Pans Labyrinth
Mexiko, Spanien, USA 2006, Laufzeit: 119 Min., FSK 16
Regie: Guillermo Del Toro
Darsteller: Sergi Lopez, Maribel Verdú, Ivana Baquero, Doug Jones
Die kleine Ofélia reist mit der schwangeren Mutter nach Nordspanien. Ihr neuer Stiefvater ist dort Hauptmann einer Franco-Armee. Die brutale Realität ihres neuen Lebens, lässt Ofélia in eine Fantasiewelt flüchten, die ihr hilft, ihren Ängsten zu trotzen. Regisseur Guillermo del Toro liefert mit Pans Labyrinth" ein magisch-betörendes Meisterwerk mit Gothic-Fantasie-Elementen ab.
Spanien 1944, der Bürgerkrieg ist zu Ende und die faschistischen Truppen von General Franco haben gesiegt. Doch es gibt immer noch Rebellen, die sich vornehmlich in den Bergen versteckt halten und das Regime sabotieren. Eine Militärkolonne bringt die elfjährige Ofelia und ihre Mutter Carmen zu deren neuem Ehemann Capitan Vidal, von dem sie ein Kind erwartet. Der Capitan leitet einen entlegenen Posten gegen die Rebellen und Ofelia ist von ihrem Stiefvater gar nicht begeistert. Sie trauert noch ihrem leiblichen Vater nach, der im Krieg gefallen ist. Ofelias böse Vorahnungen werden schnell bestätigt, denn der Capitan führt ein eisernes Regime aus Zucht und Ordnung. Er erweist sich als herzlos, brutal und absolut unnachgiebig. Da ihre Mutter zunehmend kränkelt, schließt Ofelia bald Freundschaft mit der Haushälterin Mercedes und gerät dabei unversehens immer tiefer in die Auseinandersetzung zwischen Militär und Rebellen. Vor diesem grausigen Alltag flieht Ofelia in einen labyrinthischen Garten, den zu betreten ihr die Erwachsenen verboten haben.Guillermo del Toro stellt die Fantasy-Welt, in welche sich das kleine Mädchen flüchtet, nicht als schillerndes Gegenteil der wirklichen Verhältnisse dar, sondern vielmehr als Projektion ihrer Träume und Ängste. Dabei erzählt er die Geschichte in wunderbaren Bildern, wie wir sie im Kino bisher kaum gesehen haben. Seine Fabelwesen sind von einer phantasievollen Surrealität, wie man sie am ehesten in der Malerei - wie etwa in Goyas 'schwarzen Bildern' wiederfindet. Mit diesen Bildern erzählt er ein emotional bewegendes Märchen für Erwachsene, das dazu auffordert, egal wie düster die Zeiten auch sein mögen, immer an das Gute im Menschen zu glauben. Denn erst wenn dieser Glauben verloren geht, hat das Böse endgültig gesiegt.
(Kalle Somnitz, playtime by biograph)