Es gibt 168 Beiträge von mr. kurtzman
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01.06.2005
So unterschiedlich das Liebespaar in ihrer Körpergröße ist (schade, aber Tim Robbins war ein Fehlgriff), so unglaubwürdig erschien diese merkwürdige Beziehung. Dabei zeigte das Drehbuch interessante Ansätze. Winterbottom konzentrierte sich wieder zu sehr auf ästhetische Musikbilder. Nichts gegen sein Musikgeschmack, der ganz toll ist, aber wenn man eine Geschichte erzählen möchte, sollte man sich nicht ablenken lassen. Seine letzten Filme haben eher den Charakter von ineinandergemischten Stilübungen. Sie langweilen immer mehr. Vielleicht sollte er sich beim nächsten Projekt (oder ist der schon wieder fertig?!) einfach etwas mehr Zeit lassen.
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01.06.2005
Begeistert von ?L'esquive? musste jetzt Abdellatif Kechiches Regiedebüt angesehen werden. Ich empfehle keine Inhaltsangabe über diesen Film zu lesen. Jallel ist einer von vielen Menschen aus Nordafrika, die ein Stück vom westeuropäischen Wohlstandskuchen abhaben wollen. Da wird nicht viel moralisiert und beschönigt, man versucht was man kann um ins ?Schlaraffenland? zu gelangen und zu bleiben. Für diejenigen, die sich durch diesen Stoff nicht angesprochen fühlen, ist zu sagen, dass der Film mehr bietet als die Geschichte eines Ausweislosen. Es gibt wenig Filme, die Authenzität, Leidenschaft und Humor so vereinen.
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26.05.2005
Verdientermaßen gewann ?L'esquive? den französischen César vor dem nicht minder starken Film ?Mathilde? von Marc Jeunet. Unglaublich was Abdel Kechiche hier 117 Minuten auf die Beine gestellt hat. So kraftvoll und realistisch habe ich kaum eine Geschichte über das Leben der Jugendlichen in Trabantenstädten gesehen. Nun würden manche vielleicht wieder sagen, ?sowas erlebe ich doch jeden Tag vor meiner Haustür? oder ?fahr' doch einfach nach Chorweiler, dann hast du dasselbe?. Im Film wird durch eine konfliktreiche Handlung auf sich glaubwürdig aufmerksam gemacht. Der Kontrast zwischen Krimo und Harlekin oder der tatsächlichen Sprache der Jugendlichen und der schwülstig-pompösen Theateraufführung ist eine tolle Idee vom Regisseur. Alle Darsteller waren sensationell gut und daher schon sehenswert.
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26.05.2005
Erinnerte von der Atmosphäre an Petzoldts großartigen Film ?Wolfsburg?. Aber leider nur von der Atmosphäre, auch wenn der Film die Spannung hochhält, kann das Drehbuch längst nicht glänzen, wie das Ausland, hauptsächlich die französische Presse, findet. Das Potenzial war eindeutig durch die Schauspieler gegeben. Enttäuschend war diese nichtssagende Kälte, die einfach keine klare Botschaft entfaltete. So anhänglich, uninteressiert und egoistisch sich beispielsweise die Frau in diesem Film benahm, wirkte ebenso der Film. Wenn man ganz gemein wäre, müsste ich schlussfolgern, dass Kinder einfach nur Unglück bringen. Allein Hänsel und Gretel kann doch hier nicht der Aufhänger gewesen sein. Soll es mir ein Anderer bitte erklären...
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18.04.2005
Nach ?Open Hearts? der Nachfolgefilm von Susanne Bier. Beide Filme haben mich beeindruckt und bewegt. Auch hier befasst sich die Regisseurin mit einer glücklichen Beziehung. Diesmal spielt die Psyche eine zerstörerische Rolle. Alle Personen (unglaublich die Leistung der kleinen Mädchen!) sind glaubwürdig dargestellt und ganz besonders dann wenn sie ihre Liebe zueinander zeigten.
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02.03.2005
Man bekommt durch ?Gente di Roma? einen Zustand einer Stadt vermittelt, der einerseits erschreckt und andererseits wieder amüsiert. Zum einen kommt Fremdenfeindliches zum Vorschein und dann wieder eine Wärme, die mehr hoffen läßt. Trotz einiger Schwächen und Längen bleibt der Film sehenswert. Vieles wird durch den Kakao gezogen und bestimmt wird es auch nicht der Lieblingsfilm der Römer werden, auch weil viele Themen allgemein angerissen wurden.
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26.02.2005
Ein unfreiwillig komischer Film. Ben Kingsley musste Sprüche sagen, die man im Kindergarten hört.
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26.02.2005
Leider erfüllt dieser Film nicht meine Erwartungen nach dem großartigen ?Lust auf Anderes?. Die menschlichen Defizite waren ja schnell klar definiert und ständig neu aufgerollt worden. Bacri spielte so überspitzt seine Rolle, dass es mehr etwas von Monty Python oder dem Kinde im Manne zu tun hatte. Es fehlten die überraschenden Momente, die richtig aufrütteln sollten. Mir reichte es nicht nur die Fehler zu sehen. Irgendjemand bekommt doch noch die schönste Bestätigung zu spüren, die man benötigt, um diese Energie auch an Andere weiterzuleiten. Ab dem Punkt hätte die Geschichte vielleicht interessanter werden können. So war es eher banal trotz einiger Höhepunkte.
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22.02.2005
Schon etwas merkwürdig zu beobachten, wie beliebt und erfolgreich der Vorvorgängerfilm von Soldinis ?Brot & Tulpen? war und dieser hier nach zwei Wochen spurlos verschwunden ist. Die Charaktere benötigen keinen Heiligenschein um sympathisch zu sein. Man müßte schon mit dem falschen Fuß aufgestanden sein um diese temporeiche Komödie als schlecht zu bezeichnen.
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19.02.2005
Das verrückte wird wohl sein, dass Scorsese mit diesem Film endlich seinen Regieoscar bekommen wird. Di Caprio hat mit dem zwiespältigen Howard Hughes eine schwierige Rolle zu übernehmen (?Egal wer ich sein werde, die Leute sehen in mir immer nur den Leo...?). In ein paar Jahren wird er sein Milchbubigesicht ablegen und einen Charakterkopf passend zu seiner Schauspielkunst haben. Aviator ist ein überdurchschnittlicher Hollywoodfilm, den ich schnell vergessen werde.