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Shapes&Shades Kollektiv Where wild things grow
Foto: Jetmir Idriz

Where wild things grow

Die neue Spielzeit am tanzhaus nrw startet mit einem Festival des Kollektivs Shapes&Shades von und für die Ballroom Culture

Mit Tanz können wir uns für Freiheit einsetzen und gegen Repression und Gewalt vorgehen. Mehr denn je merken wir gegenwärtig, dass Freiheit nicht selbstverständlich ist und wie sie an vielen Orten der Welt zunehmend eingeschränkt wird. Als internationales Zentrum für Tanz und Bewegung, steht das tanzhaus nrw für Freiheit. Wie könnte daher eine Spielzeit in diesen Zeiten spannender und sinnvoller eröffnet wer­den als mit einem Festival, das die Tanzkultur einer Commu­nity feiert, die von der Dominanzkultur für lange Zeit ausgeschlossen wurde?

Die Ballroom Culture ist in der queeren, Schwarzen und LatinX Community New Yorks verwurzelt. Ein wichtiger Be­standteil der Ballroom Culture sind die veranstalteten Balls, deren charakteristisches Merkmal unterschiedliche Katego­rien sind, in denen die Teilnehmer*innen gegeneinander an­treten. Zum Zeitpunkt der Entstehung der Ballroom hatte die Schwarze und LatinX LGBTQIA+-Community keinen Zu­gang zu Hollywood und der glamourösen Modewelt und verfügte nicht über die Privilegien strukturell bessergestellter sozialer Milieus. Diese Lebensstile werden von den Teilneh­mern*innen der Balls in den Kategorien imitiert und performt: So heißen die Kategorien beispielsweise Fashion, Face, Body oder Sex. Die Wurzeln der Ballroom Community in Deutschland sind eng mit dem tanzhaus nrw verbunden, wo auch aktuelle Mitglieder des Kollektivs Shapes&Shades Voguing und die dazugehörige Ballroom Culture kennenlernten, etablierten und ausbauten.

Verantwortlich für das Festivalprogramm ist das Düssel­dor­fer Ballroom Kollektiv Shapes&Shades, das das tanzhaus nrw vom 06. – 08.09. für ganze drei Tage besetzt und in einen Safer Space für ihre Community und deren Friends und Allies verwandelt. Das Besondere am Festival mit dem Titel The Evergreen Festival – Off the Beaten Path and into Reality ist, dass es über das Hauptevent des Balls und einer Vielzahl unterschiedlicher Workshops hinaus, erstmalig eine Performance Night zu erleben gibt, in der Ballroom als künstlerische Praxis auf der Bühne stattfindet. Marie-Zoe Buchholz aka ZOE widmet sich in ihrem Stück FEMINA SAGA – Genesis dem Spannungsfeld zwischen dem Bild der Hexe und dem der Mutter als ein Kapitel weiblicher Lebensrealität. Sie reflektiert über die Instrumentalisierung von Körpern und Narrativen und zerlegt diese bis zum Moment ihrer Schöpfung. Anschließend, in der Konzert-Performance Catharsis, er­kundet mandhla. mit Musik, Tanz und Spoken Word die vielen Facetten afrikanischer Spiritualität, Afro-Futurismus und Trans*-Identität.
Spannend in Bezug auf Ballroom ist auch, dass eine Tanzkultur nach dem Ort, an dem sie stattfindet benannt wurde. Dieses Beispiel macht deutlich, dass ästhetische und kulturelle Praktiken nur dann stattfinden können, wenn dafür Räume geschaffen werden. So wie viele weitere HipHop und Club Styles existiert Ballroom Culture in den Räumen, in denen sie stattfinden kann. Das tanzhaus nrw kann von und für diese Tanzkulturen genutzt werden, damit sie fortwährend Räume haben, um stattzufinden.

Tipp: Mit den Kursen für Teens & Kids startet am 19.08. die Anmeldung für das nächste Semester der Akademie. Erwachsene ab 16 Jahren können sich ab dem 20.08. anmelden.

Weitere Infos und Tickets unter www.tanzhaus-nrw.de

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