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Forum

Es gibt 554 Beiträge von otello7788

Der Ladenhüter

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Unsere Kulturhauptstadt (1)

17.03.2006

Kein Kölner Kino zeigt zum 80zigsten von Jerry Lewis einen seiner Filme. Schande, Schande,Schande...

Deshalb zumindest von hier Glückwünsche!

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Brokeback Mountain

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Tolle Landschaft, zähe Story

15.03.2006

Wie fast immer nach überschwenglichem Lob und Preisvergabe, ist der Film um den es dabei geht, eher eine Enttäuschung. Ich weiß nicht, wie meine Kritik ausgefallen wäre, hätte ich "Brokeback" letztes Jahr gesehen. Der Erwartungsdruck war schon sehr hoch.

Der Film krankt am mangelnden Spannungsbogen. Daß die Geschichte nicht gut ausgehen kann, stellt man als Zuschauer von Anfang an nicht in Frage. Ein Happyend ist vollkommen unvorstellbar und wirklichkeitsfern. Ganz im Gegensatz zu anderen, ähnlichen Melodramen, wie z.B. "Die Brücken am Fluss", wo Francesca (Meryl Streep) durchaus mit Robert (Clint Eastwood) ein neues Leben hätte beginnen können.

So ist der Film vorhersagbar. Man merkt, daß es sich ursprünglich um eine Kurzgeschichte gehandelt hat, die auf Spielfilmlänge gedehnt wurde. Und so leider nicht funktioniert, zumindest nicht bei mir. Das trotz toller Darsteller, Soundtrack und traumhafter Bilder.

Es ist natürlich kein schlechter Film, auch wenn ich es albern finde, daß bei jeder zweiten Kritik das Wort "mutig" zu lesen ist. Wir reden hier über einen eigentlich "kleinen" Film, ohne große Stars und ohne Effekte. Also eher von einer low budget Produktion. Wem wäre denn das Scheitern dieses Films aufgefallen? (Außerdem hätte der Film sein Geld doch alleine in Köln schon wieder eingespielt :-))

Muriels Hochzeit

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...I would, my friend, Fernando

13.03.2006

Ich habe Toni Collettes Mut zur Hässlichkeit ja schon im gerade gelaufenen wunderbaren "In her shoes" bewundert. Aber ihr Aussehen und vor allem ihre Körpersprache in "Muriels Hochzeit" sind unfassbar. Sie legt wirklich eine Messlatte für Verlierertypen fest. Ich habe mir nach dem Film dann bei Google mal Bilder von ihr aus dem echten Leben angesehen. Es ist fast schockierend zu sehen, wie hübsch sie in echt ist. (Gut, für diesen Film hier hat sie auch 18kg zugenommen).

Gut war auch, daß es nicht die klassische: "Wir lernen den richtigen Mann kennen und dann geht alles gut"-Story war, sondern daß Muriel sich durchaus widersinnig und unkorrekt verhält. Mir hat sogar die Musik gefallen. Bei diesem Film ging sogar Abba. " Fernando" wird wohl nie wieder so in einen Film passen, wie nach Ihrer Rückkehr aus dem gestohlenen Urlaub.
"If I had to do the same again...."

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Caligula

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Die dunkle Seite Roms

10.03.2006

Ich hatte das "Glück" mir die ungeschnittene Fassung auf DVD ansehen zu dürfen. Zweifelsfrei ist "Caligula" einzigartig in der Filmgeschichte. Da hat man einem B-Film Regisseur das Budget für einen Blockbuster gegeben und niemand hat wohl das Drehbuch gelesen. Das Entstehen dieses Films ist nur zu erklären mit dem Waschen von Drogengeldern.

Der Film ist eine einzige riesige Ausstattungsorgie mit zwei der führenden Darstellern der damaligen Zeit (Peter O´Toole und Malcolm McDowell). Trotz des ganzen Aufwands sieht der Film jede Sekunde nach B-Film aus den 60er Jahren aus. Das ist schon eine Leistung.

Ansonsten hat Tinto Brass sein möglichstes getan, all das zu zeigen, was heute Splatterfilmen und Pornos vorbehalten ist. 1979 war das shocking, aber heute schwankt es eher zwischen peinlich und unsäglich.

Die Konsequenz mit der Tinto Brass den Zuschauer als reinen Voyeur außen vor und ihn sich mit keiner Figur identifizieren läßt, ist allerdings beachtenswert.

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Capote

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Dazwischen

06.03.2006

Philip Seymour Hoffman sehe ich schon seit "Magnolia" gerne auf der Leinwand. Erstaunlich, daß es dieser dickliche, eher unattraktive Mann in die Top Riege Hollywoods geschafft hat. Sollte Qualität wieder was wert sein und es eine "Gegen-Ben-Affleckisierung" geben? Schön wärs...

Aber trotzdem konnte mich der Film nicht überzeugen. Schon von den ersten Einstellungen an wurden wir Zuschauer auf etwas Bedeutungsvolles vorbereitet. Getragenen Klaviermusik - Landschaftstills. Aber hat das, was dann kam, wirkliche Bedeutung? Sind die Parallelen zwischen einem gestörten Schriftsteller und einem vierfachen Mörder wirklich bedeutend und wichtig?

Viel spannender ist doch der von Capote erwähnte Zusammenprall zwischen konservativ-ländlichem und städtisch-gewaltbereitem um den es in "Kaltblütig" geht. Was die, besser den, Täter letztlich zu dieser vollkommen sinnlosen Bluttat bewegt hat, kann man nur ahnen und passt nur kurz in die 114 Filmminuten.

So wird "Capote" weder Truman Capote gerecht, noch seinem berühmtesten Buch.

Tolle darstellerische Leistungen, hervorragende Kameraarbeit und Musik lassen den Film auf jeden Fall aus der Masse herausragen. So schwanke ich zwischen annehmbar und gut. (3,5 Sterne)


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Im Feuer

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Nur was für Pyromanen

05.03.2006

Ich war doch mal neugierig, was "Johnny Cash" denn vorher so gespielt hat. Und in der Tat spielt er den heldenhaften, aber eher schlichten Feuerwehrmann sehr überzeugend und füllt die Rolle aus. Ansonsten ist der Film so schrecklich pathetisch, zugekleistert mit Musik und von Klischees gefüllt, daß es wehtut. Kann man sich guten Gewissens sparen.

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Ararat

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Vollkommen untergegangen...

22.02.2006

... in meiner Wahrnehmung, ist dieser Film über den Völkermord an den Armeniern. Kennt jemand eine Videothek, die ihn verleiht? Es gibt, so weit ich weiß, keine deutsche DVD hiervon. Das ist schon erstaunlich. Bei IMDb Movie database gibt es erstaunliche 149 Kritiken hierzu und die allermeisten mit der Maximalpunktzahl 10.

Ich war sehr angetan von "Wahre Lügen" dem aktuellen Film von Egoyan und würde gerne frühere Werke von ihm sehen.

Dazu und zur aktuellen Diskussion über Meinungsfreiheit aus www.dw-world.de (Deutsche Welle):

"Der Film "Ararat" über das grausame Schicksal der
Armenier im Ersten Weltkrieg darf zwar auch in der Türkei gezeigt werden, wird aber dort dennoch nicht in die Kinos kommen. Das gab die türkische Firma, die die Aufführungsrechte für die Türkei erworben hat, am Donnerstag (8.1.2004) bekannt. Mit dem Verzicht nehme man Rücksicht auf "diejenigen Mitbürger, die gegen eine Aufführung sind".

Der vor zwei Jahren bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigte Film behandelt die Vertreibung der Armenier im Ersten Weltkrieg. Regisseur ist der in Kanada lebende Armenier Atom Egoyan.

Der türkische Kulturminister Erkan Mumcu nannte "Ararat" einen "primitiven, nicht mit den historischen und wissenschaftlichen Tatsachen übereinstimmenden, ästhetisch wertlosen Propagandafilm". Die Türkei reagiert sehr empfindlich auf alle Bestrebungen, die darauf abzielen, die Vertreibung der Armenier als Völkermord anzuerkennen.Das französische Parlament hatte 1998 in einem förmlichen Beschluss den Völkermord 1915 an den Armeniern öffentlich anerkannt."

Tal der Wölfe

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Vielleicht zu harte Worte und...

21.02.2006

...ich sehe es nicht ganz so drastisch, aber verstehen kann ich dich auch ohne das "Filmerlebnis".

Ich weiss auch nicht, was mit den liebenswerten Menschen geschieht, die mir bei mehrfachen Reisen in der Türkei begegnet sind, wenn sie die deutsche Staatsgrenze überschreiten. Aber irgendwas läuft momentan komplett schief.

Wo waren eigentlich die Demonstrationen dieser Glaubensgemeinschaft, als ihrem Propheten wirklich ins Gesicht gespuckt wurde, nämlich am 11.9.2001, 11.3.2004 und am 7.7.2005? Wenn er je beleidigt worden ist, dann an diesen Tagen, wo in SEINEM Namen bestialisch gemordet wurde.

Wenn der Film, wie ich hoffe, nicht verboten wird, gehe ich ihn mir übrigens noch anschauen, am Samstag um 20 Uhr im UFA. Bin mal gespannt.

Schindlers Liste

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Überfällige Kritik

21.02.2006

Ein Kinoforum und nach 13 Jahren hat noch niemand etwas zu einem der bedeutendsten Filme aller Zeiten geschrieben?

Vor 13 Jahren setzte Steven Spielberg seinen Ruf aufs Spiel und drehte einen Film über den Holocaust. Niemand hat ihn im Vorfeld ernstgenommen, da seine ernsten Filme auch schon einmal "Das Reich der Sonne" hießen und zumeist grottenschlecht waren.

Das Ergebnis und sein Triumph sind hinlänglich bekannt.

Heute ist es in "intellektuellen" Kreisen geradezu notwendig diesen Film abzulehnen. Ich glaube aber, daß dies einzig und alleine Angst vor der eigenen Gefühlswelt ist. Denn "Schindlers Liste" hat mich damals in den tiefsten Abgrund aller Kinozeiten geführt, mich aber auch wieder hinausgeholt. Weil es nicht nur eine Geschichte über den Holocaust war, sondern universell über die Größe und die Möglichkeiten des Menschen, der sowohl zum Amon Göth, wie auch zum Oskar Schindler werden kann.

Spielberg ist ein Regisseur, der mit dem Herzen erzählt und die seiner Zuschauer erreichen möchte. Den Holocaust kann man nicht intellektuell verstehen oder verstehen machen, aber man kann versuchen, den Zuschauer in diesen Alptraum reisen zu lassen. Wenn ich 13 Jahre zurückdenke, dann hat er das zumindest bei mir und dem gesamten damaligen Kinopublkum geschafft. So viele schweigende, blasse Menschen mit verheulten Augen habe ich vorher und seitdem nie mehr aus einem Kino kommen gesehen.

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Wahre Lügen

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Von guten und von bösen Jungs und Mädchen

21.02.2006

Offtopic: Wenn man etwas über den Kinostandort Köln erfahren möchte, braucht man nur zu sehen, wo und wann dieser Film in Köln läuft. Ja, richtig: Es gibt 2 Wochen nach Bundesstart EIN Kino mit EINER Vorstellung!! (zum Vergleich Hamburg 4 Kinos, München 4 Kinos, Berlin traue ich mich nicht zu suchen). Erfreulich ist nur, daß es das Metropolis ist, das zwar schlampig geführt wird, aber ansonsten toll ist. (Der Einlass war zwar ausnahmsweise pünktlich, aber dafür durften wir uns den Trailer von "Wahre Lügen" vor dem Film "Wahre Lügen" ansehen).

Zum Film: Die Handlung ist sehr komplex. Ich würde nicht empfehlen, den Film auch nur wegen einer Pinkelpause kurz zu verlassen. Es wird nicht nur die Zeitebene gewechselt, sondern auch der Ich-Erzähler. Die Kunstfertigkeit, mit der man als Zuschauer die Handlung erfährt, macht sicher einen Großteil der Faszination aus.

Beide männliche Hauptdarsteller sind eine Klasse für sich. Die Journalistin gespielt von Alison Lohmann konnte mich nicht überzeugen. Sie war mir viel zu mädchenhaft, ihr fehlt Ausdruck. Außerdem ist es vollkommen unglaubwürdig, daß sie zu einem Top-Interview mit einem Nichts als Kleid erscheint. (Auch wenn sie es bestimmt tragen kann).

Trotzdem war der Film spannend und hochintelligent. Klasse Musik, gut gefilmt und in seinen Sexszenen überraschend unverklemmt. (Läuft bestimmt geschnitten in den USA - es sind immerhin Schamlippen und Oralverkehr zu bewundern, was doch in einigen Staaten sogar noch unter Strafe steht?)

"Wahre Lügen" wird bestimmt nicht das große Publikum finden, ist aber ausgesprochen sehenswert.

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