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A Star Is Born

A Star Is Born
USA 2018, Laufzeit: 135 Min., FSK 12
Regie: Bradley Cooper
Darsteller: Lady Gaga, Bradley Cooper, Andrew Dice Clay

Der Stoff ist nicht neu, und dennoch scheint er eine große Faszination auf Regisseure auszuüben. Unter dem Titel „A star is born" kamen bereits drei Verfilmungen in den letzten 80 Jahren in die Kinos. Jetzt hat sich der Schauspieler Bradley Cooper in seinem Spielfilmdebüt an der tragischen Liebesgeschichte versucht und die weibliche Hauptrolle dem Mega-Star Lady Gaga anvertraut. Die muss sich dabei mit großen Namen wie Judy Garland oder Barbra Streisand messen. Doch sie schlägt sich tapfer und kann vor allem mit ihrer Musik und Stimme punkten.

Ganz ohne Make-up oder sonstige Extravaganzen präsentiert sie sich im Film, ganz im Kontrast zu ihrem glamourösen Auftritt auf dem Festival, der Venedig zeitweise in einen Ausnahmezustand versetzte. Eine Überraschung, die dem Werk gut getan hat. „Bradley wollte mich ganz pur. Und schließlich habe ich mich überzeugen lassen", erzählte sie auf der Pressekonferenz über die Zusammenarbeit mit Cooper, der gleichzeitig auch die Hauptrolle übernommen hat.
Er spielt den alternden Country-Musikstar Jackson Maine, dessen Karrierestern seinen Zenit überschritten hat. Seine Stimme wird schwächer, es kommen immer weniger Zuschauer, was dagegen steigt sind seine Alkoholexzesse. Als er nach einem Konzert an der Theke eines Travestie-Clubs landet, lernt er Ally kennen, die dort ein Lied auf der Bühne präsentiert. Fasziniert von ihrer Stimme und ihrem Talent, entwickelt sich schnell eine leidenschaftliche Liebesgeschichte zwischen den beiden. Er erfährt auch, dass sie eigene Songs schreibt, sich aber nicht schön genug dafür hält, um im Rampenlicht zu stehen. Doch Jackson ist anderer Meinung. Er will Ally fördern und ihrer Karriere einen Anstoß zu geben. Bei einem seiner Auftritte bittet er sie auf die Bühne und darum, mit ihm gemeinsam eines ihrer Lieder zu singen. Nur widerwillig lässt sie sich überreden, doch dann nimmt die Geschichte ihren Lauf. Ally steigt zum Star auf, während sich Maines Karriere nach unten bewegt und in immer häufigeren Abstürzen endet. Das belastet auch ihre persönliche Beziehung und endet tragisch.
Der Stoff wurde bereits mehrfach verfilmt. Die bekanntesten Versionen sind die des Amerikaners George Cukor von 1954 mit Judy Garland und Barbra Streisands Adaption, bei der sie auch die Hauptrolle übernahm. Während Cukors in der Filmszene angesiedeltes Werk in der Presse als intelligente Kritik am System Hollywood galt, an der Kasse aber gerade einmal sein Budget einspielte, wurde Streisands Version bei Kritikern meist als kitschiger Egotrip geschmäht, wurde aber zum großen Publikumserfolg.
Wie Streisand verzichtet Cooper weitgehend auf Systemkritik, legt seinen Schwerpunkt vielmehr auf die Liebesgeschichte und die emotionalen Untiefen, die eine entgegengesetzt verlaufende Karriere mit sich bringt. Vor allem an der eingängigen emotionalen Musik ist zu spüren, dass die Chemie zwischen den beiden stimmt. Mit viel Liebe und Engagement haben sie sich ihrem Projekt gewidmet und ein Werk geschaffen, dass sowohl für Fans der alten Filme wie auch für nicht mit dem Stoff Vertraute gleichermaßen interessant ist. Die beiden Songs, die sie – gemeinsam komponiert – zum Film beisteuerten, gelten schon jetzt als oscarverdächtig.

(Anne Wotschke)

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