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Forum

Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule

Fear and Loathing in Las Vegas

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VIVA Las Vegas

29.04.2005

Das gleichnamige Buch von Hunter S. Thompson gilt als Ausgangspunkt für den modernen Journalismus, wie wir ihn heute kennen. Der Schreiber selbst rückt in den Mittelpunkt der Geschichte und sein Erleben und Handeln nimmt mehr Raum ein als die „Story“ an sich. Ob das zum Guten führt mag jeder selbst beurteilen.

Johnny Depp und Benicio del Toro sind nett anzusehen und der Film ist auch in den Nebenrollen klasse besetzt. Die Ausstattung ist ebenfalls erste Sahne.

Leider ging mir die Story irgendwann auf den Zwirn. Zwei Junkies im Drogenrausch tragen leider den Film nicht 2 Stunden lang und das rumstolpern von Johnny Depp langweilt auf Dauer (3 Sterne)

Der Kaufmann von Venedig

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Shakespeare ein Nazi?

27.04.2005

Grundsätzlich ist alles was Otello 7788 hier schreibt richtig. Es sollte jedoch nicht verschwiegen werden, dass diesem Shakespeare Stück häufig Antisemitismus vorgeworfen wird.

In allen Interviews sehen sich die Macher des Filmes bemüht, diesen antisemitischen Hintergrund des Stückes zu leugnen und sehen viel eher einen aufklärerischen Aspekt. Diese Sichtweise setzt jedoch einen halbwegs gebildeten Zuschauer voraus. Das auch eine andere Interpretation nicht abwegig ist, zeigt sich darin, dass dieses Stück von Hitler vereinnahmt wurde und auf vielen Bühnen aufgrund seiner Problematik nicht gespielt wird.

Sicherlich. Die Christen werden hier nicht unkritisch gezeigt. Dem Film werden dazu einige Texttafeln vorangestellt und die Ghettoisierung und Verunglimpfung der Juden wird nicht verschwiegen. Aber der Jude Shylock, großartig von Al Pacino dargestellt, wird hier dermassen negativ dargestellt, dass es schmerzt. Geldgierig und unbarmherzig will er dem Christen Antonio das Herz herausschneiden. Persönliche Schicksalsschläge lassen Shylock verbittert und voller Hass werden, so dass seine Motive nicht in seiner Religiosität gesucht werden müssen. Erst durch windige und lächerliche juristische Tricks wird er zur Strecke gebracht und am Ende gedemütigt. Diese Demütigung endet erst mit der erzwungenen Konvertierung des Juden zum Christentum, wodurch die religiöse Dimension des Stückes nochmals deutlich wird.

Ich muss zugeben, dass ich diesen Aspekt des Films am Anfang sehr bedenklich fand, der Film aber hier gerade noch die Kurve kriegt. Außerdem ist die Maskerade in der Gerichtsverhandlung total lächerlich. Das zwei Ehemänner ihre als Anwälte verkleideten Frauen nicht erkennen, glaubt doch wohl keiner. Und das hier im 16.Jahrhundert die Juristen schon solche Wortspalter waren als wie ich sie heute oft empfinde, trägt auch nicht zu meiner Beruhigung bei. Die zum Abschluss für Shakespeare typischen Geschlechterkämpfe mit Intrigen und Erniedrigung des eigenen Partners finde ich ebenfalls furchtbar. Für mich schwankt der Film somit zwischen Genie und Ärgernis (3 Sterne)

Im Schatten des Zweifels

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Wenig bekanntes Highlight von Hitchcock

25.04.2005

Dies soll ja angeblich Hitchcocks Lieblingsfilm sein. Das mag durchaus so sein, denn sowohl von der Story, den Schauspielern und der künstlerischen Leistung ist der Film ganz toll und wunderbar anzuschauen. Schon die Ankunft des Witwenmörders im Zug, der den ganzen Bahnhof in dunklen Qualm einhüllt, ist phantastisch gelungen. Und so gibt es immer wieder schöne Kameraeinstellungen des Altmeisters zu bewundern (5 Sterne).

Der Witwenmörder Charlie Oakland quartiert sich im Haus seiner Schwester ein. Besonders seine Nichte „Charlie“ fühlt sich sehr zu ihm hingezogen. Hitchcock spielt dabei öfters an der Grenze zum Inzest um am Ende jedoch wieder Distanz zu schaffen. Die junge „Charlie“ findet schließlich das Geheimnis von Onkel „Charlie“ heraus, jedoch fehlen ihr handfeste Beweise. Ihre Verdächtigungen kann sie aber nur einem Polizisten anvertrauen und am Ende gerät sie selbst in Lebensgefahr (5 Sterne).

Unheimliche Begegnung der dritten Art

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Langweilige Aliens

25.04.2005

Der Hippie Science-Fiction Film. Nette Außerirdische nehmen Kontakt zu einer Gruppe von Menschen auf, um sie zu einem geheimen UFO Landeplatz zu dirigieren. Leider hat die Regierung das Gebiet bereits mittels Verschwörung abgeriegelt. Trotzdem gelingt es 2 Normalos die Barrieren zu durchbrechen um dem Spektakel beizuwohnen.

Halten wir dem Film zugute, dass es schon 25 Jahre alt ist. Jede zweite Akte-X Geschichte ist aber spannender als dieser Blockbuster aus den Siebzigern. Elendig lange zieht sich der Film um am Ende eine Lichtorgel und ein paar Aliens im Trockeneisnebel zu zeigen, die nach wenigen Minuten in ihrem Weihnachtsbaum-UFO wieder abdüsen. Dann doch lieber Mars Attacks „schauen“ oder Contact von Carl Sagan „lesen“(2 Sterne).

Hotel Ruanda

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Die Kraft, die in uns wohnt

20.04.2005

Seltsam, dass es hier noch keine Kommentare zu diesem großartigen Film gibt.

Paul zeigt auf, was ein einzelner Mensch leisten kann. Nicht als übermächtiger und damit unerreichter Held wie ihn uns Hollywood gerne zeigt. Da diese Stallones und Schwarzeneggers so überzeichnet sind, befreien sie den Zuschauer auch aus ihren moralischen Verpflichtungen. Paul hingegen ist ein ganz normaler Mann, der einfach nur seine Fähigkeiten einsetzt und damit seine (wie auch unsere) Möglichkeiten aufzeigt, in dieser Welt etwas Gutes zu tun. Gleichzeitig wirkt der Film niemals moralisierend oder ermahnend sondern im besten Sinne aufklärerisch.

Afrika ist der vergessene Kontinent. Aktuell wird das in der Aidsproblematik deutlich, die ganze Länder aufzehrt. Auch um das zu ändern wünsche ich dem Film viele Zuschauer. Und wer beim nächsten Mal an der Fischtheke Viktoriabarschfilet kauft, sollte sich daran erinnern, dass alleine 40.000 der 800.000 Toten aus Ruanda im Viktoriasee ihr Grab gefunden haben (5 Sterne).

Last Samurai

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Kitsch für Maschinenstürmer

19.04.2005

Dieser Film bietet Schwarz-Weiß Malerei in feinen Bildern. Auf der einen Seite die Japaner, die den Weg in die westliche Moderne suchen und dabei nur die Fehler der USA wiederholen. Deren fortschrittliche Waffentechnik wird gegen das eigene Volk eingesetzt. Die Indianer Japans sind dabei die Samurai. Diese Samurais werden als friedliebendes Bauernvolk dargestellt, die im Einklang mit der Natur nur in Ruhe leben wollen.

Tom Cruise gerät zwischen diese beiden Welten und für welche er sich entscheidet ist von Anfang an klar. In dieser körperlichen Rolle scheint er sich auch nicht so richtig wohl zu fühlen und in den Kampfszenen wirkt sein bärtiges Modelgesicht immer etwas deplaziert. Die japanischen Nebenrollen sind recht charismatisch besetzt. Ob der Kaiser aber tatsächlich so eine Schießbudenfigur war, möchte ich bezweifeln (2 Sterne).

Zurück in die Zukunft

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20 Jahre Marty McFly und Doc Brown

18.04.2005

Der Film bietet ein Feuerwerk von tollen Einfällen und ist einer der erinnerungswürdigsten Filme der Achtziger und nebenbei auch einer der cleversten Zeitreisenfilme.

Eine Teenager Nerd-Komödie, die wegen Michael J. Fox auch die Mädchen mochten (war er nicht süß?), obwohl der doch nur 1,62 m groß sein soll. Es wird ein amerikanisches Kleinstadtidyll präsentiert, in dem jeder seine Jugend gerne verbringen wollte. Ganz klar: Früher war die Zukunft einfach besser.

Der sentimentale Rückblick lässt die vielen kleinen und versteckten Fehler gnädig übersehen. Denn das Drehbuch ist famos, die Schauspieler zum Niederknien und die ganze Atmosphäre so Achtziger mäßig, dass sie RTL mit Oliver Geissen niemals kopieren kann (5 Sterne).

Sieben

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Überschätzter Thriller

18.04.2005

Die beiden Polizisten Summerset und Mills sind vordergründig klischeehaft angelegt. Der Alte, der schon alles gesehen hat und der Rookie, der seine Emotionen nicht im Griff hat. Trotzdem kann nur dieses Duo den Mörder überführen, wenn sie ihre Fähigkeiten in einen Topf werfen und ihre Antipathie überwinden. Auf dieser Ebene funktioniert der Film besser als in der ständigen Abbildung der Mordtaten. Diese Morde werden besonders ekelig durchgeführt und die Darstellung zeigt, was FSK 16 eben so zeigen darf und dient dazu, ein Ungetüm von Killer aufzubauen, der nahezu unbezwingbar scheint. Der Film legt besonderen Wert auf eine morbide Atmosphäre. Also sieben Tage Regen, wenige Farben und Müll in jeder Ecke

Das viel gelobte Ende des Films ist zwar sehr böse, hält aber einer logischen Betrachtung nicht unbedingt stand (3 Sterne).

Ein (un)möglicher Härtefall

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Leichte Komödie die Spaß macht

11.04.2005

Eigentlich doch als Coen-Brüder Film schnell zu identifizieren, auch wenn hier das Genre abrupt gewechselt wird. Bildlich weniger kurios als andere Filme der Brüder, aber spätestens wenn der keuchende Joe sein Asthma Spray mit dem Revolver verwechselt, ist wieder alles klar. Dafür wird hier mehr denn je auf die Dialoge geschaut und wie hier betrogen und getrickst wird, ist einfach nett anzuschauen.

Clooney ist ein Guter und von Zeta-Jones wage ich das nach „Traffic“ und „Chicago“ mal auch zu behaupten. Und der schöne Vorspann wurde hier ja auch schon erwähnt (4 Sterne).

Mystic River

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Eastwoods glanzvolle Kleinstadtgeschichte

11.04.2005

Filmemachen ist in erster Linie ein Handwerk. Wer das beherrscht darf sich seinen küstlerischen Ambition widmen. Clint Eastwood ist ein ausgezeichneter Filmhandwerker, wie übrigens auch Woody Allen. In endlosen Jahrzehnten hat er sich vollgesogen wie ein Schwamm und kann eigentlich gar keine schlechten Filme machen.

Mystic River ist ein wundervoll anzuschauender Film. Es macht einfach Spaß den tollen Schauspielern zuzusehen und der Entwicklung der Geschichte zu folgen. Für mich etwas zuviel Küchentisch-Psychologie, denn die Handlungsweise der Personen kann man schon recht früh durchschauen. Hier traut Eastwood wohl seinem Publikum nicht und erklärt die Hintergründe lieber noch mal.

Auch ein Film gegen Selbstjustiz (das von Dirty Harry!) und wie die Frauen einem das Leben versauen können (4 Sterne).

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