Die Wärterin
Dänemark, Schweden 2024, Laufzeit: 99 Min., FSK 16
Regie: Gustav Möller
Darsteller: Sidse Babett Knudsen, Sebastian Bull Sarning, Dar Salim
Das dänische Regie-Wunder Gustav Möller (THE GUILTY) meldet sich zurück und bleibt bei seiner Faszination für die Hürden des Polizeiberufs. Diesmal in Form einer Vollzugsbeamtin, die bei der Arbeit plötzlich von ihrer privaten Geschichte eingeholt wird und mit einem Insassen ein gefährliches Machtspiel beginnt.
Eva arbeitet im Knast. Sie ist zuständig für die „leichten Fälle", Menschen, die sich nichts allzu Schlimmes haben zu Schulden kommen lassen und die gute Aussichten haben auf eine baldige Resozialisierung. Geradezu liebevoll kümmert sie sich um sie, bietet Meditationskurse an und hat für jedes Anliegen ein offenes Ohr. Bis sie zufällig von der Ankunft eines neuen Insassen im Haus erfährt: jemandem, den sie kennt. Ohne Umschweife und ohne irgendjemandem etwas davon zu erzählen, lässt sie sich in seinen Trakt versetzen – den Hochsicherheitstrakt für Mörder und Gewaltverbrecher – um sich selbst um ihn zu kümmern. Wenn auch ganz anders als bisher...
Wie in seinem Erstling spielt Gustav Möller vor allem damit, was wir wissen und was nicht. Quälend lange hält er uns über die Verbindung der beiden im Ungewissen, ausgesperrt quasi, während wir gleichzeitig mit ihnen eingesperrt sind: Bis zum Schluss gibt es keine einzige Szene außerhalb des Gefängnisses. Obendrein in engem Bildformat (4:3) gefilmt, ein intensiver, klaustrophobischer Psycho-Thriller, der ganz nebenbei den Gefängnisalltag gekonnt in Frage stellt.