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Wie im Himmel
Schweden 2004, Laufzeit: 132 Min., FSK 12
Regie: Kay Pollak
Darsteller: Michael Nyqvist, Frida Hallgren, Helen Sjöholm, Lennart Jähkel, Niklas Falk, Ingela Olsson, Per Morberg, Axelle Axell, Lasse Pettersson, Barbro Kollberg, Ylva Loof, Ulla-Britt Norrman-Olsson, Mikael Rahm, Andre Sjoberg

Der weltberühmte Dirigent Daniel Dareus will sich nach einem Kollaps von der Welt zurückziehen und kehrt in sein schwedisches Heimatdorf zurück. Dort tritt er die Stelle als Kantor an und findet über seine Leidenschaft zur Musik auch zu den Menschen zurück. Kay Pollaks erster Film seit 18 Jahren ist ein bewegendes Drama darüber, wie man mit Musik einen Weg in die Herzen der anderen findet. Ein kleiner Junge steht in einem wogenden Kornfeld und spielt Geige. Er ist ein Außenseiter. Weil er anders ist, wird er von anderen Kindern verprügelt. Doch er hat einen Traum: Mit seiner Musik die Herzen der Menschen zu erreichen. Jahre später trägt dieser Junge den Künstlernamen Daniel Dareus, ist Stardirigent, auf Jahre ausgebucht und anstelle seines Traums ist Desillusionierung getreten. Doch dann ändert sich sein ganzes Leben, als er auf der Bühne zusammenbricht. Er sagt alle Verpflichtungen ab und kehrt in sein schwedisches Heimatdorf zurück. Eigentlich sucht er dort Ruhe und Abgeschiedenheit, doch als er mit dem vernachlässigten Kirchenchor in Berührung kommt, erwacht wieder seine Leidenschaft für die Musik. Er tritt die vakante Stelle des Kantors an und stürzt sich voller Eifer und mit teilweise unkonventionellen Methoden in die Arbeit mit dem Chor. Dieser ist eine bunte Ansammlung der verschiedensten Menschen und Daniel erreicht, dass sie sich immer mehr öffnen und ihre Begabung, ihren eigenen Ton entdecken. Die Sänger sind begeistert, haben sie doch zum ersten Mal das Gefühl an etwas Großem teilzuhaben. Doch es gibt auch Probleme, Stig, der Dorfpastor, dessen Frau eines der enthusiastischen Chormitglieder ist, fühlt sich ins Abseits gedrängt und Conny, der notorisch eifersüchtige und gewalttätige Ehemann einer der Sängerinnen, zeigt sich wenig begeistert über den neuen Wind, der jetzt durch das Dorf weht. Als sich aus Daniels Beziehung zur jungen Lena mehr zu entwickeln beginnt, hat Stig endlich einen Grund gefunden, Daniel zu entlassen. Doch seine Rechnung geht nicht auf, denn die Chormitglieder verlassen kurzerhand die Kirche und proben von nun an bei Daniel zu Hause. Sie haben ja auch ein gemeinsames Ziel: Die Teilnahme an einem Wettbewerb in Österreich, der Daniel nach anfänglichen Bedenken zugestimmt hat. Und als der Chor schließlich in Salzburg ankommt wird Daniel klar, dass nicht nur er den Chor sondern der Chor auch ihn verändert hat. Endlich kann er sich anderen Menschen öffnen und sein Traum, mit der Musik die Herzen der Menschen zu berühren, wird Realität. In "Wie im Himmel" richtet Kay Pollack einen ebenso genauen wie liebevollen Blick auf den Mikrokosmos der skurrilen Dorfgemeinschaft, in der manche Konflikte über Jahre bestehen, aber erst ausbrechen, als es den Bewohnern gelingt, sich zu öffnen. Er erzählt die Geschichte von Daniel, der erst in seinem kleinen Heimatdorf die Erfüllung seines Traums, sein persönliches Glück und seine große Liebe findet. Gerne bedient sich Pollak Steadycam-Einstellungen, die dem Film in Kombination mit den in ihrer Unvollkommenheit lebensnahen, durchweg sympathischen Figuren manchmal einen dokumentarischen Anstrich verleihen und dem Zuschauer das Gefühl vermitteln, mitten im Geschehen zu sein. So ist "Wie im Himmel" ein bewegendes, wunderschönes Drama über die Musik und die Liebe.

(Matthias Lüdecke, playtime by biograph)

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