Was Marielle weiß
Deutschland 2025, Laufzeit: 86 Min., FSK 12
Regie: Frédéric Hambalek
Darsteller: Laeni Geiseler, Julia Jentsch, Felix Kramer
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Im Berlinale-Wettbewerbsbeitrag WAS MARIELLE WEISS wartet Regisseur Frédéric Hambalek mit einer originellen Geschichte, pointierten Dialogen und sympathischen Darstellern auf. Er schaut hinter die Fassade einer scheinbar perfekten Familie, deren Gleichgewicht erheblich gestört wird, als die 13-jährige Tochter Marielle nach der Ohrfeige einer Schulkameradin telepathische Fähigkeiten entwickelt.
Sie kann plötzlich alles sehen und hören, was ihre Eltern tun – und damit auch ihre Lügen aufdecken. Als Vater Tobias abends erzählt, wie er einen Konkurrenten in die Schranken gewiesen hat, bekommt er nur ein lakonisches „Das stimmt nicht" zu hören, denn in Wirklichkeit hat er – gar nicht heroisch – klein beigegeben. Auch die sexuellen Avancen eines Kollegen von Mutter Julia, denen diese zumindest verbal nicht abgeneigt ist, bleibt Marielle nicht verborgen. Bald fühlen sich die Eltern einer 24-Stunden-Überwachung ausgesetzt, was zwar die Familiendynamik durcheinanderbringt, dem Zuschauer aber durch die entstehenden absurden Situationen viel Spaß bringt.
Eine satirische Abrechnung mit der nur scheinbar heilen Welt der Erwachsenen, einer Tatsache, mit der Marielle erst mal klarkommen muss. Allerdings bleibt die eigentliche Protagonistin in diesem Kammerspiel mit leicht unterkühlter Ästhetik etwas blass, umso mehr überzeugen Julia Jentsch und Felix Kramer in diesem cleveren Gedankenspiel.