Keine Lieder über Liebe
Deutschland 2005
Regie: Lars Kraume
Darsteller: Florian Lukas, Jürgen Vogel, Heike Makatsch, Monika Hansen, Thees Uhlmann, Marcus Wiebusch, Felix Gebhardt, Max Martin Schröder, David Sieveking, Katharina Lorenz
Zwischen Raufaser und Wand
Kinokeule (541), 06.07.2007
Markus (Jürgen Vogel) ist Sänger der Band ?Hansen?. Sein Bruder Tobias (Florian Lukas) will einen Dokumentarfilm über die Hansen-Tour drehen, den wir hier sehen (?). Tobias Freundin Ellen (Heike Makatsch) hatte vor einem Jahr evtl. eine Affäre mit Markus. Zu dritt gehen sie mit Hansen auf Tournee durch Norddeutschland.
Die grundsympathischen Jungs von Tomte und Kettcar bilden dabei das Gerüst der Hansen-Band. Vorne steht allerdings der kurze Jürgen Vogel, sicherlich auch ein Poser, aber ganz bestimmt kein Sänger. Die ca. 5 live vorgetragenen Songs sind schon das Beste, was der Film zu bieten hat. Das Tourleben wird ein wenig gezeigt und wow! zum Teil spielt die Geschichte in Oldenburg und Wilhelmshaven, wo ich doch mal ein paar Jahre zugegen war.
Ansonsten wird permanent mit einem Indie-Charme kokettiert. Wackelkamera als Filmkunst. Improvisation als Innovation. Wie langweilig, wenn man dabei keine richtigen Ideen hat.
Scheinbar ohne Drehbuch psalmodieren die Darsteller Dialoge runter, die man vor 30 Jahren nicht am WG Tisch führte. Insbesondere Heike Makatsch stellt sich dabei sehr unbeholfen an, sie wirkt von Beginn an wie ein Fremdkörper in diesem Film. Spätestens nach 3 Minuten nervt das elendige Beziehungsgeschwafel, doch es will einfach nicht aufhören. Keine weiteren Ideen oder andere Geschichten gibt es zu erzählen?
In bester Andy Kaufman Tradition lappte der Film nach seiner Kinoausstrahlung in die Realität hinüber. So gibt es tatsächlich eine ?Hansen? CD. Und die Hansen Band hatte einen Auftritt bei Harald Schmidt. Das fand ich neben der Musik noch das Beste an diesem Film.
(3 Sterne)