Dem Himmel so nah
USA 1995, Laufzeit: 102 Min., FSK 6
Regie: Alfonso Arau
Darsteller: Keanu Reeves, Aitana Sanchez-Gijon, Anthony Quinn, Giancarlo Giannini
Nichts Besonderes
Colonia (683), 10.08.2003
Dass Keanu Reeves nach seinem überragenden Erfolg als neuer Actionheld in "Speed" vorsichtshalber auf ein ganz anderes Pferd, nämlich eine durch und durch romantische Liebesgeschichte, setzen wollte, ist nur allzu verständlich. Und so könnte denn der Kontrast zum Geschwindigkeitskracher größer gar nicht sein. "Dem Himmel so nah" kommt wie ein Film aus einem anderen Zeitalter daher: Sehr langsam, sehr ruhig, jedes einzelne Bild in eine ganze Kiste bunter Farbfilter getaucht.
Das alles könnte den Streifen zur idealen Unterhaltung an einem lauen Sommerabend machen. Tut es aber nicht. Denn "Dem Himmel so nah" ist reichlich uninspiriert und zum Gähnen langweilig. Dazu kommt leider, dass der lecker ausschauende Herr Reeves nun nicht gerade ein Ausbund an mimischer Darstellungskraft ist.
So bleibt "Dem Himmel so nah" eine zähe vorhersehbare Liebesschhnulze und ein überflüssiges Remake des 1942 in Italien entstandenen "Lüge einer Sommernacht". Daran ändert auch Anthony Quinn in einer Nebenrolle als Großvater des mexikanischen Familienclans nichts. Und auch nicht die Musik von Altmeister Maurice Jarre oder die ansosnten reizvolle und noch nicht totgefilmte Kulisse der kalifornischen Weinbauer.