Victoria
Deutschland 2015, Laufzeit: 139 Min., FSK 12
Regie: Sebastian Schipper
Darsteller: Laia Costa, Frederick Lau, Franz Rogowski
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Gloria Victoria?
woelffchen (597), 14.06.2015
Gloria Victoria? Nein. Kein Sieg für „Victoria“, denn wozu sollen diese 2 Stunden und 20 Minuten eines simplen Gangsterfilms in ‚Echtzeit’, d.h. mit durchgehendem Handlungsablauf im Kleinkriminellenmilieu von Berlin gut sein? Mehr als ein technischer Gag, also das, was technisch mit der digitalen Technik heute möglich und machbar ist, hat dieser Film nicht gezeigt. Letztlich nur der Beweis einer realisierten ‚l’art-poir-l’art’-Idee, der es im Kino aber weitgehend an einer Existenzberechtigung fehlt, da sie für den Zuschauer wenig interessant ist. Dieses Konstrukt ist nicht in der Lage, eine umfangreiche, mit unterschiedlichen Aspekten, Personen, Zeitebenen und Handlungsabläufen ausgestattete Geschichte zu erzählen. Es bleibt ein einziger Handlungsstrang, der gradlinig aufgebaut ist, weil er sonst technisch nicht zu realisieren ist. Wie gesagt: Ein Experiment, welches beweisen will, dass so etwas möglich ist – mehr auch nicht. Es ist kein Spielfilm geworden in dem Sinne, dass er erst durch seine Vielschichtigkeit für den Betrachter interessant und sehenswert wird. Ein guter Spielfilm erzählt eine komplexe Geschichte auf so interessante und abwechselungsreiche Art und Weise, dass der Zuschauer dafür Geld ausgibt und ins Kino geht. Fazit: ‚Victoria’ ist nicht sehenswert, es sei denn, man will mal einen 240 Minuten langen Film ohne Schnitt sehen und das, was dann dabei herauskommt.