Es gibt 1 Beitrag von Frau Menzel
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15.03.2003
Ein Film steht und fällt mit den ersten und den letzten 5 Minuten, die Steven Soderbergh ?Solaris? kongenial umgesetzt hat. Aber mit der Buchvorlage von Stanislaw Lem hat der Film sehr wenig zu tun. Und je mehr er sich davon entfernt, desto besser wird er. Mit dem Buch verbindet der Film die problematische Einordnung in die Kategorie des Science Fiction. Denn es handelt sich letztendlich um eine Geschichte um Liebe und Identität, die zufällig in der Zukunft spielt. Sicherlich läuft ?Solaris? mit seiner sehr ruhigen und bedächtigen Erzählweise dem Mainstream des Kinos zuwider und wirkt deshalb umso eindringlicher und nachhaltiger. (Große Überraschung, George Clooney kann mehr als nur gut aussehen! Aber gut aussehen tut er auch!!!)
Wer große Namen wie Lem und Tarkowski ins Spiel bringt, muss sich an ihnen messen lassen. Soderbergh gelingt es nur einen Bruchteil der philosophischen Themenvielfalt der Romanvorlage filmisch umzusetzen; das allerdings in bemerkenswerter Weise. Nur - das Buch von Stanislaw Lem ist umso vieles größer, facettenreicher, intelligenter, ironischer, geistreicher ? Also es bleibt nur lesen, lesen, lesen!