Es gibt 554 Beiträge von otello7788
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12.11.2004
Wir leben in einer Zeit, in der ein Präsident sein Volk nach Strich und Faden belügt, es in einen unnötigen Angriffskrieg mit bisher 100.000 Toten verwickelt und dann trotzdem wiedergewählt wird. Und der außerdem eben genau den Eindruck macht, er sei ferngesteuert. (Was er bei der zweiten Fernsehdebatte übrigens in der Tat war)
Insofern ist ein Film über einen Präsidentschaftskandidaten, der gehirnmanipuliert und deshalb ferngesteuert ist, um einem Konzern zu dienen, nicht aus der Luft gegriffen.
Leider verliert sich J.Demme in der Geschichte. Ich glaube, daß er einfach mehr Zeit gebraucht hätte um dies zu erzählen. Aber 3h-Filme kann wohl heute fast keiner mehr machen. Was für eine Person stellt zum Beispiel Bruno Ganz da? Der war auf einmal da aus heiterem Himmel. Logisch versuche ich erst gar nicht an den Film heranzugehen. Nur soviel: Wieso handelt Sgt.Marco am Ende so, obwohl er sich doch erinnern kann?
Insgesamt basiert der Film auf einer guten Grundidee, die schlecht umgesetzt wurde. Schade bei dem interessanten Thema.
Und jeden Morgen wird er geweckt: "...George....George W.....George W. Bush....George Walker Bush Junior..du bist der Präsi dieses Landes" und die Welt um ihn erfüllt sich mit Licht.
Zu Joe Gillis: Ups, hatte ich vergessen: M.Streep war in der Tat einfach großartig und der Hauptgrund warum mir die 7,50 EUR nicht ganz leid tun.
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09.11.2004
Bei aller Schönheit der Bilder, der hohen schauspielerischen Qualität und der makellosen Umsetzung frage ich mich, ob denn niemand gemerkt hat, daß das Entscheidende fehlt: Eine Geschichte. Zwei wohlbehütete Jungs starten ein gewagtes Abenteuer und man folgt Ihnen dabei. Der eine sieht, daß die Welt anders ist, als ihm bisher bekannt war. Wenn er nicht DER Che geworden wäre, keinen Menschen würde es interessieren.
Ich gebe ja zu, daß es gelingt zu zeigen, worin das Besondere in im begründet war. Aber mir ist es für einen zweistündigen Film einfach zu wenig. Gerade annehmbar.
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06.11.2004
...na, das mit der Selbstreinigungskraft war dann wohl nichts.
Was ich an MM wirklich mag ist sein Galgenhumor. So bei seinen 17 Gründen, sich nicht die Pulsadern aufzuschneiden:
Nummer 1: "It is against the law for George W. Bush to run for president again."
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06.11.2004
Anfangs hat mich die Bildcharakteristik etwas gestört. An den recht grobkörnigen, wenig brillanten Filmtyp, der verwendet wurde, ist unser modernes Auge nicht mehr gewöhnt. Als das erste Mal eine Szene aus dem Atelier gezeigt wurde, war ich allerdings restlos überzeugt: Die meiste Zeit hatte man das Gefühl mitten in einem bewegten Bild eines der großen Maler des 17. Jahrhunderts zu sein. Was für eine überzeugende Leistung von Licht, Kamera, Regie und Setdesign! Handwerklich kaum zu übertreffen.
Die erzählte Geschichte kommt da nicht ganz mit. Warum ist Vermeer als Mann so schwach? Auch hätte ich gerne mehr über das Mädchen erfahren. Der Film bleibt doch arg an der Oberfläche. Scarlett Johansson ist in der Tat keine Charakterdarstellerin. Trotzdem war sie irgendwie passend und ich habe akzeptieren können, daß sie das Mädchen auf dem Bild darstellt.
Wie oft geht man an einem Bild vorbei und denkt sich nichts weiteres dabei. Daß ein einziges Bild ein ganzes Leben enthalten kann und wie groß und bedeutend Kunst ist, zeigt uns dieser wunderbare Film.
Zu einem Vorgängerbeitrag (nicht MaryLous :-) (Nachtrag): Der Film spielt nicht im späten Mittelalter. Das endet bereits ca. 200 Jahre vorher. Das 17.Jahrhundert ist das große Zeitalter der holländischen Malerei, die sich durch einen bislang unbekannten Realismus auszeichnete.
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02.11.2004
Daß man Fatih Akin zu Europas wichtigsten Filmemachern zählen wird und eigentlich schon muss, kann man schon am Niveau dieses frühen Filmes sehen. Bewegend, packend, frei von Klischees, tolle Schauspieler, die exzellent geführt werden und ein toller Umgang mit Musik und Schnitt machen einfach einen guten Film aus.
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26.10.2004
Ich weiß noch immer nicht, was ich von dem Film halten soll. Es ist nicht so, daß ich von ihm gefesselt worden bin. Oftmals war es doch arg schleppend und elegisch. Aber er hat etwas ausgelöst. Nämlich die Frage: Warum?
ER ist von seinem Körper, von seinem Job und seinem Auftreten her ein richtiger Mann. Aber er ist in seinem Mannsein total gefangen. Auf der einen Seite übertriebene Härte, andererseits Versagen im entscheidenden Moment. Angst haben, Angst zeigen, Sehnsüchte offenbaren, gehören nicht zum klassischen Männerprogramm.
SIE will aber beides. Den Mann mit Gefühl, der aber auch ganz Kerl ist.
Das Problem ist mir im echten Leben auch schon begegnet und wahrscheinlich den meisten nicht ganz unbekannt. Deshalb ist Ozons Film höchst aktuell und gut. Außerdem legt er wunderbare Musik auf.
P.S.: Mikrofone im Bild sind Schuld des Kinobetreibers. Wenn man dreht hat man oben und unten auf dem Filmstreifen einen Cache. Das Filmbild ist höher als man es im Kino sieht. Zu jedem Film gibt es eine Anweisung, wie man ihn abzudecken hat. Wenn der Vorführer den falsch einstellt passiert´s. Gerne übrigens im Rex.
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24.10.2004
Der coolste und wichtigste Film der 90er. Und das zu Recht!
Schade ist nur, das Tarantino nie wieder so gut sein wird. Als ob man als Maler mit der Mona Lisa anfängt...
(Bitte keine Mails, daß "Reservoir dogs" der erste Film von ihm war, darum geht es in meinem Vergleich nicht)
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07.10.2004
Da ist ein Mensch, dem alles gegeben wird: Höchste Intelligenz, gutes Aussehen, Durchsetzungkraft und Glück. Er schafft es in die höchsten Ämter, erst in die Schaltzentren der Wirtschaft, dann der Politik. Dort zerreißt dann etwas in ihm. Seine Familie wird zerstört ("ich möchte nicht darüber reden") und aus falschverstandener Loyalität schickt er Soldaten in einen Konflikt, den er nicht führen möchte.
McNamara ist viel zu intelligent, um die Antwort auf die Frage, "ob er denn Schuld empfinde?" nicht zu wissen: Seine ganzes Wissen, seine ganze Intelligenz hat in der entscheidenden Phase seines Lebens versagt. Wo er hätte nein sagen müssen, ist er bestenfalls mitgelaufen, wenn nicht sogar zum Täter geworden.
Dies auch mit 85 Jahren nicht einzusehen und Verantwortung abzuschieben ("unter Kennedy wäre es nicht passiert") empfand ich als große Lebenslüge.
Auch wenn dieser Film ein Dokumentarfilm im besten Sinne ist, hätte ich eine stärkere Stellungnahme in diesem Fall für angemessen gehalten. Seine jetzigen Analysen sind zum Teil großartig und auch wichtig und werden von seinen Nachfolgern zur Zeit mit Füßen getreten. Von daher hat er die Beachtung durch diesen Film verdient. Trotzdem ist dieser Mann direkt oder indirekt (mit)verantwortlich für Tod und Elend von Millionen Menschen Für ca. 1-2 Millionen getötete Vietnamesen, mehr Bombenmaterial pro Land über Kambodscha und Laos als im gesamten 2.Weltkrieg, den Genozid der Roten Khmer mit 1-2 Millionen Toten, der durch die Instabilisierung erst möglich wurde, 58.000 tote GIs und die Traumatisierung einer ganzen Generation junger Menschen. Der Vietnamkrieg ein Fehler, für den man sich entschuldigen sollte? "Ich möchte keine weiteren Fragen dazu beantworten..."
"Der Untergang", obwohl ein Spielfim, wird u.a. dafür kritisiert, daß er nicht stark genug Stellung bezieht. Jemanden wie McNamara 105 Minuten, auch wenn z.T. beeindruckend, erzählen zu lassen, ohne Gegenposition, empfinde ich nicht als sonderlich objektiv. Wenn auch spannend und interessant, so bleibt bei mir doch ein zwiespältiges Gefühl zurück.
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05.10.2004
Verschlungen und intelligent erzählt, wunderbar gefilmt mit großartigen Darstellern, ist dies sicher ein besonderer und sehr guter Film. Er berührt nicht so in der Tiefe wie "Hable con ella" und "Alles über meine Mutter". Aber Almodovar hat wieder einen Film gemacht, der hängenbleibt und aus dem Kinoeinerlei herausragt.
Und wenn ich auf Kerle stehen würde, hätte mich Bernal sicher auch umgehauen-ist nur was klein, oder:-) ?
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01.10.2004
Es war schön zu sehen, daß das ewige Darling Meg Ryan den Mut hat, eine echte Figur zu spielen. Das dies nicht geklappt hat, ist nicht Ihrer schauspielerischen Leistung und Ihrer Hingabe an diesen Film anzulasten, sondern dem Drehbuch. Ich habe nicht verstanden, was dies für eine Frau ist, die sie spielt. Sie ist mir fremd geblieben. Ebenso der Detective und die anderen Figuren, besonders der von Kevin Bacon gespielte Ex-Freund/Psycho.
Dazu der bemühte Versuch die Stadt New York athmospärisch aufzufangen. Was M.Mann in "Collateral" mit L.A. meisterlich gelingt, ist hier schlecht, teilweise sogar peinlich. Vor allem die nachträglich oder mit Filtern generierte Unschärfe, die den halben Film durchzieht fand ich abstoßend und unnötig.
Der Bewertung "ärgerlich" entgeht der Film nur durch die guten und erotischen Bettszenen. Daß Jane Campion dies kann, weiß man ja seit dem "Piano". Ansonsten erinnert leider nichts an dieses Meisterwerk.