Helen
D/USA 2009, Laufzeit: 119 Min., FSK 12
Regie: Sandra Nettelbeck
Darsteller: Ashley Judd, Lauren Lee Smith, Alberta Watson, Goran Visnjic, David Hewlett, Leah Cairns, Chelah Horsdal, Malcolm Stewart
Gesehen und für gut befunden
Cinemoenti (173), 29.05.2010
Diese Annäherung ans Thema ist in meinen Augen seriös. Zwar scheint es die Figur einfach so zu erwischen, aber an dieses "Aus-heiterem-Himmel" glaube ich nicht.
Schaut man sich das Verhalten des gutmeinenden Ehemannes genauer an, versteht man mehr. Perfekt ist eben gar nicht perfekt.
Wirklich sehenswerter Film... ****
dr.wo (22), 29.11.2009
Nach der Enke-Trauer-Hype ein wirklich sehenswerter Film zum Thema "Schwere Depression" (Helen) und "Borderline-Persönlichkeitsstörung" (Mathilda). Informativ und dabei spannende Unterhaltung mit eindrucksvollen schauspielerischen Leistungen. Das zwiegepaltene Ende ist durchaus realistisch, zeigt es doch die ganze schwer kalkulierbare Spannbreite der Verlaufsentwicklung. Kleines Manko: Die Darstellung der Behandlung ist auf die psychiatrische Versorgung und psychiatrische Kontakte in der Klinik fokussiert. Die ambulante Psychotherapie fehlt, so als wäre man außerhalb der Klinik ganz auf sich allein gestellt, nur durch Angehörige und Freunde unterstützt. Schade auch, dass die Hintergründe der Erkrankungen ausgeklammert sind. Bei Mathilda klingt dies an einer Stelle ganz kurz an; bei Helen scheint die Depression aus heiterem Himmel zu kommen, wobei dies den vordergründigen Eindruck wiedergibt, der tatsächlich oft besteht. Bei näherer Betrachtung im Rahmen einer Psychotherapie sind dann aber doch meist die Erkrankungswurzeln erkennbar.