Giovanni Segantini – Magie des Lichts
Schweiz 2015, Laufzeit: 85 Min., FSK 0
Regie: Christian Labhart
>> www.segantini-film.ch/
Wir setzen unsere Reihe Kunst im Kino hier mit einem ganz besonderen Porträt eines besonderen Malers fort. Giovanni Segantini war Kunstmaler, Anarchist, Aussteiger und Sans-Papiers. Er schuf meist unter freiem Himmel monumentale Werke, in denen oft einfache Menschen in der idealisierten Natur einer Hochgebirgslandschaft eingebettet sind.
Segantinis Leben begann ähnlich dramatisch wie es enden sollte. Geboren in der Nähe des Gardasees verlor er seine Mutter im Alter von sechs Jahren und landete schließlich als Staatenloser in einer Erziehungsanstalt, wo er zum Schuster ausgebildet wurde. Mit 17 Jahren schrieb er sich an der Kunstakademie in Mailand ein. Im Lauf seines Lebens stieg er auf der Suche nach mehr Licht immer höher hinauf. 41-jährig starb er 1899 im Engadin unter dramatischen Umständen in einer Alphütte an einer Bauchfellentzündung.
Christian Labhart erzählt diese tragische Lebensgeschichte in dem er immer wieder mit der Kamera die Bilder Segantinis einfängt. Der Kommentar wird gesprochen von Bruno Ganz und speist sich aus Briefen Segantinis. Zusammen mit der kongenialen Musikuntermalung von Paul Giger erleben wir einen emotionalen Blick in die Abgründe einer zutiefst verletzten Seele. Ein stiller, meditativer Film, eine Antithese zum Lärm der Welt und zum Mainstream des Konsums - eine Hommage an Giovanni Segantini.
(Kalle Somnitz)