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Forum

Es gibt 162 Beiträge von juggernaut

21 Gramm

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An die trübe Tasse Tee

12.03.2004

Du hast vollkommen Recht, du warst im falschen Film. Und bei dieser Feststellung hättest du?s auch bewenden lassen sollen. Stattdessen pauschale Beschimpfungen an die Adresse von denen, die ?21 Gramm? gut finden, und wüste Unterstellungen über ihre angeblichen Motive dafür, den Film gut zu finden. Solche Anpöbeleien muss niemand Ernst nehmen. Lies lieber weiter Hymnen an die Nacht, da bist du besser aufgehoben.

Der Schmetterling - Le Papillon

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Nää wat ess dat Kind niedlisch

12.03.2004

Ein solche, schon x-mal da gewesene Konstellation steht und fällt mit den Dialogen und den Darstellern. Michel Serrault ist in seinen Altersrollen eine sichere Bank und im ?Schmetterling? gewohnt souverän, wenn auch nicht so großartig wie etwa in ?Nelly und Monsieur Arnaud? oder ?Das Glück liegt auf der Wiese?. Liegt aber vor allem an ein paar schwächeren Dialogen, für die man das Drehbuch verantwortlich machen muss. Eine Schau ist allerdings seine kleine Partnerin Claire Bouanich. Die hat neben Talent eine derart einnehmende Ausstrahlung, dass man sich ihr einfach nicht entziehen kann und während des Films bei der Vorstellung ertappt, wie es denn wäre, selber so eine Tochter zu haben. In einem solchen Moment hat die Traumfabrik Film wirklich ganze Arbeit geleistet. Viel länger als 83 Minuten hätte der Film allerdings auch nicht sein dürfen, dafür ist er dann doch ein bisschen zu betulich.

Unterwegs nach Cold Mountain

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Von der Heimatfront

05.03.2004

Ich dachte vorher, um diesen Film überhaupt nur ertragen zu können, müsse man schon eingefleischter Nicole-Kidman-Verehrer sein. Keineswegs. Es hilft, klar, ist aber nicht notwendige Bedingung. Die Geschichte von der großen, nicht ausgelebten Liebe, der langen Trennung durch den Bürgerkrieg und der strapaziösen, immer wieder durch Hindernisse verzögerten Heimkehr (eine Variation der alten Odysseus-Folie also), funktioniert auch so. Mit Kidman allerdings noch besser.

Natürlich gibt?s einige Kritikpunkte. Die Musik zur Schlacht am Anfang hätte weniger dröhnend und aggressiv sein können, die Gemetzel-Szenen hätten auch so ihre Wirkung entfaltet. Und manchen Einstellungen sieht man einfach an, hier wollten Minghella und Kameramann John Seale unbedingt, dass die Bilder gut aussehen. Tun sie auch, und das ein oder andere ?schwelgerische? Landschaftspanorama oder die eine oder andere fein ausgeleuchtete, betörende Großaufnahme von Kidman werden bei einer Laufzeit von zweieinhalb Stunden ja wohl noch zu verkraften sein. Als geschmäcklerisch oder kokett würde ich das nicht bezeichnen. Ein paar Dialoge und Off-Kommentare kommen etwas pathetisch bzw. überzuckert daher, aber gibt es irgendein Liebesdrama, das im 19. Jahrhundert spielt, in dem das nicht der Fall wäre? An den schauspielerischen Leistungen der hochkarätigen Besetzung gibt es jedenfalls kaum etwas auszusetzen. Und so bestand während der 150 Minuten nicht ein Mal Anlass, auf die Uhr zu gucken.

Warum die deutliche Mehrheit der Reaktionen auf ?Cold Mountain? sich zwischen Distanz und offener Ablehnung bewegt (insbesondere bei der professionellen Filmkritik), ist für mich nicht nachvollziehbar. Also bleibt am Schluss nur die banale Erkenntnis: Es hilft nichts (seufz), man muss sich immer wieder selbst davon überzeugen, ob einem ein Film gefallen kann oder nicht.

21 Gramm

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Großes Kino, gegen den Strich gebürstet

04.03.2004

Jeder halbwegs wache Zuschauer sollte in der Lage sein, die angeblich so komplizierte, mosaikartige Erzählweise zu verstehen und diesen Film ?lesen? zu können. Im Gegenteil, man ist fast geneigt, ?21 Gramm? als wie aus einem Guss gemacht zu bezeichnen, so quasi natürlich kommt einem die aufgelöste Chronologie im Nachhinein vor. Unterstützt wird der Film von einem atmosphärisch dichten, sehr E-Gitarre-betonten Soundtrack, der die Bilder hervorragend untermalt, aber nicht erschlägt (Erinnert an die Musik, die Neil Young seinerzeit für ?Dead Man? einspielte, ist nur viel besser). Und ansonsten ist das ganz großes Schauspielerkino, wobei da wohl jeder Zuschauer seine eigenen Favoriten und erinnerungswürdigen Szenen hat, bei denen es ihn/sie in die Sitze gepresst hat. Benicio del Toro: überragend, z.B. ganz stark, wenn er dem Priester in der Gefängniszelle klar macht, warum er sich von seinem Gott verlassen fühlt. Sean Penn: wird mit den Jahren verhaltener, melancholischer in seinen Rollen, was ihm gut bekommt. Naomi Watts schließlich bestätigt nicht nur in der Szene, wo Sean Penn ihr gesteht, dass er das Herz ihres tödlich verunglückten Mannes implantiert bekommen hat, was man schon nach ihrer brillanten Show in ?Mulholland Drive? wusste: Die Frau sieht nicht nur verdammt gut aus, sie ist auch eine verdammt gute Schauspielerin. Da könnte man Nicole Kidman glatt untreu werden.

Living in Oblivion

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That?s Entertainment

01.03.2004

Nach einer noch relativ gemächlichen Einleitung, in der dem Zuschauer das Thema und die Konstruktion ?Film im Film? bzw. ?Traum im Film? klar gemacht werden, geht irgendwann richtig die Post ab. Es wird an der Temposchraube gedreht, dass ein Brüller den anderen jagt. Großartig ausgedacht, mit vielen ironischen Selbstverweisen und Doppelbödigkeiten, klasse inszeniert und gespielt. Steve Buscemi ist sowieso gut, aber auch Catherine Keener und Dermot Mulroney halten mühelos das Niveau. Ebenfalls hervorragend James LeGros als Karikatur des eitlen Hollywood-Beau mit dem wundervoll dämlichen Filmnamen ?Chad Palomino?. Es darf gewiehert werden. Für alle angehenden Filmschaffenden auf jeden Fall ein Muss.

Pieces of April - Ein Tag mit April Burns

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Family Business

26.02.2004

Sie küssten und sie schlugen sich, und am Schluss sind sie alle wieder nicht nur eine schrecklich nette, sondern auch noch eine große Multikulti Familie. Ein bisschen viel Friede, Freude, Truthahn auf ein Mal; aber zumindest nicht völlig unvermittelt. Was als Hauswirtschafts- und Kochkurs beginnt ? danach weiß man, wie man einen Truthahn knebeln und fesseln kann ? wird zu einer vergnüglichen Familien-Komödie mit ernsthaftem Einschlag. Genügend Raum für Situationskomik und Dialogwitz ist vorhanden und wird ausgenutzt, dazu tragen neben der kranken Mutter vor allem die schrägen Mitbewohner der schrägen April in ihrem New Yorker Vielvölkerhaus bei ? und natürlich der schräge Vogel, um dessen Verzehr sich alles dreht. Schade, dass der Film schon abgedreht war, als Dabbelju seinen ?Boys? im Irak den Gummiflieger servierte. Da hätte man noch ein paar schöne Gags herausschneiden können.

Was nützt die Liebe in Gedanken

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Blass

26.02.2004

Eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte muss als Film nicht unbedingt funktionieren. Erstaunlich blass bleiben die Charaktere, vieles wirkt unvermittelt bzw. nur angedeutet oder behauptet, ohne jeglichen Kontext. Wenn wenigstens starke Darstellerleistungen zu vermelden wären, ginge das ja noch an, aber weder Daniel Brühl noch August Diehl oder Anna Maria Muehe reißen einen wirklich aus dem Sitz. Wofür allerdings wahrscheinlich eher das Drehbuch verantwortlich zu machen ist. Besondere Regieeinfälle, Bilder, die hängen bleiben, lassen sich auch nicht vermelden. Der Film sieht trotz seiner ausgeklügelten Farbgebung stark nach Konfektionsware aus. Und da die Öffentlich-Rechtlichen mitfinanziert haben, wird er schon bald im Fernsehen laufen. Einen zwingenden Grund, ihn vorher anzuschauen, gibt?s nicht.

Deep Blue

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Die spielen nur

18.02.2004

...und zwar sich selber, die paar tausend Darsteller in ?Deep Blue?, die streckenweise wirklich furiose Choreographien und sensationelle An- und Einblicke bieten. Dazwischen plätschert der Film immer mal wieder in ruhigerem Fahrwasser vor sich hin. Vielleicht ist man aber auch durch die meist nur 45- oder 60-minütigen Tier- bzw. Naturdokus im Fernsehen schon zu sehr auf kürzere Laufzeiten (mit viel ?Action? und viel Kommentar) geeicht, so dass die Konzentration bei diesem sparsam betexteten Werk ab und an nachlässt. Insgesamt aber alles schön bunt hier, und zweimal auch richtig übel gewalttätig (die Rolle der bad guys haben natürlich die Mörderwale/Orcas übernommen).

Die Musik ist allerdings ein Kapitel für sich, da hat sich der Komponist einige Male kräftig im Ton vergriffen. Was soll das sein, Wagner unter Wasser, Seepferdchen-Ritt der Walküre (oder ziemlich am Anfang: Delphin-Kavallerie reitet im gestreckten Galopp gen Gettysburg)? Ich hätte mir jedenfalls zum Beispiel bei dem gänsehautfördernden Blick in den Abgrund des Marianengrabens lieber den Anfang von ?Stella Maris? von den Neubauten featuring Meret Becker als Untermalung gewünscht. Sei?s drum, Deep Blue zu gucken lohnt sich.

Osama

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Vorbeigerauscht

17.02.2004

Seltsam, wie relativ unberührt einen ein Film lassen kann, der immerhin eine Leidensgeschichte erzählt, die sich so oder ähnlich vermutlich zig mal und ganz real erst vor kurzem abgespielt hat. Das muss wohl tatsächlich auch an der deutschen Synchronfassung liegen. Viele Dialoge klingen hölzern und herunterdeklamiert. Umso befremdlicher wirken dann die wenigen Passagen, die im Originalton belassen wurden. OmU wäre angebracht gewesen.

Dennoch werden ein paar Sequenzen hängen bleiben, etwa die Totale von der Massenflucht aus dem Krankenhaus, bei der am Ende ein kleiner Junge mit verkrüppelten Beinen allein im Bild zurückbleibt, weil er mit den anderen nicht Schritt halten kann. Regie und Darsteller deuten schon an, dass sie was können. Auf die gesamte Spieldauer betrachtet würde ich den Film indes nicht als gelungen oder ?spannend? bezeichnen; abschließendes Urteil allerdings erst nach Sichtung der OmU möglich. Dann also bis auf weiteres lieber 90 Minuten sauber recherchierte und aufbereitete Fernseh-Doku über Afghanistan.

Kitchen Stories

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Teilnehmende Beobachtung

12.02.2004

Ein schwedischer Haushalts-?Inspektor? thront auf einer Art Tennis-Schiedsrichterstuhl in einer norwegischen Küche und zeichnet im Dienst des Fortschritts und der Wissenschaft alle Bewegungen des zunächst griesgrämigen Versuchskaninchens auf, damit auf der Grundlage dieser Erkenntnisse die begehungstechnisch perfekte Küche entworfen werden kann (Stellt sich unwillkürlich die Frage, ob Ikea-Möbel etwa auch aufgrund solcher wissenschaftlicher Erhebungen designt werden). Eine skurrile Ausgangssituation jedenfalls, aus der sich allerdings eher gemächlich Komik entwickelt. Da Beobachter und Beobachteter nicht miteinander sprechen dürfen und sich zunächst auch daran halten, ergibt sich anfangs einiges an komischem Potenzial im Stummfilm-Stil. Auf Pointenjagd hat man sich allerdings nicht unbedingt begeben; manche Szenenauflösungen wirken ziemlich unfertig. Oder es handelt sich um eine spezielle Art von lakonischem, skandinavischem Humor, die erklärungsbedürftig ist (über Köln/Düsseldorf-Witze kann schließlich außerhalb des Rheinlandes auch niemand lachen). Kein großer Wurf, aber irgendwie sympathisch. Und die Botschaft? ?Man muss miteinander sprechen!?

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