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Forum

Es gibt 554 Beiträge von otello7788

Die Dolmetscherin

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UN-Commercial

06.09.2005

Kino hat auch die Funktion die Welt so zu zeigen, wie man sie sich wünscht. Eine UN, die über eine Macht verfügt, einen afrikanischen Massenmörder nach Den Haag vor Gericht zu schicken, wünschen wir uns doch wohl alle. In der Realität hat das Land dieses Massenmörders dann leider Ölvorkommen oder strategische Bedeutung, was darauf hinausläuft, daß er schlimmstenfalls nicht zum Neujahrsempfang geladen wird.
Aber wie gesagt, im Kino darf und soll es Gerechtigkeit geben.

Weil er eine Welt zeigt, in der Menschen sich gerecht benehmen und für eine gerechte Sache kämpfen, packt einen dieser Film von der ersten Minute an. Sean Penns und Nicole Kidmans Figuren sind an keiner Stelle eindimensional, rührselig oder pathetisch. Sie bleiben dem Zuschauer beide bis zum Ende hin etwas fremd, obwohl man mit ihnen mitfühlt. Dies unterscheidet ein Rührstück dann von einem großen Film und gute Darsteller von ganz großen. Zur Zeit wüßte ich nicht, wer Kidman oder Penn das Wasser reichen könnte.

Intelligent, spannend, bewegend und handwerklich hervorragend umgesetzt. Bravo, bravo, bravo...

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Die große Depression

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Deutschland braucht einen König

01.09.2005

Wenn andere einen Selbstversuch in McDonalds Ernährung starten, so begibt sich Faigle in ähnliche Situationen. Er erforscht das deutsche Wesen, also einen nicht unerheblichen Teil seiner selbst. Ihm bei der Demo im Osten zuzusehen "Deutsche hört auf zu jammern!" oder beim Versuch in der "unglücklichsten" Stadt Deutschlands - Dessau - ein Werbevideo für "einmal richtig jammern-kommen Sie nach Dessau!" zu verkaufen, ist reinstes Vergnügen.

Unter anderem diese beiden Highlights lassen die ein oder andere nicht so zwingende Passage des Films problemlos überstehen.

Absolut sehenswerte Dokusatire!

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Don´t Come Knocking

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Langweiliger Kunstquark

31.08.2005

Wer sich mal so richtig langweilen möchte und holzschnittartige Sätze, die bedeutungsschwanger klingen, aber nur heiße Luft sind, über sich ergehen lassen möchte, dem sei der Besuch dieses Films angeraten. Am besten im Cinenova Open Air, damit man die Pluspunkte des Films verpasst, wenn gerade bei einem coolen Song ein Zug vorbeirauscht oder die schöne Landschaft in der peinlich schlechten, unscharfen, schiefen Projektion verschwimmt.

Manchmal sollte man auf Mönti hören...

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Das wandelnde Schloss

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Disney lebt jetzt in Japan

26.08.2005

Die Dichte und Verzauberung, die Miyazaki in "Chihiro" erzeugen konnte, vermag dieser Film nicht zu erzeugen. Vielleicht liegt es daran, daß die Welt, die er erfindet, für uns nicht ganz so fremd ist. In den Städten mischen sich so ziemlich alle europäischen Stile von Empire bis Art Deco, die einem dann doch wenig exotisch anmuten. Deren sicher phantasievolle Weiterentwicklung stößt sich aber mit dem in uns (mir?) vorhandenen Wirklichkeitsabbild.

Auch konnte ich der Handlung nur mit Mühe folgen und ganz verstanden habe ich sie immer noch nicht, was aber auch nicht die Hauptsache ist. Besonders gelungen war hingegen das Spiel mit dem sich ständig ändernden optischen Alter von Sophia. Wunderbar auch der Feuerdämon mit dem tollen Namen Calcifer.

Insgesamt der schwächste der drei großen Filme des Regisseurs, aber immer noch sehenswert.

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Saturday Night Fever - Nur Samstag Nacht

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Alufolie und Polyester

24.08.2005

Als der Film damals rauskam, war ich zu jung. Als Teenager war ein Tanzfilm dann einfach viel zu uncool - was für Mädchen. Und irgendwie hat es bis heute gedauert, mir DEN Seventies Klassiker anzusehen.

Aber das ist er zu Recht! Weil er richtig speckig ist. Wir verstehen doch heute unter "70ern" megacoole Leute, die ihr Bier aus der Flasche in der Lounge zu sich nahmen. Die Realität damals waren aber Dekorationen aus Alufolie, bunte, sich drehende Glühbirnen und Hemden aus Polyester. Dazu passend der Film: Die Produktion würde man wohl heute "Independent" nennen. Erstaunlich subtil erzählt und ganz anders als ich erwartet hatte, nämlich überhaupt nicht glamourös.

Daß Travolta danach Gott genannt wurde, sobald er sich einer Tanzfläche näherte, verstehe ich jetzt auch.

John Badham. den Regisseur von "Nr.5 lebt", "Wargames", "Das fliegende Auge", "DIe Nacht hat viele Augen", gibt es übrigens noch, wenn auch seit 10 Jahren wohl nur noch im TV. Night Fever mag so gar nicht in seine Filmographie passen ist aber sicher sein bester Film.

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Sin City

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unsäglich großartig?!?

11.08.2005

Ich habe wirklich Schwierigkeiten, mich zu entscheiden, ob ich gerade ein unsägliches, gewaltverherrlichendes Machwerk gesehen habe oder einen bedeutenden Film.

Tatsache ist: "Sin City" ist unglaublich brutal und nur zu ertragen, weil er hauptsächlich schwarzweiss ist. (es sei denn, man liebt Splatterfilme). Er ist sicherlich gewaltverherrlichend, aber daran ist man im Kino ja auch schon länger gewohnt.

Gleichzeitig ist der Film auf eine Art und Weise einfach und primitiv, daß es schon wieder aufregend ist. Die Handlung wird erzählt, als hätte Bukowski das Drehbuch geschrieben. Kein Wort zuviel, keine Gefühle zeigend. Schnörkellos, hart und auf den Punkt. Oftmals großartig umgesetzt mit spannenden Bildern, exzellenten Effekten und tollen Darstellern. (tolles "Blade Runner" déjà vu mit Rutger Hauer).

Bruce Willis ist unübertroffen in der Rolle als good cop und Clive Owen hat eine fantastische Leinwandpräsenz. Ob man in dieser Maske Mickey Rourke schauspielerisch werten kann, lasse ich mal offen. Seine Erzählstimme aus dem Off ist jedenfalls alleine schon den Besuch in OmU wert.

Vollkommen daneben war leider die letzte Story mit dem gelben Unhold. Sie war, was ich dem Rest des Filmes nicht vorwerfen kann, langweilig und etwas peinlich.

Ich habe jedenfalls lange keinen so komischen Beigeschmack bei einem Film gehabt, der mir dann doch irgendwie gefallen hat. Schwierig.

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Dancer in the Dark

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Später Verriss

09.08.2005

Als der Film in Cannes gewonnen hatte, gab es frenetischen Beifall und Buhstürme. Die nicht von der Hand zu weisende Qualität des Films ist auf jeden Fall die Polarisierung der Zuschauer.

Daß man Schnitte sinnvoll einsetzt und den Zuschauer am besten vergessen läßt, daß ein Film gemacht wurde, schien Herrn von Trier egal zu sein. Mit jedem Jump-Schnitt wurde ich regelrecht aus dem Film geworfen. (von der Wackelkamera gar nicht zu reden).

Da wäre ich noch mit klar gekommen, wenn diese Björk nur nicht permanent "gesungen" hätte. Okay, daß wußte ich vorher, kann man einwenden. Aber das es so schlimm ist... Die Hinrichtungsszene war sicherlich heftig, hat mich aber ziemlich kalt gelassen. (Zumindest konnte ich sicher sein, daß kein weiteres Lied mehr kam)

Wie man unschwer erraten kann: Ich wäre bei den Buhern gewesen. Einer der Filme, bei denen man sich ärgert, nicht vorzeitig gegangen zu sein.

L.A. Crash

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Leben und sterben in L.A.

06.08.2005

Dieser Film war wie ein Wildbach, der einen von den Füssen reißt, durchwirbelt, den Atem nimmt und wieder ans Ufer wirft. Ein Par-Force-Ritt durch alle Gefühle.

Vom Aufbau her ähnlich wie "Amores perros" und "Magnolia" werden mehrere Geschichten, die jede für sich, für einen Film reichen würde, miteinander verwoben. Das wirkt nicht eine Sekunde artifiziell, sondern verdichtet den Film ungemein.

Die Rollen waren bis in die Nebenrollen überragend besetzt und sogar eine Sandra Bullock konnte zeigen, daß sie nicht NUR gut aussieht. Schauspielerführung, Kamera, Dialoge, Schnitt auf höchstem Niveau. Besonders gelungen ist der Verzicht auf die typische amerikanische schwarz/weiss, gut/böse Unterscheidung. Dabei herausragend, der von Matt Dillon gespielte Cop.

Schier unerträglich war die Unfallszene in der Mitte des Films. Das waren mitunter die intensivsten Momente, die ich je im Kino erleben durfte. Zum Ende hin wäre etwas weniger mehr gewesen, ändert aber nichts an meiner Wertung von 5 Sternen.

Solange die Künstler des neurotischsten Landes der Welt noch solche Film über eben dieses Thema drehen können, besteht Hoffnung auf Besserung.

Unbedingte Empfehlung.

(Kann mir nicht vorstellen, daß man eine ordentliche Synchro hinbekommt - läuft im Metropolis OmU)

Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt

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Mit Geistern spielt man nicht

03.08.2005

Sehr gut gemachter, erfreulich wenig blutiger und ekliger Geisterfilm. Spannend.

American Beauty

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there is so much beauty...

01.08.2005

Ein in der Filmgeschichte vollkommen singulärer Film. So etwas hat es vorher nicht gegeben und seitdem auch nicht. So ist der Film zugleich Sittengemälde, Komödie, Tragödie, psychologisches Porträt, aber vor allem eins: zutiefst spirituell. Denn Lester Burnhams Weg ist vor allem einer: Er wird achtsamer und beginnt sich auf einmal selber wieder wahrzunehmen und zu spüren, worum es im Leben wirklich geht.

Gleichzeitig ist es eine der letzten Arbeiten von Conrad L. Hall als Kameramann. Jedes Detail hat eine Bedeutung, jede Einstellung Tiefe. Wenn z. B. die Familie im Nachbarhaus vor dem Fernseher sitzt, dann kann man ohne Worte den Zustand Ihrer Beziehungen erkennen. Auch sollte man einmal auf die Verwendung der Farbe Rot und deren Bedeutung achten. Das Attribut "meisterhaft" ist hier untertrieben...

Gleiches gilt auch für Regie, Darsteller, Schnitt und die Musik. Amerika hat seit diesem Film keinen Besseren produziert. Einer der wenigen Filme, von denen ich meine, daß man sie gesehen haben muss und die man sich immer wieder ansehen kann, um immer wieder Neues zu entdecken.

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