Le Boucher - Der Schlachter
Frankreich 1969, Laufzeit: 95 Min.
Regie: Claude Chabrol
Darsteller: Stéphane Audran, Jean Yanne, Roger Rudel
Triebtäter
Kinokeule (541), 11.02.2008
In einer langen Eingangsszene sehen wir, wie sich die Schulleiterin Helene und der Schlachter Popaul bei einer Hochzeitsfeier kennenlernen. Die hübsche, etwas spröde Helene lebt alleine in dem großen Schulhaus des Dorfes und Popaul hat gerade 15 Jahre Militärdienst hinter sich, in dem er die Schrecken des Krieges erlebte.
Ganz allmählich entwickelt sich eine Romanze zwischen den beiden. Diese ist insofern ungewöhnlich, als dass es zu keinen körperlichen Zärtlichkeiten kommt. Die Schulleiterin begründet das einmal mit einer lang zurück liegenden Enttäuschung.
Parallel hierzu kommt es in der Gegend zu wiederholten Morden an jungen Frauen und durch einen Zufall bringt Helene damit Popaul in Zusammenhang ohne ihn der Polizei zu verraten. Aber ob Popaul wirklich der Mörder ist, bleibt lange Zeit fraglich.
Der Film beschreibt die Triebhaftigkeit der Menschen, wie sie unter der Oberfläche gesellschaftlicher Regeln verborgen ist. Sexuelle Frustration sucht sich bisweilen ein schreckliches Ventil. Der Blick auf die beiden Hauptdarsteller und ihre Beziehung ist sehr genau und intensiv. Die Spannung steigt zusehends und erinnert bisweilen an einen Hitchcock Film.
(4 Sterne)