl, playtime by biograph)

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