Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule
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25.07.2007
Der Schauspieler Ulrich Mühe ist tot. Der 54-Jährige starb bereits am 22.07.2007 in Walbeck in Sachsen-Anhalt. Sein letzter großer Erfolg war die Hauptrolle in dem Oscar-prämierten Film "Das Leben der Anderen".
Der Schauspieler Ulrich Mühe hatte erst vor wenigen Tagen seine Magenkrebs-Erkrankung publik gemacht und sich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. "Ich verbringe sehr viel Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau", berichtete der 54-Jährige der "Berliner Morgenpost". Jetzt ist er in Walbeck in Sachsen-Anhalt gestorben.
Mühe wurde am 20. Juni 1953 als Sohn eines Kürschnermeisters in Grimma in Sachsen geboren. Nach einer Ausbildung als Baufacharbeiter und dem anschließenden Wehrdienst an der Berliner Mauer absolvierte er ab 1975 ein Schauspielstudium an der Leipziger Theaterhochschule "Hans Otto". In der DDR-Zeit war er an der Berliner Volksbühne und am Deutschen Theater engagiert. Zudem arbeitete er für Film und Fernsehen. 2005 erhielt er den Deutschen Fernsehpreis.
Der Schauspieler war mit seiner Kollegin Susanne Lothar verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte. Eine Tochter hatte er außerdem aus seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Jenny Gröllmann, der er 2006 vorwarf, mit der Stasi zusammengearbeitet zu haben.
(Quelle: Internet)
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24.07.2007
Recht spannende Geschichte um einen Exknacki (Al Pacino) der versucht auf den Pfad der Tugend zurückkehrt. Sein ?Milljöh? verhindert dieses aber letztendlich erfolgreich. Die Story bietet somit nichts Neues. Der Film gewinnt durch die Schauspielerleistungen. Besonders der Anwalt Kleinfeld wird erblondet und mit Minipli genial von Sean Penn verkörpert. Auch Carlitos Schmusi spielt hervorragend.
An Dichte und Wucht kommt der Film nicht gegen Genrehighlights wie ?Pate? ?Casino? oder ?Good Fellas? heran, obgleich er ein ähnliches Stimmungsbild zeichnet. Das Ende des Filmes bietet auch keine wirkliche Überraschung und wird im Wesentlichen schon mit dem Beginn vorweggenommen. Ich bin aber auch kein De Palma Fan und finde, dass seinen Filmen immer etwas Unfertiges und ungewollt Trashiges anhaftet.
Der Philly- und Discosound der Siebzigerjahre ist allerdings prima eingefangen worden.
(4 Sterne)
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20.07.2007
Es war am Anfang nicht ganz einfach mich auf den Film einzulassen. Er verlangt einige Aufmerksam und verwirrt dennoch immer wieder. Ist Cesar wahnsinnig, wird ein Traum in einem Traum erzählt oder was ist hier los? Die Auflösung ist dann ungemein spektakulär. Ich hatte den Wunsch, ihn mir nach der Auflösung gleich ein zweites Mal anzuschauen um festzustellen, ob alles logisch aufzulösen ist. Sehr düster - sehr gelungen.
(4 Sterne)
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18.07.2007
Daniel Brühl hat Probleme. Seiner Angebeteten (Jessica Schwarz) kann er sich nicht offenbaren, seine Kumpel haben schon massenweise sexuelle Erfahrungen, sein Vater versteht ihn nicht und es ist Sommer. In Wuppertal.
Da trifft er die (31 jährige?) Krankenschwester Anna , die ihn in die Geheimnisse der Intimbeziehungen einweiht. Brühl wird Krankenpfleger und ist Top zu den Alten. Am Ende entwickelt sich alles recht prima.
Der Film soll realitätsnah einen Teil des Erwachsenenwerdens abbilden. Er ist damit viel besser als diese unsäglichen American Pie?s, die uns aus den USA heimsuchen. Daniel Brühl spielt den liebenswerten Looser gwohnt knuffig. Ex-Viva Moderatorin Jessica Schwarz scheint hier als Schauspielerin aber noch üben zu wollen. Sie agiert oftmals wie auf einem Kindergeburtstag. Die Sätze, die ihr und besonders Daniel Brühl in den Mund gelegt werden, sind häufig etwas verkrampft philosophisch. Auch dem dümmsten Zuschauer wird am Ende mit der Brechstange eingebläut, dass man sich nicht aussuchen kann, in wen man sich verliebt.
(3 Sterne)
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17.07.2007
Als Jugendlicher sind einem die Erwachsenen ja bisweilen etwas fremd. Die Filmindustrie hat dieses Thema häufig aufgegriffen. Die Eltern als Aliens, russische Spione oder unentdeckte Mörder.
In diesem Film verfallen insbesondere die Erwachsenen einer japanischen Kleinstadt einem grotesken Ritual. Sie sind von Spiralen fasziniert. Alles spiralenhafte wird gesammelt und angebetet. Später will man selbst zur Spirale werden. Steigt dafür in die Waschmaschine, wickelt sich um Autoreifen oder verdreht den eigenen Körper um eine unsichtbare Schraube.
Der Auslöser für dieses Verhalten wird für das Mädchen Kirie im Dunkeln bleiben. Nach und nach muss sie mit ansehen wie ihre Umgebung sich spiralisiert. Obwohl Schauspieler und Effekte nichts Weltbewegendes sind, zeichnet sich der Film doch durch einen großen, liebevollen Ideenreichtum aus, der ihn absolut empfehlenswert macht.
(4 Sterne)
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16.07.2007
O.K. Chabrol. Kennt man ja. Blick hinter die Fassade und so weiter. Toller Marketingtrick des Alten. Und dann jedes Jahr einen Film raushauen. Wie Woody Allen. So lässt es sich Alt werden.
Mika Mueller (I. Huppert) ist Schokoladenfabrikantin und räumt ihre Widersacher vorzugsweise durch einen süßen Trunk-Trank aus dem Weg. Und diese Madame Huppert ist schon das Beste an diesem Film. Mit ihrer Mimik, die man mit nuanciert nur abwertend bezeichnen würde, kann sie mehr erzählen als ein ganzer Stall gewöhnlicher Plapperhasen. Dieses sexuell frustrierte, jedem Glamour Fremde, hat sie perfektioniert und mit ihrem Nachfolgefilm (La Pianiste) machte sie sich unsterblich.
Leider ist das Drehbuch dieses Filmes nicht von annähernder Brillanz. Sofern man hier überhaupt von einem Plot sprechen kann, wirkt dieser sehr an den Haaren herbeigezogen und lässt sich kaum nacherzählen. Ein vernünftiges Ende fiel Chabrol nicht ein. Er stellte irgendwann einfach die Kamera aus.
(3 Sterne)
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11.07.2007
Ein deutscher Thriller mit Seltenheitswert. Durchgängig spannend und mit ansprechender Optik gedreht. Ein Lehrstück in Sachen Gruppendynamik und unterschiedlichem Verhalten in der Gemeinschaft. Führer, Bürokrat, Beobachter, Hund, Einzelgänger, Widerständler. Fast jeder der 20 Personen verkörpert einen eigenständigen sozialen Charakterzug.
Schön, dass gerade ein deutscher Film dieses Thema aufgreift. So bekommt er ohne weiteres Zutun noch eine weitere Bedeutungsebene eingezogen. Ohne den wahren Hintergrund könnte man das ?Experiment? als etwas überspanntes Ergebnis eines talentierten Drehbuchautors abtun. In diesem Fall muss man sich aber doch fragen, wie wenig eigentlich passieren muss, damit man die mühsam erworbenen sozialen Spielregeln über Bord wird und zum Aggressor wird.
Moritz Bleibtreu spielt seine Rolle vom großmäuligen Anführer bis hin zum erniedrigten Wurm sehr gut. Auch die anderen Schauspieler (z.B. Berkel, Selge) liefern eine gute Leistung ab. Selbst die ansonsten furchtbare Andrea Sawatzki hat einen starken Auftritt.
(5 Sterne)
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06.07.2007
Markus (Jürgen Vogel) ist Sänger der Band ?Hansen?. Sein Bruder Tobias (Florian Lukas) will einen Dokumentarfilm über die Hansen-Tour drehen, den wir hier sehen (?). Tobias Freundin Ellen (Heike Makatsch) hatte vor einem Jahr evtl. eine Affäre mit Markus. Zu dritt gehen sie mit Hansen auf Tournee durch Norddeutschland.
Die grundsympathischen Jungs von Tomte und Kettcar bilden dabei das Gerüst der Hansen-Band. Vorne steht allerdings der kurze Jürgen Vogel, sicherlich auch ein Poser, aber ganz bestimmt kein Sänger. Die ca. 5 live vorgetragenen Songs sind schon das Beste, was der Film zu bieten hat. Das Tourleben wird ein wenig gezeigt und wow! zum Teil spielt die Geschichte in Oldenburg und Wilhelmshaven, wo ich doch mal ein paar Jahre zugegen war.
Ansonsten wird permanent mit einem Indie-Charme kokettiert. Wackelkamera als Filmkunst. Improvisation als Innovation. Wie langweilig, wenn man dabei keine richtigen Ideen hat.
Scheinbar ohne Drehbuch psalmodieren die Darsteller Dialoge runter, die man vor 30 Jahren nicht am WG Tisch führte. Insbesondere Heike Makatsch stellt sich dabei sehr unbeholfen an, sie wirkt von Beginn an wie ein Fremdkörper in diesem Film. Spätestens nach 3 Minuten nervt das elendige Beziehungsgeschwafel, doch es will einfach nicht aufhören. Keine weiteren Ideen oder andere Geschichten gibt es zu erzählen?
In bester Andy Kaufman Tradition lappte der Film nach seiner Kinoausstrahlung in die Realität hinüber. So gibt es tatsächlich eine ?Hansen? CD. Und die Hansen Band hatte einen Auftritt bei Harald Schmidt. Das fand ich neben der Musik noch das Beste an diesem Film.
(3 Sterne)
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05.07.2007
Krude Mischung aus Mystery und Amnesiethriller. Michelle Pfeiffer sieht erst Geister und sich später der Wahrheit über ihren vorbildlichen Mann gegenüber. Pfeiffer spielt dabei die gelangweilte Vorstadttusse durchgehend glaubhaft und stellt Harrison Ford in den Schatten. Aber Ford hatte außer seinem spitzbübischen Lächeln sowieso noch nie viel zu bieten.
Der Film ist auch viel zu lang geraten und kann irgendwann die Spannung nicht mehr halten.
Zahlreiche ?Zufälle? weiter ergibt sich dann ein Showdown, von dem man seit ?Eine verhängnisvolle Affäre? dachte, dass so was eigentlich nicht mehr möglich sein könnte.
(2 Sterne)
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04.07.2007
Hier trifft der Melancholiker (Jarmusch) auf den Stoiker (Murray)und der Film ist logischerweise spannend wie Eiswürfel beim Schmelzen zuzuschauen.
Die 4 Frauenrollen sind leider viel zu oberflächlich angelegt. Da kann man verstehen, wenn sich 30-jährige Schauspielerinnen unters Messer legen, wenn es später nur solche Rollen gibt. Die ansonsten fantastische Francis Conroy (Ruth Fisher aus Six Feet Under) wirkt hier z.B. völlig deplaziert. Die Lolita Szene ist unglaublich peinlich. Das Mädel heißt nicht nur Lolita. Nein, sie läuft auch noch ständig nackig rum und isst Eis am Stiel (!). Watson-Winston nervt auch mehr als genug und das New Age Gefasel von Murray (Nutze den Moment) setzt dem Fass sozusagen die Krone auf.
Was sollte das also alles? Reise in die Vergangenheit, Suche nach dem Sinn des Lebens, dem Herzen Amerikas? Kurzum, ich habs nicht begriffen. Gepflegte Langeweile.
(2 Sterne)
Was macht eigentlich John Lurie?