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10.08.2009
Der Film ist eine wunderbare fiktive Komödie über das Zusammentreffen verschiedener Kulturen, was schon durch die verwendeten Stilelemente hervorragend ausgedrückt wird. Ali Samadi Ahadi gelingt es vortrefflich, zwei entwurzelte Gruppen, die Ostdeutschen nach der Wende und die Perser nach der Revolution zu charakterisieren und bei aller Fremdheit sehr viele Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Beide schwelgen in der Vergangenheit und idealisieren diese, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven. Die Verknüpfung von Stilelementen aus westlicher, indischer (Bollywood) und persischer Filmkultur sowie verschiedener filmischer Techniken wie Animation, Zeichnung, Scherenschnitt etc. ist sehr gelungen, z.B. die "Fahrt" Mohsens von Köln nach Oberniederwalde ist durch die Animation sehr schön umgesetzt. Die Dialoge, besonders die untertitelten, sind teilweise urkomisch. Zwei (Sprach-)Kulturen treffen aufeinander, heucheln Verständnis und haben doch beide die gleichen Ressentiments gegenüber ihren Gesprächspartnern, nur aus entgegengesetzten Blickwinkeln. (Fast) kein Klischee wird ausgelassen, aber immer humorvoll, augenzwinkernd und nie verletzend. Prima. So sind sich am Ende Ostdeutsche und Perser viel näher, als es auf den ersten Blick scheint.
Sicherlich ist die Handlung vorhersehbar, aber im Mittelpunkt steht eben nicht die Handlung, sondern die Begegnung der zwei oberflächlich so verschiedenen Kulturen, die sich doch so ähnlich sind. Unbedingt sehenswert!