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My Week with Marilyn

My Week with Marilyn
GB, USA 2011, Laufzeit: 103 Min., FSK 6
Regie: Simon Curtis
Darsteller: Michelle Williams, Eddie Redmayne, Julia Ormond, Kenneth Branagh, Pip Torrens, Emma Watson, Geraldine Somerville, Michael Kitchen
>> www.myweekwithmarilyn.de

Wer wäre nicht mit Marilyn Monroe gerne einmal um die Häuser gezogen? Der Brite Colin Clark hatte als junger Mann dieses Glück. Basierend auf seinen Memoiren erzählt „My week with Marilyn“ vom Besuch des Hollywood-Idols in Großbritannien Mitte der 50er-Jahre, den Dreharbeiten des Films „Der Prinz und die Tänzerin“ mit Sir Laurence Olivier und einer besonderen Beziehung, die sich in dieser Zeit entwickelt hat. Hochkarätig besetzt und inszeniert, überzeugt vor allem Michelle Williams („Blue Valentine“) mit ihrer nuancierten Darstellung des vielleicht größten Filmstars aller Zeiten.

Das Hollywood-Kino hat viele Stars und Sternchen hervorgebracht, doch nur wenige haben den Status einer Ikone erreicht. Dazu braucht es Bilder, die sich so nachhaltig ins kollektive Gedächtnis einbrennen, dass ein Vergessen nicht mehr möglich ist. Bei Marilyn Monroe war es unter anderen das Zusammenspiel von Kleid und Luftzug im richtigen Moment in „Manche mögen's heiß“ und das zart gehauchte „Happy Birthday Mr. President“ als Geburtstagsständchen für John F. Kennedy. Leider verschwindet hinter diesen Motiven der wahre Mensch und findet sich des Öfteren selbst nicht wieder. Und wehe dem, der versucht das Original zu kopieren. Das geht in den seltensten Fällen gut. „My week with Marilyn“ wählt einen anderen Ansatz und umgeht damit die Fallstricke, die ein Spielfilm über die Monroe birgt.

Der aus gutem Hause stammende Oxford-Student Colin Clark möchte unbedingt zum Film. Von seiner Familie eher belächelt, belagert er beharrlich das bekannte Londoner Pinewood-Studio, bis er den Job als 3. Regieassistent beim Film „Der Prinz und die Tänzerin“ ergattert. Sir Laurence Olivier hat dafür den Hollywood-Star Marilyn Monroe engagiert. Die ist zum ersten Mal in Großbritannien und möchte Arbeit und Flitterwochen mit ihrem Ehemann Arthur Miller verbinden. Die Dreharbeiten gestalten sich schwierig. Der alte Shakespeare-Recke Olivier kann mit dem Method-Acting, das Miss Monroe aus Hollywood inklusive Lehrerin Paula Strasberg mitgebracht hat, wenig anfangen. Schnell liegen die Nerven blank. Doch Colin, der „Neue“ am Set, erweckt Marilyns Interesse und wird schnell zur Vertrauensperson, natürlich misstrauisch beäugt von den anderen. Als er Marilyn auf ihren Wunsch ganz ungezwungen das Londoner Umland zeigt, entwickelt sich eine liebevolle Freundschaft zwischen den beiden.

„My week with Marilyn“ ist zugegebenermaßen großes Kino und folgt auch diesen Regeln: Die Ausstattung ist üppig, es gibt zwei tolle Shownummern, ein fantastisches Marilyn-Theme, komponiert von Starkomponist Alexandre Desplat und gespielt von Meisterpianist Lang Lang, und ein großartiges Ensemble mit Michelle Williams, Kenneth Branagh, Judy Dench, Julia Ormond und vielen mehr. Darüber hinaus entwickelt der Film eine große Sensibilität im Umgang mit der Person Marilyn Monroe. Es gibt diese bezeichnende Szene, in der sie von den Studenten beim heimlichen Besuch des Campus einer Universität erkannt wird, sich kurz zu Colin wendet und ihn fragt: „Soll ich die Marilyn machen?“, um sogleich ihr Repertoire an Gesten und Haltungen vor den jubelnden Fans abzuspulen. Hier wird deutlich, wie sehr das Spielen von Rollen ihren Charakter geprägt und auch belastet hat. Mal kindlich naiv und zerbrechlich, dann labil und unberechenbar und trotzdem liebenswert und bezaubernd. Michelle Williams vollbringt in ihrer Darstellung der Monroe eine wahre Meisterleistung, diese unterschiedlichen Emotionen zu vermitteln.

(Eric Horst)

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