Die Klavierspielerin
Österreich/Frankreich 2001, Laufzeit: 130 Min., FSK 16
Regie: Michael Haneke
Darsteller: Isabelle Huppert, Benoît Magimel, Annie Girardot, Anna Sigalevich, Susanne Lothar, Udo Samel, Cornelia Köndgen, Rudolf Melichar, Philipp Heiss, Thomas Weinhappel
Abfahrtsrennen
otello7788 (554), 02.02.2009
Außer dem Skifahren sind die Ösis auch darin weltklasse abgrundtief zu dramatisieren. So gesehen ist Michael Haneke der Franz Klammer der Depression. Der Film ist bestimmt Kunst. Ob ihn die Welt braucht, lass ich mal dahingestellt. Ich sicher nicht. Ich schau mir lieber Bonbonfilme an und habe danach einen schönen Tag mit einem Lachen im Gesicht.
Abgründe
Cinemoenti (173), 02.02.2009
Wer nicht bereit ist, sich das anzusehen, was es auf der Welt so gibt, und zwar ungeschminkt, der schaue sich doch einfach "Die fabelhafte Welt der Amélie" oder Ähnliches an. Für mich ist dieser Film eine cinéastische Perle.
Tipp: nur ansehen, wenn man sich stabil und einigermaßen aufgeräumt fühlt.
schauerlich
Marylou (161), 10.10.2004
Puh, endlich hab ich den Film geguckt, und ich bin froh, das ich das alleine gemacht habe. Ich habe selten so sprachlos einen Film gesehen und war hinterher so geschafft wie bei "die Klavierspielerin". Mir läuft es immer noch kalt den Rücken runter, vor allem bei der Vorstellug, das solche gestörten, kaputten Menschen warscheinlich keine Ausnahme sind.
Schonungsloses und ungeschminktes Bild einer emotional völlig verkrüppelten Frau.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was einen Menschen so grotesk empfinden oder vielleicht besser gesagt nichts empfinden lassen kann.
Die völlige Gefühlskälte einerseits, auf der anderen Seite die Sehnsucht nach Liebe, die sie nur auf ihre, wenn überhaupt, kranke Art empfinden kann.
Richtig schocking fand ich die harmlos beginnende, hinterher völlig pervertierte Beziehung zu Ihrem Schüler.
Statt Hilfe erntet sie nur Verachtung, Verzweiflung, aber weder Verständins noch wirklich Liebe, die sie sowieso in ihrer "Normalform" nicht verstehen kann.
Krass zu sehen, wohin die vermeindliche Liebe den Jungen treibt.
Hartes Stück Arbeit, dieser Film. Und Hut ab an vor den Darstelllern Huppert und Magimel. Ich habe ihr dieses kaputte Wesen jede Sekunde abgenommen.
Grausig, aber sehenswert.
brutal
deejay (111), 25.05.2004
Der brutalste Film der letzten Jahre, der einen hilflos macht und angesichts der menschlichen Handlungsweise zur Verzweiflung bringt. Ein psycologischer Splatterfilm über eine leider auch im wahren Leben so oder ähnlich auftretenden Mutter-Tochter-Beziehung, den sensible Menschen nicht allein sehen dürfen.
Ein großes Lob an Frau Huppert und den Regisseur!
www.einseitig.info
Innenansichten
Colonia (683), 23.05.2004
Einblicke in eine zutiefst verstörte Seele. Eindrucksvoll, sehr mutig.
Ein wahrer Hororfilm
Kinokeule (541), 20.05.2004
Michael Haneke zählt zu den Regisseuren, deren Filme ich mir demnächst nur wegen seines Namens anschauen werde. Nach Funny Games ist die Klavierspielerin der zweite Film, den ich von ihm gesehen habe. Totaler Horror hinter der intellektuellen Fassade.
Gnadenlos inszeniert mit tollen Schauspielern.(4 Sterne)
nicht nötig
hotratz (16), 26.04.2003
sich sowas anzutun.
der film ist extrem dicht und ergreifend, wer ein gefühl von extremer psychischer pein und völlig verdrehter sexualität hautnah vermittelt bekommen möchte, der mag sich das antuen.
ich frag mich ob das wirklich nötig ist.
haneke laässt einen mit vielen fragezeichen am ende des films einfach stehen, ich hätte noch mindestens eine dreiviertelstunde nach dem film kotzen können, so schlecht war mir.
Nichts zu lachen...
heliotrop (26), 19.04.2002
...gibt es bei der Klavierspielerin. Themen sind Selbstzerstörung, seelische Armut, Beherrschung des Geistes, die Sehnsucht sich zu spüren. ¶Aus dem Unvermögen, sich dem Einfluss der Mutter zu entziehen, wächst die Wut auf sich selbst so groß, dass sie krankhafte masochistische Züge annimmt. Erfolg und Anerkennung in der Öffentlichkeit, Skepsis und Bevormundung im Privaten spiegeln sich in der deformierten, spröden Seele der Musikerin wieder. ¶Ein schwieriger, sicher auch streitbarer Film - überzeugend inszeniert.
Verstörend
Lil' Lux (34), 20.11.2001
Die gut zwei Stunden Kino sind die Hölle - eine Reise in die Abgründe einer Frau, die hübsch und mäßig talentiert ist, aber krank. So krank, dass allein das Wort "krank" noch ein understatement repräsentiert. Selbstzerstörung beherrscht ihr Leben - aber sie zerstört nicht nur sich selbt, sondern auch andere. Auf alle Fälle versucht sie es. Aber nicht aus Intrigierfreude. Nein. Ist die Mutter schuld? Der prüde Lebensstil des Zwei-Frauenhaushalts? Die Begabung, die nie bis Schubert reichte? Der FIlm lässt uns alleine, mit diesen Fragen, mit dieser Frau, einer wahren Bilderbuch-Psychopathin, der man anfangs vielleicht noch helfen will, dann aber jeden Gedanken an eine etwaige Heilung als sinnlos einschätzt. Isabelle Huppert ist mutig - und gr0ßartig. Auch Benoit Magimel empfiehlt sich als Supertalent, obwohl er nicht den einfachsten Job hatte. Ein Film wie ein Psychotrip, dennoch mit immer klaren Bildern & eindringlicher Handlung. Die Leistung der "Klavierspielerin" liegt darin, die psychische Krankheit der Frau so wahnsinnig überzeugend und nachvollziehbar zu schildern - gelungen. ABer verstörend.