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Owning Mahowny
Kanada/Großbritannien 2003, Laufzeit: 104 Min., FSK 0
Regie: Richard Kwietniowski
Darsteller: Philip Seymour Hoffman, Minnie Driver, Maury Chaykin, John Hurt, Sonja Smits, Ian Tracey, Roger Dunn, Jason Blicker, Chris Collins, Judi Embden, M.J. Kang, Mike "Nug" Nahrgang, Joseph Scoren, Makyla Smith

Basierend auf wahren Begebenheiten inszenierte der englische Regisseur Richard Kwietniowski diesen durch und durch soliden Spielerfilm, der vor allem von der Präsenz seines Hauptdarstellers Philip Seymour Hoffman (Magnolia) lebt. Der spielt Dan Mahowny, einen langweiligen Bankangestellten, der sich nach und nach in einen Wust aus Schulden und Versprechungen hineinmanövriert, um seine Spielsucht zu finanzieren. Zunächst geht es nur um kleine Beträge, um ein paar hundert Dollar, um die Dan Mahowny spielt. Bald schon ist ihm die Rennbahn von Toronto jedoch nicht mehr genug, er fährt nach Atlantic City, dem kleinen, dreckigeren Bruder des Spielerparadies Las Vegas. Doch das Glück stellt sich nicht ein, Mahowny verliert immer mehr. Die Schulden drohen ihm über den Kopf zu wachsen und so nutzt er seine Position als Vermögensberater, um wohlhabende Klienten zu erleichtern. Nur vorübergehend sagt er sich, nur so lange bis er das Geld zurückgewonnen und alles wieder in Ordnung gebracht hat. Doch wie man weiß, gewinnt am Ende immer das Casino und so steigert sich Mahowny in einen Kreislauf aus neuen Spielschulden und neuen Betrügereien, an dessen Ende er mehrere Millionen Dollar verzockt hat. Originell ist die Geschichte vom besessenen Spieler, der immer weiter machen muss, der auch und gerade dann, wenn er nach einer Glückssträhne weit im plus ist, nicht aufhören kann, nicht. Etliche Filme und Romane versuchten die Psyche eines Spielers zu beschreiben, die Ursachen seiner Sucht darzustellen. Doch Regisseur Richard Kwietniowski hat mit Philip Seymour Hoffman einen Hauptdarsteller, der genau die richtige Mischung aus verklemmter Schüchternheit und Selbstüberzeugung hat, um die Spielsucht eindrucksvoll darzustellen. Darüber hinaus deutet der Film immer wieder die Parallelen zwischen Glücksspiel und Bankgeschäften an, die letztlich beide auf der nie versiegenden Gier der Menschen nach Reichtum basieren. Es sind Systeme ohne wirkliche Kontrolle, bei denen man bisweilen den Eindruck hat, dass sie nur darauf warten ausgenommen und manipuliert zu werden. Vor allem aber scheinen sie völlig abseits des "wahren" Lebens zu existieren, abgeschottet von der Außenwelt. So ist es nur konsequent, dass der Film fast ohne Außenaufnahmen auskommt. Egal ob sich Mahowny in Atlantic City oder später in Las Vegas aufhält, dass einzige was man sieht, ist das Innere der Hotels und Casinos, die riesigen Säle voller Spielautomaten und Black Jack-Tische, die luxuriösen Hotelzimmer, mit denen der wohlhabende Spieler umschmeichelt wird, auf das er im Casino sein Geld verspielt. Eine befremdlich intime Atmosphäre entsteht so, ein Ort, der von einem Versprechen nach Reichtum lebt, der sich für kaum einen der Besucher erfüllt.

(Michael Meyns, playtime by biograph)

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