Es gibt 111 Beiträge von deejay
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20.06.2003
...mich an dieses Filmerlebnis zu erinnern. Ist das wirklich schon siebzehn Jahre her? Wie die Zeit vergeht. Und ich denke noch heute oft an die bizarren Drei. - Da möchte ich doch die umliegenden Kinobetreiber ganz energisch aufmuntern, den Streifen, womöglich auch noch open air, ganz schnell wieder aufzuführen!
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08.05.2003
...und was hatte ich damals, vor langer Zeit, nach dem ersten Sehen ein zwiespältiges Gefühl. Ganz schön genervt war ich von den ständig ins Bild ragenden, aus unserer Zeit (den unsäglichen 80ern)stammenden und in die Fiction real übernommenen, Werbetafeln. Aufgeregt hatte ich mich damals darüber, daß das Placement einen ansonsten so unvergleichlichen, einen so engagierten Film finanzierte. Mit dem Widerspruch hatte ich zu kämpfen.
Heute sehe ich den Film als Meilenstein, die Werbung schmerzt wohl aufgrund meiner persönlichen Abhärtung der Jahre seit seinem Erscheinen, nicht mehr so, denn die Begeisterung für die bahnbrechende Bildsprache und der interssanten Geschichte überwiegt. So geht das eben.
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31.03.2003
Ich habe diesem Film nicht getraut. Ich wollte ihn nicht sehen und wurde dazu mehr oder weniger überredet. Dieses Thema, dieser Komiker und diese Herangehensweise waren mir in ihrer Gemeinsamkeit zutiefst suspekt. Wie kann man nur...
Jetzt, sehr spät, habe ich ihn gesehen und hatte immer wieder dieses zwiespältige Magengrollen, das durch die leichte, slapstickartige Erzählweise eines Liebesmärchens und der Verquickung mit dem brutalsten Thema unserer Gerschichte herrührte. Vom Anfang bis zum Ende. Selbst nach dem Ausklingen des Nachspanns war ich noch unsicher, ob es richtig war, diesen Film gerade so zu machen.
Doch ich bin sicher, daß die gar nicht kitschig, sondern in diesem Fall originell und angreifbar formulierte Botschaft, daß die Liebe die größte Errungenschaft der sonst so selbstzerstörerischen Menschheit ist, ankommt.
Botschaftskino, ich bitte für den respektlosen Ausdruck um Verzeihung, kann nicht mehr erreichen.
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28.03.2003
Ja, das Leben steckt voller Gründe, in Bitterkeit zu erstarren, zu resignieren. Schmidt hat wie unendlich viele Menschen allen Grund dazu.
Fast das ganze Leben einen guten Job gemacht - von heute auf morgen problemlos zu ersetzen.
Die Macken des Partners viele Jahre klaglos ertragen - nach dessen Tod feststellen, mit dem besten Freund betrogen worden zu sein.
Das einzige Kind liebend und ihm immer das Beste wünschend - sehen, daß es einen Volltrottel liebt und diesen auch noch heiratet. Das Dasein eines Menschen ist ebenso bedeutend, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Allerdings ganz selten mit der so optimistisch von der Chaostheorie in Möglichkeit gestellten Wirkung.
Eine Botschaft, die schmerzt und uns auffordern sollte, über Jugendwahn, die sogenannte Selbstverwirklichung im Beruf und das hoffentlich genußvolle Erleben von Altern nachzudenken.
Schmidt überlebt trotz aller Gründe zur Depression und findet in seinem so fernen und hilflosen afrikanischen Patenkind endlich jemandem, dem er seine Geschichte, seine Gedanken mitteilen kann.
Schmidt ist Jack Nicholson in einer Glanzrolle. Unbeschreiblich, seine leeren Blicke eines enttäuschten, alten Mannes, sein im Hintergrund manchmal durchschimmernder Witz. Ganz anders als die von ihm gewohnte manische Wildheit.
Der Film, für amerikanische Verhältnisse angenehm klein, mit einfallsreichen, witzigen bis schönen Kameraeinstellungen und einem fast europäisch améliesch wirkenden Soundtrack, ist mir ein sicher bleibendes Erlebnis.
Obwohl alles so erbärmlich trist ist, habe ich mich ganz widersprüchlich von Anfang bis Ende bestens unterhalten gefühlt.
PS: otello7788, "42" ist die Antwort, nicht "69". Aber egal.
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Mal was zum Lesen: www.einseitig.info
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17.03.2003
Der kalte Krieg ist vorüber. Eine der Supermächte hat inzwischen den Geist aufgegeben und diese meisterhaft fatale Komödie ist so wichtig wie ehedem. Seht sie Euch an, die Ihr meint, Krieg wäre eine Lösung. Die teils expressionistischen Bilder, die von Kubrick gewohnte Perfektion der Bildsprache, also nicht nur die Satire, Komödie und politische Aktualität rechtfertigt die Wiederaufführung gerade jetzt und später.
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06.03.2003
Dies ist einer meiner Lieblingsfilme. Ich habe ihn bisher nur in der OmU gesehen. Neulich, da ich unbedingt die DVD erwerben mußte, warf ich einen kurzen Blick - besser: mein Ohr - in die deutsche Fassung. Oh Graus! Fünf Minuten hat es gedauert. Höchstens. Unerträglich, was sich die Übersetzer dort geleistet haben. Verbietet diese Fassung! Jeder Witz geht flöten. Wie soll ein Buttler mit richtig miesem deutschen Akzent auf Deutsch noch glaubhaft sagen: "I´m a buttler - not a catcher?" - Seht Euch die OmU an!
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06.03.2003
Ich mag den Kultbegriff nicht und werfe mich vor nichts und niemanden auf die Knie. Deshalb ist auch dieser Film kein Kultfilm. - So, das mußte mal gesagt werden und gilt für jedes noch so begeisternde menschliche Meisterwerk. - Pulp Fiction ist ein solches Meisterwerk. Abschreckend und beängstigend in der kaltblütigen Gewaltdarstellung, unübertroffen in seiner so humorvollen, dialoglastigen, fast geschwätzigen, zeitlich versetzten Erzählweise. Tarantino macht das Beste aus seinen Darstellern, die sichtlich Spaß an ihren Rollen hatten. - Kein Kult ist notwendig, diesen Film zu bewerten. Schlimmer noch: Kult verhindert Urteilsfähigkeit.
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06.03.2003
Ein unausgegorenes Konglumerat von einem Drehbuch. Der Start als klassisch brutales US-Roadmovie mit einem hervorragenden Gespann ungleicher Brüder (Clooney/Tarantino) - allein für sich sehenswert. Dann der völlig überflüssige Schwenk zur sogenannten Phantasy. Das ist unpassend und der Beweis, daß ein damals noch absolut unreifer Drehbuchautor (Tarantino) an der Schreibmaschine saß, sein Talent in vielen einzelnen Szenen nur aufblitzen ließ und die Ideen noch nicht filmreif im Zaum halten konnte. Dennoch, oder gerade deshalb, ist der Film in seiner Kinofassung so interessant und sogar unterhaltsam. Sicher, ich stimme zu, daß das Pulver spätestens bei der zweiten TV-Wiederholung verschossen ist, doch wer zwingt uns eigentlich dazu, einmal nicht genug sein zu lassen? Ich habe mich über den Mut gefreut, dieses Machwerk zu verfilmen und Leuten wie Keitel und Clooney schmackhaft zu machen, denn wie viele gute Bücher wurden schon per Kamera zerstört?
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06.03.2003
Er geht wirklich in Ordnung, dieser Film. Er ist witzig, die DDR nicht verherrlichend, dabei aber angenehm romantisierend und über lange Strecken viel trauriger als erwartet. Komisch, daß diese Stimmung nach dem Ende bei mir überwog. Eine lobenswerte Leistung also, dieses individuelle Gefühl hervorgerufen zu haben. Dennoch scheint mir die Zahl der Lobeshymnen etwas übertrieben und, liebe Colonia, Besucherzahlen sind meist leider nur ein Beweis geschickten Marketings, das bei diesem Streifen für deutsche Verhältnisse recht früh einsetzte. Ich würde mich über geringen Zuspruch wundern. - Etwas mehr Schwung und eine größere Originalität der Bilder hätte der Inszenierung sicher gut getan und meiner Bewertung den fünften Stern verpaßt. Da wirkt Lenin meistenteils bieder und eher fernsehhaft. Eine schöne, doch nicht genug ausgekostete Einstellung war die Abschiedsszene zwischen der Mutter und dem fortfliegenden Lenin. Wer will also meckern? Der Film war gut und gibt Hoffnung auf ein selbstbewußtes Filmdeutschland, das seine ganz eigenen Geschichten erzählt.
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25.02.2003
Danke Whity, nach so vielen Jahren habe ich dieses Meisterwerk endlich einmal komplett und in Ruhe sehen können und kann Dir nur zu zustimmen. Ehrfürchtig blieb mir ständig die Spucke vor den altmeisterlichen Gemäldszenen weg. Dies ist ein Film, der im postiven Sinne in ein Museum gehört und einzigartig in seiner visuellen Konsequenz geblieben ist. Ein Film für genußsüchtige Augenmenschen, die nicht die schnelle Schnittfolge benötigen, um Er-/Leben zu spüren. Ein Film mit einem Hauch klassischen, aber sehr distanzierten, Theaters. - Unbedingte Wiederaufführung auf großer Leinwand empfohlen!