Das Fenster zum Hof
USA 1954, Laufzeit: 112 Min., FSK 16
Regie: Alfred Hitchcock
Darsteller: James Stewart, Grace Kelly, Wendell Corey, Thelma Ritter, Raymond Burr
Hier und Dort
Matt513 (266), 16.07.2013
Von Anfang bis Ende gespannt verfolgt man diesen hervorragend orchestrierten Thriller. Die pittoreske Hinterhofszenerie ist ein Meisterstück der Regiekunst Hitchcocks. Wie Miniaturen in einem Setzkasten, so wird dort eine ganze Palette von Schicksalen und Emotionen vorgeführt. Sie ist Jeffs einzige dauernde Zerstreuung im Gips und gleichzeitig räumliches Gegenstück zu seinem Ausguck im Vordergrund. Neben diesem stark eingefaßten Bühnenbild sind es Schnitt sowie die subjektiv angelegte Perspektive der Kamera, die den Zuschauer geradezu in das eintauchen lassen, was Jeff als Hauptfigur erlebt. Suspense vom feinsten; man wird zum Kaninchen, das gebannt auf das Zuschnappen der Schlange wartet.
Im Hier und Dort befindet sich auch Jeffs Beziehung mit Lisa. Sein neugieriges Wesen und sein Beruf treiben ihn oft an unsichere Orte fort. Sie dagegen ein New Yorker Society Girl, das ihn an sich binden will, ohne sein Streben nach dem Unbekannten zu verstehen, womit sie auch den Handlungsfluß an einer Stelle beinahe zu ersticken droht. Zum Sich-finden braucht es erst ein haarsträubendes Abenteuer auf engstem Raum mit vielen Wendungen.
50 Jahre "Fenster zum Hof"
Kinokeule (541), 18.10.2004
Welch ein Granit in der Brandung der Filmgeschichte!
Ein Raum, ein Ausblick aus dem Fenster, eine handvoll Schauspieler und eine spannende Buchvorlage. Mehr braucht es nicht für den perfekten Film. Allerdings ist noch ein Wahnsinnsregisseur wie Alfred Hitchcock nötig, der hier in nicht zu wiederholender Art und Weise einen Sog entfacht, dem man sich auch heute nur schwer entziehen kann. Keine spektakulären Tricks und Effekte, wie in ?Die Vögel? oder ?Psycho? sind dabei erforderlich. Die Story trägt sich alleine, mit Hilfe dieser großartigen Schauspieler und unter der strengen Hand des Meisters. Neben ?Vertigo? mein Lieblings-Hitchcock.