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Forum

Es gibt 683 Beiträge von Colonia

Chocolat

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Kann denn Süßes Sünde sein?

30.12.2004

Alle Figuren sowie die Institution Kirche sind zwar hoffnungslos klischeebeladen und überzeichnet, aber "Chocolat" ist eine süße Verführung für jede Naschkatze.

Schöne Klangspur!

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Forrester - Gefunden!

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Hübsch

30.12.2004

Eine sauber aufpolierte New Yorker Bronx und die schönste "Somewhere over the Rainbow"-Version markieren Start und Ende dieses Films. Dazwischen gibt es die behutsam erzählte Geschichte einer Annäherung und Freundschaft. Der Regisseur nimmt sich viel Zeit, die Darsteller glänzen. Ein schöner ganz unspektakulärer Film.

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8 Frauen

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8 Furien, 8 Songs

30.12.2004

Herrlich schräge französische Agtha-Christie-in-Knallbunt-Version. Ob es eine gute Idee war die weibliche Elite der französischen Schauspielkunst nun ausgerechnet von der - vermeintlichen - Elite der deutschen synchronisieren zu lassen, sei mal dahingestellt. Teils funktionierts sehr gut, teils weniger.

Beim bewussten Spielen mit 1000 Klischees werden alle Möglichkeiten genutzt, die Beziehungen der acht Frauen untereinander und zum Mordopfer aufzudröseln. Die Geschichte bietet nichts wirklich Neues, macht aber ungeheuren Spaß.

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Ice Age

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Ein Mammut namens Manfred

30.12.2004

"Ice Age" kann nicht mit den Filmen von Dreamworks (Shrek) oder gar Pixar mithalten. Technisch sind die weiter vorn und auch was Satire und Selbstironie angeht, hinkt die Eiszeit hinterher.
Immerhin aber ist "Ice Age" ein familientauglicher Spaß, mehr für die Kleinen als die Großen geeignet, und der kleine Nager ist wirklich niedlich.

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Funny Bones

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Not that funny

30.12.2004

Ein gar nicht komischer Komiker und einer mit wahrhaft funny Bones treffen aufeinander. So weit so schön. Einige herrlich schräge Figuren ließen einen schrägen Film erwarten, der dann aber daran scheiterte, dass er nicht so recht wusste was er sein wollte: Drama, Komödie oder bizarre Freakshow.

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Tattoo

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Lieber kein Tattoo stechen lassen

30.12.2004

Eine "Twin Peaks"-ähnliche Szene zu Beginn, etwas "Sieben"- und "Dritter Mann"-Atmosphäre und etwas "Schweigen der Lämmer"-Idee. Dennoch kein bloßes Plagiat, sondern ein düster-bedrohlicher Film aus deutschen Landen, makaber und gespenstisch. Rot leuchtet hier nur das Blut.

Bis in die Nebenrollen ist "Tattoo" mit guten Schauspielern besetzt. Ok, ein paar Zufälle sind zu viel und ein paar realitätsferne Alleingänge der Polizisten auch. Was solls. Insgesamt ein beachtenswerter deutscher Film.

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Wild at Heart - Die Geschichte von Sailor und Lula

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Unschlüssig

30.12.2004

Habe über "Wild at heart" nie ein eindeutiges Urteil fällen können. Als der Film in Cannes die Goldene Palme gewann, lief "Twin Peaks" gerade im TV. David Lynch hatte die Regie zur Serie größtenteils in anderer Leute Hände gegeben, um sich "Wild at heart" zu widmen.

Ein paar Parallelen zwischen "Twin Peaks" und "Wild at heart" gibts durchaus. Ein bisschen Seifenoper ist beides. Aber der Looser-Story "Wild at heart" fehlt der doppelte Boden und das macht diese Liebesgeschichte ein bisschen uninteressant.

Starke Szenen, starke Darsteller, irritierende Momente hat der Film auch, aber es ist sicher nichts Lynch' bester.

Captain Miller

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Das Normale im Banalen

30.12.2004

Erstaunlich banale Erinnerungen von Hitlers Sekretärin (die reale Traudl Junge, Hauptfigur in "Der Untergang") zwischen Einsicht und Rechtfertigung.

... Y tu mamá también - Lust for Life!

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Überflüssig

30.12.2004

Jugendlicher Übermut, jede Menge Kraftausdrücke und spermalastige Belanglosigkeiten. Tolle Darsteller. Aber: Was soll das?

Alexander

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Aus dem Nebel der Geschichte

24.12.2004

Alexander (356 bis 323 v. Chr.) eifert seinem großen Vorbild Achilles nach. Und so auch sein Darsteller Colin Farrell Brad "Achilles" Pitt - zumindest was das Tragen von blondierten Wallerhaaren betrifft.

War der gute Brad in der Rolle des arroganten Schwertschlumpfes Achill noch irgendwie interessant, lässt mich die Figur des Alexander über sämtliche Stationen seines kurzen Erwachsenenlebens erstaunlich kalt. Was ihn wirklich treibt - Zentausende Männer im Schlepptau - jahrelang durch die ganze bekannte Welt von Europa über Persien bis nach Indien zu latschen, Völker zu unterwerfen und das Ende der Welt zu suchen, bleibt mir ein Rätsel.

Die alte Schmollbacke Alexander kommt mir eher vor wie ein Schönling mit gehörigem Ödipuskomplex, von dem die einen sagen, er könne nicht lieben, während er selbst im Film dreitausend Mal seine Liebe zum Kollegen Hephaistion beteuert. Damit auch der letzte Kinozuschauer merkt, was läuft, wird häufiger mal ein lüstern blickender Jüngling ins Bild gesetzt. Holzhammer ick hör dir trapsen.

Was wiederum einige Griechen schon im Vorfeld auf die Olivenbäume oder Palmen brachte. Ihr hochheiliger Alexander schwul?! Nie im Leben! Das wissen die frommen Helenen aber ganz genau, genau so wie Robin Lane Fox, der als Wissenschaftler Oliver Stone beim Film beriet. Nur dass der eben was anderes behauptet, weil damals sowieso alles ganz, ganz anders war, jedenfalls aber grad schwer in Mode ist.

Davon abgesehen gibts natürlich opulente Bilder, saftiges Gemetzel, Blut, Kampfgetümmel, große Worte von Ruhm und Ehre und dem ganzen Kram, den sich Männer so erzählen und einen grafisch exquisit gestalteten Vorspann. Das war alles nicht billig und sieht auch so aus.

Der Film entlässt eine(n) gerädert aus dem Kinosaal. Er ist beeindruckend in seiner Optik. Wenn der alte Anthony Hopkins in der Rahmenhandlung ein nicht enden wollendes Geschwafel vom Stapel lässt, dann merkt auch der Letzte: Hoppla, die Geschichtsstunde hat begonnen. Jetzt aber mal zuhören, vielleicht wird ja nachher abgefragt.

Zwiespältig auch die Gefühle bei der Musik. Da war Vangelis am Werk, dem man nun nicht vorwerfen kann am Fließband zu produzieren. Aber wenn man "Alexander" hört, dann ist das ein fröhliches Zitate-Raten nicht nur Vangelis-eigener Soundtracks. Das klingt zuweilen scheußlich billig, weil unecht und synthetisch eingespielt, an anderen Stellen aber richtig toll, weil mit großem Orchester besetzt, aus dem Vollen des Klangraumes geschöpft und den bombastischen Bildern gerecht werdend. Zudem vermischt der Meister Klänge verschiedenster Kulturen und Zeiten, nicht immer passend, aber auf jeden Fall abwechslungsreich.

Mir scheint, dass bei "Alexander" ein paar Chancen vertan wurden. Wie muss doch zu Alexanders Zeit und noch lange danach für einen Europäer die Exotik von Indien oder Persien geradezu erschlagend gewesen sein. Staunend stehen die europäischen Kämpfer zwar vor der Pracht eines für den Film detailfroh nachgestalteten Babylon samt blau gekacheltem Stadttor (ein Teil des echten steht im Pergamon-Museum) und wundern sich - wenn auch nur kurz -, warum man alle anderen Kulturen immer als "Barbaren" bezeichnet, aber die große Fremdheit und Andersartigkeit von allem will sich dem Zuschauer nicht recht vermitteln. Erstaunlicherweise je weniger, desto weiter Alexander in Richtung "Ende der Welt" vordringt. Die Elefanten-Armee im indischen Dschungel ist dann nur noch kurze Randnotiz.

Schöne Feiertage wünscht Colonia.

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