Die Florence Foster Jenkins Story
Deutschland 2016, Laufzeit: 93 Min., FSK 0
Regie: Ralf Pleger
Darsteller: Joyce DiDonato, Adam Benzwi, Jan-Philipp Rekeszus
>> www.florencefosterjenkins.de
Die 1868 geborene Florence Foster Jenkins ist bis heute ein Phänomen. Unstrittig ist nach wie vor, dass sie absolut nicht singen konnte und keinen Ton richtig traf. Dies hielt sie jedoch nicht davon ab, vor Publikum aufzutreten. Gleich zwei Filme beschäftigen sich in diesem Monat mit dem exzentrischen „Star“. Der neue Film von Stephen Frears mit Meryl Streep in der Hauptrolle und diese Mischung aus Drama und Dokumentarfilm, die zwei Wochen vorher startet.
In einer Mischung aus Drama und Dokumentation präsentiert der Film Zeitzeugenberichte und unveröffentlichtes Archivmaterial. Höhepunkt sind jedoch als optische und musikalische Leckerbissen inszenierte elegante Tableaux Vivantes, jene „lebenden Bilder“, in denen Foster Jenkins - hier verkörpert durch die renommierte Opernsängerin Joyce DiDonato - ihre Opernauftritte effektvoll inszenierte. Stück für Stück enthüllt der Film so die tragische Tiefe dieser schillernden Figur, die zwar von phänomenaler Talentlosigkeit geschlagen war, aber auch als frühe Vertreterin der Camp-Kultur gelten kann, die sich in ihrer übertriebenen Stilisierung der Wirklichkeit über Geschlechterrollen oder den eigenen gesellschaftlichen Rang souverän hinwegsetzte. Ganz nach dem Motto der echten Foster Jenkins „Die Leute können zwar behaupten, dass ich nicht singen kann, aber niemand kann behaupten, dass ich nicht gesungen hätte“
(Anne Wotschke)