THX 1138
USA 1969, Laufzeit: 85 Min.
Regie: George Lucas
Darsteller: Robert Duvall, Donald Pleasence, Maggie McOmie, Pedro Colley, Ian Wolfe, Marshall Efron, Sid Haig, John Pearce, Irene Forrest
Nur die Wenigsten wissen, dass George Lucas, bevor er Schöpfer des Star-Wars-Universums wurde, schon einmal einen Science-Fiction-Film gemacht hat – wenn auch einen in seiner Ausstattung wesentlich bescheideneren und in seiner Anmutung komplett gegensätzlichen.
In der Zukunft lebt die Menschheit in einer Art unterirdischem Techno-Labyrinth aus sterilen weißen Gängen und Räumen voller Kameras. Jeder Mensch ist nur eine Zahl, jeder Schritt wird überwacht. Gefühle werden per Zwangsmedikation von Psychopharmaka kontrolliert, Liebe ist verboten. Natürlich bricht Protagonist THX 1138 (Robert Duvall) mit eben diesem Verbot, setzt seine Medikamente ab, verliebt sich in seine Mitbewohnerin und plant schließlich mit ihr zusammen den Ausbruch. Doch die Machthaber dieser Welt haben so einige brutale Tricks auf Lager, um sie daran zu hindern... Fernab von kuscheligen Wookies und strahlenden Helden entwirft Lucas in seinem Debüt eine Schreckensvision des Identitäts- und Gefühlsverlusts bei fortschreitender Technisierung der Gesellschaft im Stile von Orwells „1984". Ein klaustrophobischer Alptraum in strahlendem Weiß, untermalt von der experimentellsten Filmmusik, die Lalo Schifrin je geschrieben hat. Ein Meilenstein der glorreichen und kritischen Ära des „New Hollywood", der Lucas selbst nur wenige Jahre später zusammen mit Steven Spielberg im Alleingang den Garaus machte.
Achtung! Wir zeigen den raren Original Cut! Ähnlich wie bei Star Wars hat George Lucas THX 1138 anlässlich seiner ersten DVD-Veröffentlichung im Jahr 2004 noch einmal überarbeitet („Director's Cut") und dabei u.a. mit digitalen Computer-Effekten aufgemotzt, die in unseren Augen so gar nicht passen zum sonstigen eher kargen Look des Films. Deshalb zeigen wir die unberührte Urfassung, auch wenn sie nach der Kinoauswertung nur in den USA auf Video veröffentlicht wurde und uns nur in entsprechender Qualität mit englischen Untertiteln vorliegt. Wir hoffen, dass diese Fassung eines Tages restauriert wird.
(Daniel Bäldle)