Right Now, Wrong Then
Südkorea 2015, Laufzeit: 121 Min.
Regie: Hong Sang-soo
Darsteller: Jung Jae-young, Kim Min-Hee, Yeo-jeong Yoon
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„Was wäre nur gewesen, wenn...?" – Eine romantische Frage, die wir uns alle oft schmerzlich stellen und kaum ein Medium so begeistert aufgegriffen hat, wie das Kino. Der südkoreanische Regisseur Hong Sang-soo ist, mehr noch als in seinem Heimatland, nicht umsonst in Frankreich bekannt, da seine subtilen Filme, mit ihrem Schwerpunkt auf das Serielle und dem Möglichkeitsraum der Erinnerung, an Alain Resnais erinnern. „Right now, wrong then" erzählt ebenfalls mit intellektueller Leichtigkeit von den unterschiedlichen Versionen einer Liebesgeschichte, wie sie nur der Film erdenken kann, ausgezeichnet mit dem Goldenen Leoparden.
Der Regisseur Ham Chun-su ist gerade berühmt genug für eine kleine Retrospektive zu deren Anlass er einen Tag zu früh angereist ist. Beim Zeit Totschlagen trifft er auf die hübsche Malerin Yoon Hee-jung und die beiden verbringen den Nachmittag mit angeregten Gesprächen und unterschwelligem Begehren. Doch der Abend verläuft eher katastrophal, als Bekannte der jungen Frau entlarven, dass er ein verheirateter Familienvater ist. Unglücklich über die Zwänge des Lebens beginnt der Film von Neuem. Doch diesmal mit einer Menge dezenter wie schwindelerregender Verschiebungen. So erforscht Hong Sang-soo auf selbstreflexive Weise den Spielraum zwischenmenschlicher Beziehungen ebenso heiter wie melancholisch.