Es gibt 60 Beiträge von Onatop
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30.07.2004
selbstverständlich soll eine jede und ein jeder in diesem Forum seine Meinung schreiben. Dies in Frage zu stellen war nicht meine Absicht, ergreife ich schließlich hier und dort auch gern selbst das Wort.
Doch darum geht es mir hier nicht. Sicherlich baut man mitunter seine Kritik um die Preisgabe gewisser Inhalte herum auf. Das ist sogar unerlässlich. In dem Bewusstsein jedoch, dass Forumsteilnehmer wie Gutzi und meine Wenigkeit die Lektüre der Beiträge durchaus nicht ausschließlich retrospektiv nutzen, versuche ich, entscheidende oder überraschende Handlungsverläufe wie den Tod eines Handlungsträgers oder die Ermordung einer Protagonistin aus meiner Argumentation herauszuhalten und meine Kritik allgemeiner bzw. abstrakter zu halten, was zugleich einem etwaigen ?Film-Ende-Forum? entbehrt.
Das mag eine Herausforderung sein, führt aber schließlich doch zum selben Fazit. Dass dies möglich ist, beweisen die Teilnehmer dieses Forums tagtäglich.
Da wir gerade dabei sind, möchte ich abschließend bekunden, dass ich allgemein dieses Forum auch wegen (viel zu seltener) Debatten wie dieser, seien sie sachlich oder emotional, schätze und auch weiterhin für Reaktionen jedweder Art dankbar bin, so sie die Meinung des Adressaten respektieren und ihre Wortwahl angebracht gestalten.
Ich bedanke mich für die allgemeine Aufmerksamkeit und verbleibe erwartungsvoll bis zum nächsten Mal,
Onatop
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29.07.2004
im Forum das Ende des Film erzählt zu bekommen.
Danke Olli.
Onatop
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28.07.2004
Was als bizarrer, psychedelischer Videoclip beginnt, endet im schonungslosen Worst-Case-Szenario. Darren Aronofsky beschert mir einen Film, den ich nicht noch einmal sehen möchte.
Alles beginnt beinahe sommerlich leicht, dann wird es Herbst und zu bizarr zum schmunzeln. Von nun an wird videoästhetisch geschnieft und gespritzt, immer wieder und beständig. Triphop-untermalt werden Zukunftspläne geschmiedet, Versprechen gemacht, Reue angedeutet, Disziplin angemahnt, Vertrauen gelobt und Liebe geschworen. Schonungslos zeigt Aronofsky, dass Drogen diese Ideale nicht zulassen.
Aronofskys gelungene, verspielte und zugleich unterschwellig bedrohliche Bildsprache, die das Unheil so wundervoll ankündigt, wird in der zweiten Hälfte des Films von einer Brutalität abgelöst, die sich zunehmend physisch gestaltet. Aronofsky wird von nun an in seinen schockierenden Momenten dokumentarisch. Die Kamera fokussiert den Realblick, und der Film gipfelt im bloßen Ekel. Im Realschock. Was unterschwellig beginnt, läuft aus in Blut, Eiter und Sperma.
Mir bleiben Bilder in Erinnerung, weil ich versuche, sie zu vergessen.
Das ist nicht genug.
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28.07.2004
das ist ja alles schön und gut. Würde mich jetzt nur noch interessieren, wie Dir der Film gefallen hat?
Ich persönlich bin eine Verehrerin des Minimalismus, und sowohl Location als auch Zeit sind in diesem Film streng reduziert. Bruce Willis etabliert sich verdient als die Heldenfigur der 90er, das Drehbuch ist dicht, spannend und verweilt augenzwinkernd in seinem Genre, Michael Kamen interpretiert verspielt weihnachtlich Beethoven, Shakespeare-Mime Rickman macht als gerissener Schurke eine durchtrieben bösartige Figur und John McTiernan seinen besten Film. Und schaut man die englische Originalfassung, reden auch dort noch jede Menge Schurken Deutsch (?Mach los!?).
Laut, sexy, amüsant.
5 Punkte
von Onatop
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28.07.2004
Jack Nicholson spielt ungewohnt zurückhaltend und glänzt dabei mit Präsenz. Ein ernster Film mit nur wenigen Lichtmomenten, über einen verlebten Mann, der sich seiner eingeredeten und einverleibten Nutzlosigkeit entgegenstemmt.
Der Film lebt weniger von Überraschungen denn von seinen wundervollen Akteuren (neben Nicholson glänzt da Kathy Bates, und das auch ehrwürdig im Evakostüm) und einer einfühlsamen Milieuschilderung, bei der Regisseur Payne Klischees bedient, ohne kitschig zu sein.
Zu viele Klischees bedient er inhaltlich, und das macht den Film über seine zwei Stunden zu langsam, alldieweil er einen Anspruch auf Tiefe erhebt, den er nicht erfüllt.
Und die Welt bleibt wie sie ist?
Nur nicht für
Onatop
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30.06.2004
ich pflichte Bensi bei: Nach der durchaus noch unterhaltsamen Griechenklamotte versucht sich nun wieder jemand an nationalen Klischees, muss dem Vorbild aber noch eins draufsetzen und taucht für italienische Verhältnisse scheinbar heldenmutig ab ins Schwulenmilieu.
Das hätte witzig werden können, strandet aber boulevardkomödiantisch im Klischeesumpf und zerschellt an scheinbaren Tabubrüchen. Das ist ja ganz nett gemeint, letztlich aber nur pseudomutig, und dreht schnell lautstark durch in Langeweile.
Trotzdem schön, dass andere das lustig finden. Ich mag da vielleicht humorlos erscheinen, aber wenn ich über italienische Klischees lachen möchte, gucke ich lieber DER PATE.
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20.06.2004
dieser Film katastrophiert sich gähnend in Langeweile. Klar muss man sich beim Ausmaß dieser Sintflut auf Einzelschicksale konzentrieren, aber Emmerich konzentriert sich konstruiert. Die Spannung funktioniert nur in wenigen vieler eingeschobener Sequenzen, und die wirken deutlich aufgesetzt.
OK: Tolle Bilder, lustig der Arschtritt für Kyoto und die Ereignisse an der mexikanischen Grenze. Lächerlich die Läuterung des Vizepräsidenten, lächerlich die Schockfrost-Szenen. Da sind ja die wabbeligen Außerirdischen aus INDEPENDENCE DAY glaubwürdiger, in dem Emmerich dramaturgisch noch weitgehend alles richtig gemacht hat. Bevor dann GODZILLA kam?
Emmerich, bleib ruhig gewaltig, aber mach?s spannend!
Vielen Dank schon mal im voraus, Onatop
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20.06.2004
mit einem irdischen Helden ohne übermenschliche Kräfte oder den Ausrüstungsmöglichkeiten eines Batman. Kein Mann der vielen Worte, der das Schicksal von Mad Max teilt, der ebenso erbarmungslos wie originell und überlegt in seinen Rachezügen rächt. Sehr hart. Sehr zynisch. Sehr unterhaltsam.
Ein Film für Jungs. Und für Onatop
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11.06.2004
und dementsprechend hoch die Erwartung an den neuen Cronenberg, dessen Titel so verheißungsvoll war wie der Trailer und auch noch der Vorspann. Und auch wenn Cronenberg im Weiteren auf seine Ekelästhetik verzichtet (die ich vermisse), bleibt SPIDER auch stimmungsvoll, ist metaphorisch dicht und mit Fiennes sehr gut besetzt. Trotzdem bin ich enttäuscht.
Letztlich ist die Geschichte zu durchschaubar, als dass sie am Ende überrascht. Und eben daran hängt sich der Film leider auf. Ein Grundgerüst und Darsteller, aus denen man viel mehr hätte machen müssen.
Die dramaturgischen Mängel können auch Cronenbergs visuelle Einfälle nicht auffangen. Cronenberg überrascht hier nicht, und er erschreckt und berührt nicht. Somit kann ich SPIDER allenfalls als Cronenberg für Einsteiger empfehlen.
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11.06.2004
Eastwoods Drama hängt sich an einer Kindesmisshandlung auf und zieht den Vorfall über Jahrzehnte ungelöst ins Epische, um ihn dann in einen Mordfall einfließen zu lassen. Das klingt nicht nur konstruiert. Die ?Lösung? ist dann schnell vorhersehbar, was dem Film für mich den Todesstoß versetzte und ihn 137 Minuten lang langweilig machte.
Das Drehbuch lässt das Missbrauchs-Opfer schweigend ergrauen und rettet sich damit (geschickt) in unreflektierte Oberflächlichkeit. Der Film möchte dabei prahlen mit psychologischem Scharfsinn, windet sich aber nur entlang bescheidener Ergüsse hollywoodscher Hobbypsychologen.
Denen entsprangen dann wohl auch die verwobenen Beziehungsgeflechte: Die Frauen der Männer bleiben vordergründig im Hintergrund, um sich nachher als handlungsbestimmend und schuldig zu entlarven, was vor allem bei Annabeth mit plötzlichen Lady-Macbeth-Allüren aufgesetzt wirkt und unnötig ist. Die Frauen haben an sich alle was psychopathisches. Warum?
Der Plot vertieft Nebensächlichkeiten und berührt das Wesentliche laienhaft. Dazu gesellen sich zahlreiche Rahmenhandlungen, die unnötig verwirren (sollen?) und den Film noch länger machen.
Die finale Parallelmontage erinnert an DER PATE, wie auch die Darstellung Sean Penns, den ich abgöttisch verehre und dem ich hier auch nichts vorwerfen möchte. Den Oscar hatte der Schnuckel schließlich längst verdient.