Es gibt 683 Beiträge von Colonia
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22.02.2004
Und das Monster bekommt ihn auch: Josef Mengele (George), seit Ende des Krieges untergetaucht, stellt sich einem deutschen Gericht. Anwalt Rohm (Wiesinger) übernimmt nach einigem Sträuben die Verteidigung.
Sehr gute Idee, diese "Was wäre wenn ..."-Geschichte. Und tatsächlich wirft sie interessante Fragen auf: Was ist Wahrheit? Und wessen Wahrheit ist die wirkliche Wahrheit? Aber dabei bleibts. Es berührt mich nicht. Ist es, weil ich ohnehin Probleme damit habe, Kai Wiesinger welche auch immer geartete Rolle abzukaufen? Oder weil hinter der Maske des alten Josef Mengele für mich viel zu viel Götz George durchscheint, als dass er mir wirklich realistisch erscheinen kann? Oder weil Harald Kloser mit schaurig-schöner Musik im Stile eines Danny Elfmann die Szenerie stellenweise überkleistert, ohne damit jedoch von der konstruierten und zurechtgestrickten Handlung ablenken zu können?
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22.02.2004
Für Tarantino-Verhältnisse erstaunlich ruhiger und dialoglastiger Film. Eine Katz-und-Maus- Geschichte, die sich stellenweise ein wenig zieht; starbesetzt und gut gespielt. Durchaus empfehlenswert.
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19.02.2004
In der Mitte der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts spielt der Film. In New Mexico, dem Land einiger Pueblo-Stämme, aber eben auch dem Land der gefürchteten Apachen. Wobei zu dieser Zeit fast sämtliche Indianer bereits in Reservationen verbracht, will sagen: deportiert, waren. Einige gar bis Florida, was im Film auch kurz anklingt. Der berühmte Geronimo kapitulierte 1886, der letzte indianische Widerstand war damit gebrochen.
Die exakten historischen Tatsachen vermittelt sehr gut der Film "Geronimo" aus dem Jahr 1993 (mit Matt Damon, Jason Patrick und nicht zuletzt Wes Studi in der Titelrolle). "Geronimo" hielt sich so sklavisch an die Fakten, dass er fast zum Dokumentarfilm wurde. Großer Erfolg war dem Film nicht beschieden.
Nun also eine fiktive Geschichte in dieser Kulisse. Da ist zum einen die Story um Vater und Tochter, die sich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben. Der Vater hat die Familie verlassen, um bei den Indianern zu leben, Mutter und Tochter mussten sich alleine durchschlagen, weswegen die Tochter, inzwischen selber Mutter zweier Töchter, nicht eben gut zu sprechen ist auf den alten Herrn. Diese Geschichte ist nicht eben originell, wird jedoch von Kate Blanchett (die selbst auf in die Breite verzerrender Leinwand magersüchtig wirkt) und Tommy Lee Jones hervorragend gespielt. Der Rest ist haarsträubend. Das ist weder spannend noch nachvollziehbar, sondern einfach nur lächerlich. Regisseur Ron Howard hat alle Genres bunt gemixt und konnte sich am Ende nicht mehr entscheiden, was das so nett begonnene Stück Film werden sollte: Ein Horror-Okkult-Trash-Exorzist-Western?
Mir ist nicht erklärlich, warum dieses völlig degenerierte Häuflein Apachen einfach nur böse ist und - obwohl auf der Flucht vor der Armee - nichts anderes zu tun hat, als weiße Mädchen zu fangen und nach Mexico zu verkaufen. Aber acht Mädchen an der Zahl müssen es sein, sonst bringt das Unterfangen Unglück. Der Anführer gar - hier lässt Howard kein Klischee aus - ist hässlich, abgrundtief hässlich, steckt in einem Karnevalskostüm und führt Voodoo-Rituale durch. Armer Eric Schweig! Schon im "Letzten Mohikaner" durfte er als Uncas neben Daniel Day Lewis kaum ein Wort sprechen (aber immerhin sehr gut aussehen). Hier kann er unter seiner alle Gesichtszüge entstellenden Maske bestenfalls noch grunzen.
Nein, um Himmels Willen, ich will keine Karl-May-Klischees! Da reicht mir der eine Jicarilla-Apache (Jay Tavare, u.a. auch in "Cold Mountain" und "Adaption" zu sehen), der - edel, hilfreich, gut und frisch gewaschen und gebügelt - zu Hilfe eilt und kurz darauf in Schönheit sterben muss.
Apropos Schönheit: Da wäre noch die Landschaft zu erwähnen. Gefilmt wurde rund um Santa Fé, im relativ nahe gelegenen Bandelier National Park und in den Bergen New Mexicos. Dort kann man heute auch noch Apachen treffen: Die Mescalero zum Beispiel betreiben ein florierendes Skigebiet und eine Luxus-Ferienanlage mit Golfanlage und allen erdenklichen Sportmöglichkeiten für gut betuchte Bleichgesichter, die am Abend ihr Geld im Casino neben den großzügigen Touristen-Wohnanlagen lassen. Rache nenne ich das.
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12.02.2004
DER FILM:
Großartig, nie gesehene Aufnahmen von fast sakraler Schönheit. Eintauchen!
DAS BILD:
Leider stellenweise schlechte Bildqualität.
DIE MUSIK:
Von einer nicht zu überbietenden klebrigen Penetranz.
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29.01.2004
Eine schöne Idee, sehr sympathisch. Den alten Herren schaut man wirklich gerne zu, wie sie ihren großen Traum verwirklichen. Aber letztlich war mir der Film dann doch zu amerikanisch und zu hurrapatriotisch. Naja, und zu vorhersehbar vielleicht auch.
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29.01.2004
Ein wichtiges Thema, zweifellos ein gut gemachter und guter gespielter Film. Eindringlich, aber vielleicht nicht eindringlich genug. Oder am Ziel bei allen guten Vorsätzen doch leicht vorbei, weil er neben aller Kritik denn doch auch noch unterhalten sollte?
Jedenfalls: Der Film wirkte nicht nach, nicht bei mir und - wie es mir scheint - auch bei einigen anderen nicht.
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29.01.2004
"Philadelphia" war vielleicht 1992 der richtige Film zum richtigen Zeitpunkt. Und weil das so war (und weil er natürlich auch sehr gut war und ist), wurde er ein so großer Erfolg. Er wurde trotz des schweren Themas von vielen Leuten gesehen.
Es sind zwölf Jahre vergangen seither und die Zeit wäre überreif für einen neuen Film zum Thema AIDS. Denn die (Film)kunst kann schaffen, was alle verzweifelten staatlichen und institutionellen eher hilflos wirkenden Aufklärungskampagnen nicht bewirken: Dass Leute sich mal drei Minuten Gedanken machen über ein schon verdrängtes Tabu-Thema.
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29.01.2004
"Moulin Rouge" ist dermaßen überladen mit Allem, über-ausgestattet, über-designt, dass es weh tut. Ähnlich wars bei Spielbergs "Hook", aber "Moulin Rouge" ist nicht annähernd so liebenswert-verschroben. Stattdessen hat man sich alsbald satt gesehen. Story, Songs, immer neue wilde Kamerafahrten und immer opulentere Decors tragen den Film einfach nicht.
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29.01.2004
Filme aus den heruntergekommenen Arbeitervierteln Großbritanniens haben wir schon einige gesehen. Diesmal also einer über einen eben dort arbeitenden katholischen Priester.
Es erschreckt mich jedesmal, über welch haarsträubende und von Menschen aufgestellte Regeln, Normen und Vorurteile andere Menschen zerbrechen/zerbrechen müssen. Dieser hier, der Priester, kämpft zum einen mit dem Beichtgeheimnis (statt einem Mädchen, das ihm Schreckliches anvertraut hat, zu helfen, hält er sich an das Beichtgeheimnis) und zum anderen mit seiner Homosexualität bzw. den Problemen, die "seine" Kirche damit hat.
Dass der Film kein Happy End hat, ehrt ihn und macht ihn realistisch. (Die große Heulorgie in der Kirche: ... naja!) Kein ganz großer Film, aber sehenswert.
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29.01.2004
ganz groß. Opulent und beeindruckend. Einer der Filme, die für immer bleiben.