Es gibt 35 Beiträge von Ose!
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28.09.2004
Das ist die Theorie; die Chaos-Theorie, genau!
Der Schmetterling der irgendwo anders eine Wirbelsturm verursacht ... verursachen kann! Und das ist das Entscheidende: kann! Deshalb ist es Schwachsinn nach dem Schmetterling zu suchen, wenn einem ein Wirbelsturm begegnet. Noch größerer, den einen Schmetterling (oder alle?) daran hindern zu wollen, mit den Flügeln zu schlagen. Aber genau das versucht unser Held.
Und so wird aus einer wissenschaftlich hoch interessanten Frage eine Was-wäre-wenn-Geschichte a la ?Und täglich grüßt das Murmeltier?, nur eben Aktion, statt Schmalz.
Dabei will ich gar nicht gegen Was-wäre-wenn-Geschichten wettern - diese zum Beispiel ist gar nicht schlecht - man soll nur nicht mehr versprechen, als man halten kann.
Also Schluss mit der Chaos-Theorie, oder dem Schmetterlingsschlag, oder Gott, oder Schicksal, oder wie immer man es nennen will.
Entscheidend ist doch, dass man die Dinge, bei denen man absehen kann, dass sie nicht gut sind, entsprechend ändert, bevor sie schief laufen. (Um zu wissen, dass sexueller Missbrauch von Kindern nichts gutes bewirkt, muss man nicht in der Zeit zurückreisen.)
Für derartige verschiedenen Wege, die man einschlagen kann, gibt es eine Menge Beispiele, auch in diesem Film.
Dann aber vorgeführt zu bekommen, dass alles ? wie soll es anders sein ? mit einem Kuss begann und sich ganz einfach vom selbstlos handelnden Helden (hier wörtlich gemeint) richten lässt, ist eine völlig unwahrscheinliches Happy End.
Dazu eine Bekenntnis: Ich mag unwahrscheinliche happy endings, wenn klar ist, dass sie fast immer nur ein frommer Wunsch der meisten von uns sind.
Deshalb möchte ich hier einfach in der Zeit zurückreisen und dem Drehbuchauter (oder dem entsprechenden Studioboss) einflüstern, er möge doch vor der letzten Einstellung eine weitere einfügen: Nach dem Verbrennen der entsprechenden Utensilien und dem Wissen (?) des Zuschauers, dass alles zum Besten gewendet ist, streicht der Professor seinem noch immer fantasierenden Patienten über die Stirn, der sich daraufhin in dem Wissen, seine Pflicht als Heroe erfüllt zu haben, in sei Kissen sinken lässt und seiner (wieder bekannten) Slow-Motion-Fantasie zum Schluss des Films nachhängen kann.
Dann wäre der Stoff auch wieder kompatibel mit der Chaos-Theorie.
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10.09.2004
Bei all den ambivalenten Kritiken, war ich mit einer gewissen Skepsis in den Film gegangen,
und ...
hab mich köstlich amüsiert. Sehr selbstironisch habe ich Allen empfunden, wie er quasi den alten, schlacksigen Rambo gibt. Gut das jungen Paar ist vielleicht etwas zu jung, aber was soll's.
Man sollte sich halt selbst ein Bild machen.
"Trau' keinem nacken Busfahrer!" ... und keinem Kritiker?!? Selbst gucken macht schlau.
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26.07.2004
Mitte der 70er hatte die Geschichte noch funktioniert, sogar sehr gut: Die Ängste der Männer vor starken Frauen; das Auseinanderdriften der Vorstellungen über die perfekte Beziehung (besser gesagt Ehe), die perfekte Familie, das perfekte Haus in der perfekten Vorstadt in der Folge der gesellschaftlichen Veränderungen der späten 60er Jahre.
Aber heute??? Nicht das hier und jetzt die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau vollendet wäre, aber hat sich an der Beziehungsfront in den letzen 30 Jahren nicht einiges getan?
Leben nicht in der letzten Zeit immer mehr Menschen mit ihrem Computer, oder zumindest über ihn, in Liebesbeziehungen? Ist also nicht ein Teil der Story, die 1975 noch als Mittel zum Zweck benutzt wurde, schon wahr geworden?
Die Dinge, die vor 30 Jahren noch beißend satirisch waren, gleiten hier ins zotige ab. (Unerträglich das Frankenstein-Gewitter über dem Herren-Club, schlimmer noch das völlig überflüssige Happy End.)
Zusammenfassend: Wer das Original nicht kennt, dem bietet der Film einen immer noch nicht uninteressanten Grundgedanken, mehr nicht. Allen anderen kann man vom Kinobesuch nur abraten.
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12.07.2004
... aber es ist schon hilfreich, wenn man die übliche, sich auf die Stars beziehende, Berichterstattung noch etwas vor Augen hat. Gerade aus dem etwas anderen Blickwinkel bezieht die Dokumentation ihren Reiz, und da ist schön, wenn man den "offiziellen" Blick kennt.
Gerade jetzt, zur laufenden Tour, ist der Film empfehlenswert. Noch passender ist der wunderbar skurril gezeichnete französische Trickfilm "Das große Rennen von Belleville", den ich nur wärmstens empfehlen kann.
Läuft der eigendlich zur irgendwo?
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04.06.2004
Ordnung und Unordnung
Wagnisse und Erstarrungen
Trauer und Freude
(architektonische) Perfektion und Improvisation...
Der Film hat jede Menge Ebenen, hilft dem Zuschauer aber nicht unbedingt, sie zu erschließen. Deshalb kann ich gut verstehen, wenn einem der Film nichts sagt.
Trotzdem (oder deshalb?) hat mir der Film gut gefallen, nicht nur wegen der tollen Hauptdarstellerin und den interessanten Dekors.
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24.05.2004
Hier zeigt sich mal wieder, dass man auch ohne Hollywood-Millionen einen richtig guten Film machen kann.
Keine Angst vor Untertiteln! Auch ohne Italienischkenntnisse absolut sehenswert.
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06.05.2004
Eigentlich eine sehr schöne Idee:
Wie wäre es, wenn man seine Liebe jeden Tag aufs neue erobern müsste (oder könnte).
Oder anderesherum betrachtet (warum versetzt sich niemand in die Frauenfigur?): Wie muss es sich anfühlen, jeden Tag aufs neue festzustellen, dass man eigentlich in einen völlig Fremden verliebt ist, oder mit ihm verheiratet?
Manch einer könnte (sollte) hier ein déjà-vu haben.
Genügend Stoff für eine romantische, nachdenkliche Komödie ist sicherlich vorhanden. Leider vertaut der Film nicht auf dieses Potential, sondern reichert die Handlung mit allerlei überflüssigem, oder auch peinlichem Beiwerk an.
Wie so oft wäre auch hier weniger mehr gewesen.
Wer aber in der Lage ist, nicht nur das kotzende Walross ästhetisch zu überstehen, kann den Film als Ansatz nutzen über Vertrautheit und Fremdsein, Neugier und den Alltagstrott nachzudenken.
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20.04.2004
Die Tour kann nicht mehr dasselbe sein. Immer wird man in den Gesichtern der Radrennfahrer nach den beiden, nach Luft japsenden Mitgefangenen suchen.
Vielleicht gelingt es einem sogar im Tross einen Blick auf Super-Omi mit dem Klumpfuß zu erhaschen.
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24.02.2004
Durchkalkulierter Schmalz, fehlerlos Umgesetz.
Und eben deshalb ziemlich blutleer.
Alter Mann und jungen Frau - alte Frau und jungen Mann - Na, na, na - da stimmt doch was nicht!
Und tatsächlich, zum unvermeidbaren Happy End ist alles wieder hübsch sortiert: alt zu alt und jung zu jung. Letztere schnell verheiratet und schwanger, wie süß!!!
Einziger Lichtblick ist Frances McDormand, der aber kaum Raum gelassen wird, die wohl geordnete Geschichte zu stören.
Das man Filme fürs Herz auch anspruchsvoll und ohne viel Geld (vielleicht ist das der Grund) umsetzten kann, zeigt z. B. der Film "Brut und Tulpen", der erfreulicher Weise auch diese Woche mal wieder im Programm war. Ob man in einem Jahr noch von "Was das Herz begehrt" spricht?
Der Film ist ganauso gut verträglich, wie ein Tasse herz- und magenfreundlicher IDEE-Kaffee. Wer z. B. lieber Espresso mag sollte den Film meiden.
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30.12.2003
Manchmal gibt es den richtigen Film,
zur richtigen Zeit,
am richtigen Ort ...
... so einer ist The Big Lebowski.
Für mich stand schon beim Abspann fest:
Der gehört in die oberen Ränge der
Top-Ten des Jahrzehnts ...