Es gibt 21 Beiträge von Rita
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25.04.2003
Diesen Satz schreibt sich Claire wie eine Regel in ihr blaues Notizheft und auch wenn er für sie im Laufe des Films eine tragische Bedeutung bekommt, klingt es lebensbejahend. Bis auf die teilweise etwas kitschigen Szenenabfolgen hat mich der Film sehr berührt. Z.B. der Schwenk auf die Engelstatue nach der Liebesszene im Regen, die Kopftuch-Szene und die etwas konstruiert wirkende unkonventionelle Gemeinschaft in der Klinik wirken etwas überzogen. Aber die Ausstrahlung der Schauspieler und die kunstvollen optischen Metapher überzeugen und machen den Film trotzdem sehenswert. Allerdings ist Claires langsames Verschwinden ins Reich des Vergessens nur schwer erträglich und die Regisseurin kennt da keine Gnade. Ein Trost deutet der Perspektivwechsel am Ende an, wenn man selbst nicht mehr unterscheiden kann zwischen Imagination und Wirklichkeit. Auch nach Auflösung der Szene hofft man, dass Claire irgendwie glücklich ist in ihrem Reich.
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14.02.2003
Dieser Film ist eine sehr stille und sensible Dokumentation und nur bei zwei Szenen ging es mir ähnlich wie ?whity?. Bei den Gesprächen mit den zwei älteren ?Problemkindern? hat die Kamera gestört, denn man spürte die Befangenheit der Kinder, die sowieso schon ein Problem damit hatten sich mitzuteilen. Aber sonst fand ich es sehr spannend, die Kinder zu beobachten und deren Umgang miteinander. Das dieser Ort eine seltene Oase ist, wurde immer wieder durch die langen Kameraeinstellungen der Naturaufnahmen verdeutlicht und man bekam ein Gespür dafür, in welcher Welt die Menschen auf dem Land dort leben. Ich mochte die Szene mit den Schildkröten am Anfang - so wurde man auf den Erzählrhythmus des Filmes eingestellt. (Spannend fand ich es auch wieder einmal, wie viele Leute im Kinosaal die stillen Passagen nicht ertragen konnten und dann unbedingt etwas essen oder sagen mussten - vielleicht verhalten sie sich aber auch einfach im Kino genauso wie zu Hause vor dem Fernseher - nervig.)
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18.11.2002
Der Mann ohne Vergangenheit, Geld und Wohnung (aber mit dem Blues!) wird ganz selbstverständlich in eine Gemeinschaft aufgenommen, deren Mitglieder trotz Armut und scheinbarer Ausweglosigkeit nie ihre Würde verlieren. Im Sonntagsanzug geht man am Wochenende aus zum Essen - zur Suppenausgabe der Heilsarmee. Die Dialoge sind wunderbar karg - manchmal schon leicht surreal und voller Weisheiten. Ein genialer Film, gedreht In satten Farben, die trotzig das Elend veredeln und mit Schauspielern, deren Gesichter Geschichten erzählen.
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02.11.2002
klebte die Kamera an den Gesichtern und manchmal hätte ich mir etwas mehr Distanz gewünscht. Man wurde in den Alltag der Protagonisten hineingesogen und kam sich dabei vor wie ein Voyeur. Es gab kein Drehbuch und alle Szenen wurden improvisiert. Das ermöglichte erst die digitale Aufnahmetechnik, denn sonst wären die Produktionskosten zu hoch gewesen. Das erklärt auch die Natürlichkeit, mit der sich die Schauspieler vor der Kamera bewegen und vielleicht passt auch das Fehlen längerer Dialoge zu den Rollen. Aber das hat mich auch am meisten mitgenommen: die Unfähigkeit der Ehepaare, miteinander zu kommunizieren. Zum Glück lockerten komische Situationen die Handlung auf und nahmen ihr etwas Tragik. Ich habe diesen Film als eine sehr gute Dokumentation wahrgenommen und würde mir jetzt gerne eine ?echte? Dokumentation über die Dreharbeiten anschauen.
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28.10.2002
Und was Identität? Das haben wir uns am Ende des Films gefragt und obwohl der Film darauf nicht wirklich eingeht, finde ich diese Fragen spannend. Ausgelöst durch einen Film, der nicht mehr sein will, als ein Agententhriller. Aber die Spannung, die einen Film wie ?Die üblichen Verdächtigen? ausmacht, wird hier leider durch die Tatsache gebremst, dass der Zuschauer mehr weiss, als die Gejagten. Trotzdem ein unterhaltsamer Film mit einer lockeren Franka Potente, die den Film etwas weniger kühl erscheinen lässt und nicht wie die üblichen ?Action-Frauen? nur Staffage ist.
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14.10.2002
Leider kam dieser Film nirgends im OmU und daher habe ich es gewagt und ihn mir im Original angeschaut. Obwohl ich dachte, des Englischen einigermassen mächtig zu sein, konnte ich gerade die Dienerschaft streckenweise überhaupt nicht verstehen. Was aber auch faszinierend war, denn trotzdem hat dieser Film funktioniert (auch Dank der lebendigen Kameraarbeit, die jedes Detail aufnimmt)! Und diese Vielfalt der Dialekte, bzw. den Sprachunterschied zwischen der sog. Ober- und Unterschicht, hätte ich mir einfach nicht entgehen lassen wollen. Altman breitet wieder ein kunstvoll verwobenes und bis ins Detail stimmiges Geflecht vor uns aus und gerade weil ich es total nebensächlich finde, wer den Hausherrn ermordet hat, konnte ich mich völlig in diesem Geflecht verlieren. Wie auch whity war ich über die Darstellung der Filmleute verblüfft, die lässig über die Abgründe der Klassenunterschiede hinwegsahen und dieses Treffen der adligen Gesellschaft nur als Vorlage für ihren Film nutzten ( ?Wie halten sie es bloß mit diesen Leuten aus??, fragt der amerikanische Produzent den Schauspieler und dieser antwortet: ?Sie vergessen, dass ich mein Geld damit verdiene, sie darzustellen.?.)
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09.10.2002
und nicht mehr. Nach den guten Kritiken, die überall zu lesen waren, hatte ich schon etwas Schrägeres erwartet. Und auch die Atmosphäre war mir für diese Art Zukunftsvision nicht dunkel genug. Es waren wieder einige ganz nette Film-Zitate in die Geschichte verwoben und an verspielten Details mangelte es auch in diesem Spielberg-Film nicht. Aber das Ende hätte er sich sparen können (Friede, Freude, Hollywood ...).
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07.10.2002
Man hat es dem Film angemerkt, dass er eigentlich mal ein Theaterstück war. Manche Dialoge, die auf der Bühne vielleicht funktionieren, klingen dann im Film sehr geschraubt. Zudem wirkt die übertriebene Unterschiedlichkeit der Paare etwas konstruiert und die Striptease-Szene irgendwie aufgesetzt und künstlich - die Körper zu perfekt um authentisch zu sein. (Komisch auch, dass jetzt in jedem Film gesungen wird! ?Das Leben ist ein Chanson? ist in seiner Leichtigkeit und Perfektion einfach nicht zu übertreffen und auch Woody Allen mit ?Alle sagen: I love you? ist noch sehr amüsant - aber es reizt sich irgendwann aus.) Ich habe oft gedacht, dass dieser Film zu viel will und daher manche Szenen etwas überladen wirken. Trotzdem hat Doris Dörrie wieder einige pointierte Dialoge und ? dichte? Szenen geschaffen, bei denen man sich durchaus ertappt fühlen kann.
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23.09.2002
war ich, nachdem ich das Kino vor Ende des Films fluchtartig verlassen musste. Die gewollt tiefsinnigen Anspielungen fand ich einfach nur unerträglich platt: z.B. Lucias Fahrt zum Leuchtturm (!) und danach ihr Sturz in die Felsspalte (!!); das bei Mondschein im Meer gezeugte Kind heisst natürlich Luna usw. Im Laufe des Films gerät dann die ?Handlung? völlig zum Vehikel für die Bettszenen und selbst der natürliche und offene Umgang mit Sex wird durch die ?Porno-Mimik? der Schauspieler zur Farce. Eine reine Männerphantasie war auch das ?Kindermädchen? von Lorenzos Tochter, die abends Pornofilme (mit ihrer Mutter als Hauptdarstellerin) nachspielt und Lorenzo davon erzählt. Wie alle Frauen will sie nur das eine und leiht ihm zur Einstimmung schon mal ihre Mutter auf Video. Das alles ist soo inspirierend für Lorenzo, dass er ein Buch daraus macht. Oder ist es am Ende alles nur seiner sprühenden Phantasie entsprungen?! (Lorenzo wirkt zudem so wenig intellektuell wie sexy und ist daher völlig unglaubwürdig.) Bevor dann noch Lucia mit dem bärtigen Taucher und der lüsternen ?Zimmerwirtin? ins Bett steigen konnte, habe ich dann das Kino verlassen. In keiner Szene schaffte es dieser Film, eine erotische Stimmung aufkommen zu lassen - stattdessen gab es im Publikum teilweise Gelächter ob dieser unfreiwilligen Komik. (Wenn ich dagegen an die erotische Spannung u.a. von ?Eine pornografische Beziehung?, ?Mulholland Drive? oder ?Y tu mamá también? denke ?)
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15.08.2002
Noch Tage nachdem ich den Film gesehen habe, schwirren mir Bilder im
Kopf herum, deren poetische Vielschichtigkeit mich nicht mehr losläßt (so ging es mir auch nach dem Tanztheater von Pina Bausch - wie genial,
den Film mit ihren Tanz-Szenen beginnen und enden zu lassen!) Almodóvar ist es wieder gelungen, uns eine unglaubliche Geschichte zu erzählen, die wir ihm aber vorbehaltlos glauben. Dabei lässt er uns auch immer wieder Raum für unsere eigenen Deutungsmuster, indem er etwas bewußt nicht zeigt, oder verfremdet. Und wieder einmal sind es die starken Frauen Almodóvars, die diesen Film dominieren - selbst im komatösen Zustand ... !