Ein Glücksfall
Großbritannien, Frankreich 2023, Laufzeit: 96 Min., FSK 12
Regie: Woody Allen
Darsteller: Lou de Laâge, Melvil Poupaud, Niels Schneider
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Leider kein Glücksfall
Raspa (392), 19.08.2024
Ich war immer bekennender Woody - Fan und werde es auch bleiben, mögen sie ihn in den USA wegen meiner Meinung nach haltloser Verdächtigungen auch noch so sehr ausgrenzen. Dieser Film jedoch kann allenfalls unter der Rubrik "mattes Alterswerk" eingestuft werden. In seinen besten Filmen, wie z.B. "Match Point", schaffte Allen es, den Zufall so clever einzusetzen, dass man sich den überraschenden Wendungen gerne hingab. Hier aber wirkt das Ganze so überkonstruiert, dass es schwer fällt, Gefallen daran zu finden. Dazu sind auch die Figuren wenig glaubwürdig gezeichnet. Man kann kaum glauben, dass die Protagonistin sich in diesen arroganten Schnösel, mit dem sie verheiratet ist, wirklich verliebt haben soll. Am ehesten wirkt noch die Mutter wie ein einigermaßen glaubhafter Charakter.
Alles in allem bin ich in diesem Fall froh, dass ich für diesen Film nicht ins Kino gegangen bin, sondern gewartet habe, bis man ihn streamen konnte. Schade, aber leider muss ich so hart urteilen.
Ein Glücksfall
mobile (174), 26.05.2024
Paris im Herbst und eine zum 2.Mal verheiratete junge Frau auf der Suche nach etwas mehr Anerkennung in ihrem Beziehungsleben. Ihr äußerst wohlhabender Ehemann verwöhnt Sie mit teuren Geschenken, die ihr eher unangenehm sind, da sie doch eigentlich eine kunstinteressierte Rebellin ist und keine Trophäe ihres Mannes sein will. Der zeigt sie aber sehr gerne als solche in seinem Freundeskreis herum. Und so kommt ihr die zufällige Begegnung mit einem ehemaligen Schulkameraden ganz recht, der Schriftsteller ist und nicht nur ihre Leidenschaft für Literatur neu entfacht. Sie stürzt sich in eine Affäre.
Es bleibt aber nicht bei einer klassischen Dreiecksgeschichte. Die Mutter von Fanny spielt ein bisschen Miss Marple und bringt Schwung in die Geschichte.
Mir gefallen nicht nur die gewohnt spritzigen Dialoge, auch die meist kurz gehaltenen Szenen treiben die Geschichte kontinuierlich voran. Es steckt außerdem einiges an Gesellschaftskritik drin. Die schon immer Reichen und die -wie Fannys Ehemann - Neureichen vergnügen sich am Wochenende auf dem Land bei der Jagd und überspielen ihre Langeweile durch das Ausplaudern von brisanten Gerüchte. Dabei werden auch illegale Aktionen nicht weiter hinterfragt.
Ein Glücksfall, dieser Film.