Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule
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15.03.2006
Programmkinobetreiber müssen sich wahrscheinlich persönlich noch heute bei Jim Jarmusch bedanken. Seine Independentfilme in den Achtziger und Neunziger Jahren machten ein Gutteil der Kinoeinnahmen aus. ?Night on Earth? zeigt Jarmusch auf der Höhe seines Erfolges. Die Episoden in New York und Rom zählen für mich zum Besten was Jarmusch jemals abgeliefert hat. Sehr liebenswert und sehr, sehr lustig. Etwas schwächer die Szenen aus Paris und Helsinki. Schön, dass er nicht synchronisiert wurde (4 Sterne).
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15.03.2006
Netter Cross-Over Movie mit eindeutigem Schwerpunkt auf Humor. Hier kann der Film aber klar punkten. Wenn die ?Smiths? im Fernsehen ?Panic in the Streets of London? singen kann man gewiss sein, dass es ein lustiger Abend wird. Das Zombie-Genre lädt allerdings auch zur Ironie ein. Fleißige und unverbrauchte Schauspieler und eine hohe Gagdichte machen den Streifen durchaus sehenswert (3 Sterne).
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09.03.2006
Schade um das viele Geld, welches hier verbraten wurde. Sicherlich wurde nur wenig für die Computereffekte ausgegeben, denn die wirken total billig (Hyänen). Der Film schafft es nicht einen Spannungsaufbau zu produzieren. Ständig bewegt er sich auf dem gleichen Emotionsniveau. Billige und lieblos abgenudelte Gruseleffekte reihen sich aneinander. Der Showdown ist total lächerlich. Die schwarze Bevölkerung wird als eine wild gewordene Horde von Voodoo Anhängern gezeigt, die mit Speeren gegen Maschinengewehre ankämpfen.
Ganz fürchterlich empfand ich die als Rückblenden gezeigten Naziverbrechen an den Kindern die Father Merrin im 2. Weltkrieg mit ansehen musste und was zur Abkehr von seinem christlichen Glauben führte. Solche Opferdarstellungen haben in Mainstream Filmen absolut nichts zu suchen. Hier wird 60 Jahre nach Kriegsende noch Kohle aus dem Leiden der Menschen gezogen. In Ermangelung eigener Ideen zeigt man einfach ein paar Nazi Schergen bei ihrem perversen Tun und hofft auf klingende Kinokassen (1 Stern).
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08.03.2006
Als düsteres Gothic-Drama funktioniert der Film über weite Strecken sehr gut. Die ungewöhnliche Besetzung (besonders Robbie Coltrane u. Heather Graham) wirkt sich positiv aus. Die Story ist außergewöhnlich ansprechend und ausreichend komplex. Fürchterlich ist nur die Synchronisation des Mörders gelungen. Die Stimmenverstellung funktioniert überhaupt nicht, ist grundlos und dazu noch schlecht gemacht. Wer einigermaßen zuhört, hat Jack The Ripper nach einer halben Stunde entlarvt. Dann muss man die Spannung aus der Aufdeckung seiner Motive herausziehen (3 Sterne).
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08.03.2006
Um Tom Cruise sollte man nicht so ein Gewese machen. Na klar, er ist ein guter Schauspieler. Aber hunderte Anderer haben mehr drauf als er. Zu seinem Glück sieht er natürlich klasse aus. Das wars aber meines Erachtens schon. Alles andere ist Teil der großen Hollywood Geldmaschine, die nun mal Stars benötigt um Umsätze zu generieren.
Handwerklich ist Collateral ein Spitzenfilm. Kamera, Musik, Ausstattung ? wirklich alles vom Feinsten. Dazu der deutliche Michael Mann Touch. Spätestens bei den Innenaufnahmen vor den großen Fensterflächen erkennen wir ihn wieder, siehe auch Miami Vice, Man Hunter und Heat.
Die Story selber überzeugte mich nicht abschließend. Die Handlungsweise sowohl vom Killer Victor, als auch vom Taxifahrer Max war mir nicht immer einleuchtend. Warum bindet sich der Perfektionist Victor z.B. einen Unsicherheitsfaktor wie Max ans Bein. Und warum versucht der pfiffige Max nicht energischer das Treiben von Victor zu unterbinden? Aber vielleicht verlange ich mal wieder zuviel für einen Film. Wie schrieb hier jemand vor einiger Zeit? Die Logik ist der Feind des Action Filmes (3 Sterne).
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06.03.2006
Und wieder kommen die Eindringlinge über das Meer. Angstvoll betreten sie das unbekannte Land, dessen Gefahren sie noch nicht kennen. Leise weht der Wind durch das meterhohe Gras. Wagners Rheingold schwillt immer mehr an.
Terence Malick ist wie schon bei dem ?schmalen Grat? auf der Suche nach dem Paradies. Er findet es diesmal bei den Indianern im Virginia um 1600. Dabei handelt es sich um ein kindlich naives Volk, das im Einklang mit der Natur ein glückliches Leben führt.
Die Eindringlinge sind die ersten Auswanderer aus England die es bis Amerika geschafft haben. Obgleich religiös motiviert bringen sie Neid, Leid und den Tod mit sich.
Gerade zu Beginn des Filmes glücken Malick einige berauschende Sequenzen. Naturaufnahmen unterlegt er mit den Gedanken der Menschen und wundervoller Begleitmusik. Oftmals balanciert er dabei auf der Grenze zwischen Poesie und Kitsch. Trotzdem gefiel mir die erste Stunde ähnlich gut, wie der gesamte ?Schmale Grat?.
Später wird dann die Liebesgeschichte zwischen der Prinzessin ?Pocahontas? und Offizier "Smith" erzählt. Eine ähnlich Geschichte hat man im Kino sicherlich schon häufig gesehen und die berückende Q'Orianka Kilcher kann den Film nicht komplett tragen.
Meine zugegebenermaßen hohen Erwartungen an diesen Film wurden nicht vollständig erfüllt. Der Regisseur soll angeblich ca. 20 Minuten Naturaufnahmen aus dem bereits fertig gestellten Film geschnitten haben. Möglicherweise waren das Szenen, die mir besonders gefallen hätten. Also auf den Directors Cut warten (3 Sterne).
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02.03.2006
Robin Williams hat sein Maschinengewehr ständig dabei und wenn das rote Aufnahmelämpchen aufleuchtet schleudert er seine sarkastischen Witzsalven in den Äther. Lange Zeit dachte ich, hier würde eine Klassenfahrt nach Asien gezeigt und nicht der Einsatz in einem verlustreichen Krieg. Doch gegen Hälfte bekommt der Film doch noch die realistische Kurve. Super auch der junge Forest Whitacker. Leider lässt er sein irres Lachen nur am Anfang des Filmes hören. Ansonsten tolle Synchronisation, besonders von Peer Augustinski (4 Sterne).
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02.03.2006
Mir gefällt die gelungene Schluss-Szene im Swimming Pool. Wer zuerst auftaucht, wird erschossen. Also, Luft anhalten. Das muss leider der Zuschauer viel zu selten, denn dieser Thriller ist doch wenig unterhaltsam. Wer will nach Final Destination noch spektakuläre Todesfälle sehen? Vor allen dann, wenn sie nicht spektakulär wie in Final Destination sind (2 Sterne)
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01.03.2006
Menschenskinder, was für ein großartiger Film! Houellebecq legt das Brennglas gnadenlos auf unsere westliche Zivilisation. Glück ist nur vorübergehend, die Suche nach originären Gefühlen endet im Sexbusiness, der Mensch als unsozialer Wurm. Dabei fast schon vergessen: Der Mann hat Humor. Denn wenn der Mensch verzweifelt, blüht das Absurde so richtig auf und manchmal kann man im Kino laut lachen (das Sexcamp!). Der Film schleift die Ränder des Buches ab, macht es daher verständlicher, stringenter und letztlich im Kinosaal konsumierbar. Bravo, Herr Roehler.
Bleibt noch eines immer mal wieder zu sagen: Deutschland hat wundervolle Schauspieler. Hier namentlich zu nennen: Bleibtreu, Ulmen und Gedeck. Und meinetwegen auch Potente (5 Sterne).
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01.03.2006
Zelebriert die Selbstheilungskräfte Amerikas. Sogar die bürgerfeindlichsten Institutionen (hier: Militärgerichte in den USA) werden schwupp-di-wupp durch eine Handvoll tadelloser Gutmenschen mit Schmackes bezwungen. Angeblich soll der Film einige überraschende Wendungen liefern, die ich aber vergebens gesucht habe. Besonders ärgerlich kommt das abrupte Ende des Prozesses daher. Stundenlang wird erst gestritten um dann das Verfahren ohne große Begründung und absolut überraschend einzustellen. Insgesamt sehr schablonenhaft, an wichtigen Stellen unlogisch und wegen seiner Durchschnittlichkeit zu recht vergessener Film (2 Sterne).