The Happy Film
USA 2016, Laufzeit: 91 Min., FSK 12
Regie: Stefan Sagmeister, Ben Nabors, David Hillman Curtis
>> www.thehappyfilm.org/
Sein oder Design? Das ist hier die Frage. Der österreichische Designer Stefan Sagmeister ist höchst erfolgreich und doch fehlt ihm ein Stück von Glück. Die Suche danach macht er zum Projekt mit sich als Objekt in der Hauptrolle. Dabei entstanden ist dieser unterhaltsame Dokumentarfilm, der vor allem durch die vielen gestalterischen Einfälle beeindruckt, die besonders Typhografie-Fans das Herz aufgehen lassen.
Auf 18 Monate angelegt, dauerte das Projekt schließlich sieben Jahre und man kann erahnen, dass Sagmeister das Glück nicht findet und schließlich erkennen muss, dass der Weg das Ziel ist. Und dieser war ein holpriger und bringt ihn fast um den Verstand. Zuerst noch sorgsam eingeteilt in die Phasen Meditation, Therapie und Drogen, führen gerade die Psychopharmaka, die sich Sagmeister im letzten Kapitel einverleibt, zu einer ungesunden Persönlichkeitsveränderung. Er fühlt sich zwar ganz großartig, doch gleichzeitig magert er ab und scheint seine Emotionen nicht mehr im Griff zu haben.
Ähnlich wie Morgan Spurlocks Selbstversuch mit Fast Food in „Super Size Me", geht auch Sagmeister für sein Projekt enorme Risiken ein und lässt den Zuschauer nah an sich ran. Das ist lustig, traurig und man77chmal auch erschreckend, aber immer unterhaltsam und formal auf höchstem Niveau.