Million Dollar Baby
USA 2004, Laufzeit: 137 Min., FSK 12
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Clint Eastwood, Hilary Swank, Morgan Freeman, Jay Baruchel, Mike Colter, Lucia Rijker, Brian O'Byrne, Anthony Mackie, Margo Martindale, Riki Lindhome
Der neue Film von Clint Eastwood ist zu Recht mit 2 Golden Globes für Beste Regie und Beste Darstellerin Drama ausgezeichnet und für 7 Oskars nominiert worden. Wie mit "Mystic River" gelingt es Eastwood auch hier, in Hollywood einen Film zu drehen, der weit über dem Durchschnittsniveau liegt.Ließe man sich die Geschichte erzählen, könnte man meinen, sie schon einmal irgendwo gehört zu haben. Eine Geschichte über das Boxen eben. Aber es ist nicht einfach eine Geschichte über das Boxen, sowie es keine Vater-Tochter-Geschichte ist, die dann eine dramatische Wendung nimmt. Über den Umweg des Boxens wird von dem alt gewordenen Trainer Frankie Dunn (Clint Eastwood) und von Maggie (Hilary Swank) erzählt, die mit 31 unbedingt noch Champion werden will. Frankie lehnt es ab sie zu trainieren. Schließlich ist es ihre Hartnäckigkeit, die ihn erweicht. Die Vater Tochter gleiche Beziehung, die sich zwischen ihnen entfaltet, erzählt auf einer weiteren Ebene von dem Sinn, den die Figuren ihrem Leben bereit sind zu geben. An diesem Punkt ist die Geschichte doch auch wieder eine Geschichte über das Boxen.Frankie schreibt unbeantwortete Briefe an seine Tochter und Maggie kann es ihrer Familie nie Recht machen. Der Schmerz darüber wird nur sichtbar in der aufrichtigen Beziehung zwischen Trainer und Boxerin. Brillant und zu Recht ausgezeichnet worden ist die Darbietung von Hilary Swank, die hart trainieren musste, um Gewicht zuzulegen. Die sozialen Bedingungen und die Hartnäckigkeit Maggies dagegen waren ihr vertraut.Wunderbar erzählt ist auch die Geschichte der Freundschaft zwischen Frankie und Eddie Dupris (Morgan Freeman), den Frankie früher trainiert hat, bis dieser bei einem Kampf sein Auge verlor. Jetzt ist er Hausmeister in der Boxhalle.Die Musik zum Film hat Clint Eastwood selbst komponiert, ihn feinfühlig untermalt und die Poesie des Films damit ergänzt, die sich anhand der sensiblen Darstellung der Charaktere entspinnt: Frankies Liebe für die gälische Sprache und für Yeats, seine provozierenden Fragen an den Priester in der Messe, die er täglich besucht. Eddie, der sich um die Jungs sorgt, die in der Boxhalle trainieren, seine Gespräche mit Frankie, und Maggies einfache, hartnäckige Art, ergänzt durch die Darstellung der anderen Schauspieler, ergeben als Gesamtes einen eindrücklichen Film der besonderen Art.
(Heide Küsters, playtime by biograph)