Es gibt 683 Beiträge von Colonia
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20.04.2004
Tja, ich hab dann wohl die geschnittene Fassung gesehen. Was meiner Freude über diesen Film allerdings keinen Abbruch tat. Denn bei "Idioten" passt endlich mal der Dogma-Stil "mit ohne" zusätzlichem Licht, mit Wackelkamera, fehlender Musikuntermalung und so fort. So wirkt es wie eine Dokumentation (die Befragung der "Zeugen" im Interviewstil zwischendurch macht alles noch authentischer). Wären bei den "Idioten" nicht die beiden Hauptdarsteller aus "Okay" aufgetaucht - ich hätte alles Gesehene mangels bekannter Gesichter für real gehalten.
Nun ist abgefilmte Realität oder das so-tun-als-ob allein meist eher unspektakulär. "Idioten" liegt jedoch eine sehr gute und originelle Grundidee zugrunde, die hier einmal konsequent bis zum Schluss umgesetzt wird.
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20.04.2004
Das ist mal wieder einer dieser von-Trier-Filme, bei denen ich mich frage: Was soll das eigentlich?
Klar ist die Optik außergewöhnlich. Die vorwiegend sepiagetönten Schwarzweißbilder scheinen einer beklemmenden kafkaesken Welt entsprungen und lehnen sich an Stummfilmvorbilder an. Dann zum Beispiel, wenn im Hintergrund eine riesige Uhr eingeblendet wird, während der Protagonist sich klein im Vordergrund bewegt. Das fast völlige Aussparen von "Natur" und das Fehlen von Tageslicht macht "Europa" zu einer düsteren Eisenbahn-Reise ohne Ziel.
Aber allzu offensichtlich erscheint mit der Fortgang der Handlung und ich werde das Gefühl eines gnadenlos erhobenen Zeigefingers nicht los. Sollte das ganze Unterfangen (selbst-)ironisch gemeint gewesen sein, ist es wohl nicht angekommen. Dafür ist der Film auch einfach zu langweilig und das Drehbuch ohne jede Überraschung.
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20.04.2004
Nach einem äußerst makabaren Vorspann geht es munter weiter. Es ist, als wären Polansiks "Mieter" auf spanisches Temperament getroffen und Hitchcock hätte kurz zur Tür herein geschaut. Das ist hier und da überdreht, sehr gut gemacht, spannend. Am Ende gibts einen riesigen Showdown. Ich hätte mir ebenso gut ein alternatives Ende vorstellen können. Was solls. So ist es auch ein gelungener Film geworden. Mein Tipp!
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19.04.2004
So ein opulentes Werk mit einer derart außergewöhnlichen Bild- und Farbkomposition! Ultra weite Weitwinkelaufnahmen, darüber ein Himmel so dramatisch wie nie zuvor geshen. Dann wieder hat man streckenweise den Eindruck, nicht ein einziger Sonnenstrahl würde die düstere Szenerie des im Jahre 1830 angesiedelten Krimis um die historische Figur des Vidocq treffen.
Aber dann versauens die Macher mit einer allzu dösigen Auflösung und an den Haaren herbeigezogenem Mysterie-Gelumpe (die Erklärung, wie und woraus die Spiegelmaske des Täters hergestellt wird), dass man hofft, das Elend möge bald ein Ende haben. Schade, schade. Irgendwie haben die Franzosen einen Hang zu starken Bildern, starken Stoffen ("Pakt der Wölfe", "Die purpurnen Flüsse"), aber immer wieder scheitert es am Drehbuch.
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19.04.2004
Nettes Filmchen, aber letztlich belanglos. Lediglich Frau Zellweger überrascht mich ein bisschen. Ihr komisches Talent ist um einiges größer als ihr ernstes.
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16.03.2004
Eigentlich passiert nicht viel in diesem Film. Viele Worte fallen auch nicht. Und doch ist er keine Minute langweilig. Der Film spricht alle Sinne an und lädt ein, in ihm zu versinken. Die Bilder, aufgenommen im Ju Wang San Nationalpark, sind magisch zu nennen, die Geschichte ist voller Symbolik. Kim Ki-Duk legt Wert auf die Feststellung, dass ein Mix aus verschiedensten Religionen dem Handeln der Film-Mönche zugrunde liegt, es also nur scheinbar buddhistische Ideen sind, die hier gezeigt und zu Unrecht von manchem Kritiker hierzulande vorschnell als Klischees abgetan werden. Vielleicht macht das den Film weltweit verständlich. Zu wünschen wäre es diesem Meisterwerk.
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16.03.2004
Über 123 Minuten Filmlänge, die trotz aller Faszination für die Geschichte durchaus ihre kleinen Längen hat, führt die Geschichte von Sibel und Cahit aus Hamburg nach Istanbul und über die Katastrophe zu einer Art glücklichem Ende - wenn auch zu keinem gemeinsamen.
Bei der diesjährigen Berlinale gab es dafür einen Goldenen Bären, erspielt auch von den Hauptdarstellern, dem charismatischen Birol Ünel, dem die Rolle auf den Leib geschrieben wurde, und Sibel Kikelli. Entgegen üblicher Praxis wurde "Gegen die Wand" chronologisch gedreht. So konnten die Darsteller ihre Figuren und sich mit ihnen entwickeln. Das hat dem Ergebnis sichtlich gut getan.
"Gegen die Wand" kommt völlig ohne große Bilder aus; was hier fasziniert, sind eine ungeheuer konsequent erzählte Geschichte (ein paar kleine Ungereimtheiten - naja) über rund 6 Jahre und die Kompromisslosigkeit der Darstellung.
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10.03.2004
Entsetzt bin ich nur über eines: Dass ich dieses filmische Kleinod erst jetzt auf der Kinoleinwand sehen durfte.
Die kleinen und großen Familienkatastrophen, die in "Okay" gezeigt werden, sind zwar komprimiert dargestellt, doch alle so sehr dem richtigen Leben abgeschaut, dass sie niemals unglaubwürdig erscheinen. Dabei kommen Geschichte und Inszenierung so leicht und humorvoll daher, dass es eine Freude ist.
"Okay" ist in vielen Momenten sehr intim, anrührend und liebenswürdig, witzig-charmant und schauspielerisch eine Offenbarung. Vor allem Paprika Steen in der Hauptrolle der Mutter der Chaos-Familie zeigt die ganze Bandbreite von Gefühle in kleinen wie in großen Gesten.
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22.02.2004
Schöner Kinderfilm, fantasieanregend und trotz geringem Budget gut besetzt.
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22.02.2004
Rasant geschnitten und inszeniert, optisch zweifellos hip und trendy, ganz am Puls der Zeit. Zur Story finde ich nur sehr schwer Zugang, zu fremd wirkt alles, zu wenig weiß ich über die (problematischen) Beziehungen zwischen Japanern und Koreanern. Eine Japanerin chinesischer Abstammung erzählte mir allerdings einmal von ähnlichen Problemen wie sie die Filmfigur Sugihara hat: Optisch von Japanern nicht zu unterscheiden, mit der japanischen Sprache aufgewachsen, und doch konfrontiert mit latenten Feindseligkeiten.
Bis ich mich in die Geschichte und Erzählweise von "Go" eingefunden hatte, war der größte Teil des Films vorbei. Ein zweifellos interessanter, aber schwieriger Film.