Es gibt 153 Beiträge von Biggi
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11.11.2009
würde ich sagen. Der Film ist in der Tat gut inszeniert und gespielt. Wobei ich die Bedrückung, die viele empfunden haben, nicht so nachvollziehen kann. Vielleicht schockiert das die junge Generation. Ich selbst kenne noch solche preußischen Erziehungsmethoden von meinem sehr alten Vater, der 1902 geboren ist. So viel anders ging es da auch nicht zu. Das ist schon alles sehr realistisch dargestellt.
Mir ging die verbale Gewalt gegen die Hebamme und überhaupt gegen Frauen sehr nahe. Das war unglaublich menschenverachtend, was der Herr Doktor so von sich gegeben hat, puh.
Wer nun die Verbrechen begangen hat, bleibt nebulös und wirkt dadurch nicht rund, geradezu unvollendet. Das ist aber auch nicht das Hauptthema des Films.
Das weiße Band, die Wiederherstellung der Unschuld, ist titelgebend.
Welche Erwachsene sich aus unserer Jugend entwickeln, die heute schon extrem gewaltbereit ist auch ohne preußische Erziehung, vielleicht durch zu wenig Erziehung, mag man gar nicht weiterdenken.
Der Film enthält jedenfalls viel Stoff zum Nachdenken.
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02.11.2009
schon alleine deshalb lohnt sich ein Kinogang. Eine Frau im Mittelalter, die noch nicht einmal das Recht hat, lesen und schreiben zu lernen, setzt ihren Kopf durch bis ganz nach oben. Das Versteckspiel als Frau unter Männern ist teilweise sehr lustig. Die Geschichte entwickelt sich kontinuierlich ohne Rafinesse in der Regie. Ist aber o.k. so.
Die Hauptdarstellerin gefällt mir gut in der Rolle. Johanna als junges Mädchen ist hervorragend gecastet.
Die Meinungen unserer Clique ging auseinander. Manche fanden nur den Anfang gut. Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt.
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16.10.2009
Alice, die Tochter einer ehemaligen, untergetauchten RAF Terroristin,stöbert die neue Familie mit schon erwachsenen Kindern auf. Mit viel Wut im Bauch, ist sie doch als kleines Kind zur Adoption freigegeben worden, weil die Mutter nicht ins Gefängnis wollte. Die Wut und alles was Alice verletzt hat und heute verkörpert, sind nur allzu verständlich und sehr facettenreich von Katharina Schüttler (eine große Schauspielerin, eine Charakterdarstellerin) dargestellt. Ich habe mit ihr gelitten und hätte ihrer selbstgerechten Mutter Judith gerne den Hals umgedreht. Warum Iris Berben so hochgejubelt wird in dieser Rolle, weiß ich allerdings nicht. Sie hat den schlechten Part, wirkt kalt und unsymphatisch in allem was sie tut.
Alice zerstört nicht die Familie wie immer beschrieben wird, sie holt nur die Leichen aus dem Keller. Dieses Unwohlsein überträgt sich fast körperlich auf den Zuschauer und das Ende wirkt befreiend. Es ist nichts mehr wie es war, aber die Menschen sind entlarvt.
Es ist ein durch und durch gelungenes Erstlingswerk mit großer Tiefe und Intensität. Ich freue mich schon auf weitere Filme von ihr.
Super!!!
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12.10.2009
Der Film lässt sich ganz gut anschauen. Barbara Sukowa ist auch für starke Frauenfiguren hervorragend geeignet. Hannah Herzsprung eine Augenweide. Mit der Recherche hatte ich auch so meine Probleme. Die Performance der Nonnen mit langen wehenden Haaren, scheint mir an den Haaren herbeigezogen! Der Kurzauftritt von Irmchen (?), vor der das Stück aufgeführt wurde, war sehr gelungen.
Ansonsten hat sich die mir bekannte Hildegard als Kräuterfrau kaum gezeigt, schade. Die Visionen blieben schemenhaft. Schön fand ich die Musik und Gesangseinlagen, sehr anrührend.
Insgesamt hätte der Film moderner erscheinen können, kämpferischer oder/und kritischer aus der heutigen Zeit.
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12.10.2009
die Ruhe, die mit Rafinesse verbunden ist, was hier nur öde ist. Man hat namhafte Regisseure bemüht, um den Film schmackhaft zu machen. Das ist nicht fair. Und der Glou sollte eine spektakuläre Liebeserklärung sein, na ja, sag ich da nur, ganz nett, aber das reicht nicht.
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17.09.2009
über den Standpunkt im Leben und wie vertrete ich ihn. Petr neigt mehr zum Weglaufen, aus Prag, von seiner Beziehung mit einer Frau, die er wegen homosexueller Neigungen beendet hat, von seinen Eltern. Seine Mutter (Mami) erfährt es erst und will ihren Mann, der es schon weiß, damit verschonen, wobei er kein Wesen drum macht.
Auch in dem Dorf, wo er sich als Lehrer betätigt, will er "unerkannt" bleiben, was ihm natürlich nicht gelingt. Erst als er offen damit umgeht, wächst seine Persönlichkeit und er merkt, er wird gar nicht abgelehnt.
Ein sehr schöner, warmer, sensibler Film mit wunderschönen Aufnahmen über dörfliche Lebensweisen und mit starken Charakterstudien.
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03.09.2009
Wer gerne Reiseberichte sieht von fernen Ländern, muss sich den Film unbedingt anschauen. Dazu die Problematik, in welcher Zeit die Originalaufnahmen entstanden, nämlich in der Stummfilmzeit mit späterer Vertonung. Dazu die Problematik Frau fährt Auto, Frau gewinnt Rennen unter nur Männern in Russland, Frau ist Expeditionsleiterin, Frau fährt durch Macho-Länder und und und. Straßen müssen erst gesprengt werden, um den "Adler" in der peruanischen Bergwelt passieren zu lassen.
Die Frau ist unglaublich stark und der Film zeigt es auch. Eine eiserne Lady, die autoritär einsame Entscheidungen trifft und ihr Ding macht. In Teamwork wärs einfacher gewesen, dann hätten sie aber wahrscheinlich nicht die 48000 km geschafft.
Der Dialog zwischen Originalaufnahmen und Spielfilm ist hervorragend gelungen, es ist eine Einheit. Ich bin begeistert.
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25.08.2009
mir, uns, hat der Film gefallen. Wenn wir auf die negativen Äußerung in den Foren gehört hätten, dann wären wir nicht reingegangen. Doch ich muss immer wieder erfahren, dass es eben unterschiedliche Meinungen über Filme gibt.
Depardieu spielt gut und nicht zu dominant. Seine Leibesfülle verbietet ihm jedoch Fummelszenen, die nur peinlich wirken und abtörnen. Die Zeiten des Liebhabers sind halt vorbei! Marie Bunel ging mir anfangs mit Dauergrinsen auf die Nerven.
Inhaltlich war der Aufbau interessant und spannend und raffiniert mit der 3-fach Besetzung durch Gamblin - und nachhaltig. Die Figuren waren gut gezeichnet und sympathisch.
Die Filme Chabrols der letzten 10 Jahre wie "die Blume des Bösen", "Geheime Staatsaffairen", "Die zweigeteilte Frau" sind keinen Deut besser, das zum Thema Qualitätsverlust.
Lasst euch nicht abhalten den Film anzuschaun - jeder Jeck ist eben anders.
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21.08.2009
neue Almodóvar ist nur gut, nicht super, wie "alles über meine Mutter" z. B. Er hat Längen, die nicht zum Gelingen des Films beitragen, Filmszenen im Film, die im Dialog zu lang und uninteressant sind, in denen Penélope auch etwas hölzern rüberkommt. Die Rolle ist ihr nicht direkt auf den Leib geschrieben wie z. B. in Volver oder dem Woody Allen "Christina, Barcelona..", wo ihr mediterranes Temperament à la Sophia Loren mit ihr durchgehen kann. Auch LLuis Homar als Matteo hätte ich mir lebendiger gewünscht. Die schrillen Figuren, die der Regisseur sonst einsetzt, gehören zu ihm und sie fehlen mir. Nur Ernesto, der missratene Sohn von Penelopes Gönner, der war richtig schön schräg.
Auch wenn sich das alles etwas negativ anhört, ist er auf jeden Fall sehenswert, vielleicht gibt es auch keine Steigerung mehr...? Jeder Mensch, auch Almodóvar hat seine Grenzen.
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13.08.2009
verpackt in eine übergeordnete Geschichte. Gut aufgezogen und zum Glück mit langen Rückblenden, um die Erzählung zu illustrieren, sonst wäre der Film zu spröde und deprimierend.
Für mich war nicht Daniel Auteuil der Träger des Films, sondern Marie-Josèe Croze, seine Geliebte Mathilde, bezaubernd und selbstbewusst, wartend und hoffend und bedingungslos liebend (erstaunlich lange). Auteuil hat als 40-jähriger so ausgesehen wie als 60-jähriger, alt und verbraucht. Da hätte sich die Maske mehr Mühe geben müssen, als nur die Brille wegzulassen.
Der Film ist ein Lehrstück über das Leben - lebe es hier und jetzt, falsche Rücksichtnahme macht keinen der Betroffenen glücklich. Im Gegenteil, die Chance für einen Neuanfang werden so verbaut.
Man merkt dem Film an, dass ein Frau die Geschichte geschrieben und eine Frau die Regie geführte hat, obwohl die Geschichte aus der Sicht des Mannes aufgezogen ist. Mathilde ist die leidtragende, die nach 4 Jahren aufgibt, die alles gibt und ihrem Liebhaber viele Möglichkeiten der Erfüllung ihrer gemeinsamen Wünsche gibt. Er lebt nur vor sich hin und möchte eigentlich alles. Seine Familie, das Haus und noch ein Haus, das Leben mit seinen Freunden und Kindern - und seine Geliebte als Sahnehäubchen, ist doch ne runde Sache. Eigentlich eine bekannte Geschichte. Er ist erst die Verzweiflung in Person, als er realisiert, dass ihm alles entglitten ist, Jahre später.... Er zieht keine Konsequenzen aus seiner Erkenntnis und kann nur verbittern, ob seiner Unfähigkeit seine Liebe zu leben.
Der Film schmerzt all die, die die Tragik der Wahl selbst schon erlebt haben und auch die, die ihre Liebe leben oder gelebt haben. Es ist so schön herzergreifend traurig... aber mit einem Lichtblick als Konsequenz.