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Hallam Foe - This is my Story
Großbritannien 2007, Laufzeit: 96 Min., FSK 16
Regie: David Mackenzie
Darsteller: Jamie Bell, Sophia Myles, Ciarán Hinds, Claire Forlani, Jamie Sives, Maurice Roëves, Ewen Bremner

Als "Billy Eliott eroberte der junge Jamie Bell 2000 die Herzen des Kino-Publikums im Sturm. Jetzt, sieben Jahre später, überrascht er uns als 20-jähriger junger Mann in einer Charakterrolle, die seiner Leistung von damals durchaus ebenbürtig ist. Zwar wurde "Hallam Foe" auf der letzten Berlinale "nur" mit einem Silbernen Bären für die beste Filmmusik ausgezeichnet, aber auch alle anderen Leistungen in diesem Film sind durchaus "bärenreif". Eine Liebeskomödie voller Witz, Tempo und guter Einfälle, die für blendende Kinounterhaltung sorgt. Der 16-jährige Hallam Foe hat den Tod seiner Mutter auch nach Jahren noch nicht überwunden. Er hat sich in sein Baumhaus auf dem elterlichen Anwesen in den schottischen Highlands zurückgezogen, wo er das Leben um sich herum mit dem Fernglas aus sicherer Entfernung beobachtet. Dabei schießt er manchmal etwas über das Ziel hinaus, keine Intimsphäre ist ihm heilig. Gegenüber seinem Vater, der sich seiner Meinung nach zu schnell eine neue Frau zugelegt hat, und seiner Stiefmutter hegt er tiefes Mißtrauen, ja er beschuldigt sie sogar, für den Tod der Mutter verantwortlich zu sein. Dennoch fühlt er sich manchmal zu ihr hingezogen. Als sie ihn eines Tages verführt und zudem seine Aktivitäten als "Peeping Tom" herauskommen, verlässt Hallam Hals über Kopf sein Elternhaus und flüchtet nach Edinburgh, wo er versucht, sich auf eigene Faust durchzuschlagen. Er nistet sich auf unbewohnten Speichern ein und erkundet seine Umwelt nach alter Gewohnheit mit dem Fernrohr. Eines Tages trifft er auf eine junge Frau, in der er das Ebenbild seiner Mutter zu erkennen glaubt, und er beschließt, nicht mehr aus Kates Leben zu verschwinden. Dabei legt er nicht nur eine ausgesprochene Penetranz an den Tag, sondern auch einen genialen Einfallsreichtum, der es Kate genauso schwer macht wie dem Zuschauer, Hallam für seine Marotten zu hassen. Allmächlich wird er vom passiven Beobachter zum aktiv Handelnden, der sein Leben selbst in die Hand nimmt und sich den Dämonen der Vergangheit stellt. Nach dem eher düsteren Berlinale-Beitrag "Stellas Versuchung" ist David Mackenzie diesmal ein vergleichsweise heiterer Film gelungen. Seine schräge Coming-of-Age-Geschichte überzeugt mit psychologischem Tiefgang und wird musikalisch perfekt abgerundet mit einen hippen Soundtrack. Dieser entstand unter Beteiligung der angesagten Brit-Pop Band Franz Ferdinand, die Jamie Bell nach Berlin begleitet hatten und so gut gelaunt den "Musik"-Bären gleich persönlich in Empfang nehmen konnten.

(Anne Wotschke, playtime by biograph)

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