„Wenn das Publikum dann ins Theater kommt, wird hoffentlich etwas passieren, das über die Choreografie hinausgeht. Vielleicht ist Tanz wie Atem, etwas, das Raum schafft und über die Bühne hinausreicht. Und das Publikum könnte – oder vielmehr, ich hoffe, dass es – etwas spürt, gemeinsam mit mir.“
So beschreibt Louise Lecavalier ihre Vision des Moments, in dem das Publikum ihre Choreografien erlebt. Die Worte spiegeln ihre einzigartige Herangehensweise wider, mit der sie seit Jahrzehnten Tanzfans und Kritiker*innen weltweit begeistert. Im Dezember kehrt die Ikone des zeitgenössischen Tanzes mit ihrem neuen Stück ans tanzhaus nrw zurück. Mit mittlerweile 65 Jahren beweist Lecavalier, dass Tanz ein lebenslanger Weg ist, ein nie endender Dialog mit dem Körper und der Welt. Im Interview mit dem Dramaturgen Philipp Schaus beschreibt sie, dass sie mit jeder Kreation noch immer etwas Neues über den Tanz lernt. Eine solche Offenheit ist charakteristisch für den zeitgenössischen Tanz – ein Feld, in dem Tänzer*innen und Choreograf*innen oft deutlich länger aktiv bleiben können als im klassischen Ballett. Hier wird die Individualität und Authentizität des Körpers gefeiert, frei von den strengen Disziplinen und der Perfektion, die das Ballett dominieren.
Louise Lecavalier, berühmt geworden in den 1980er-Jahren durch ihre Zusammenarbeit mit der kanadischen Company La La La Human Steps und durch spektakuläre Performances an der Seite von Stars wie David Bowie, verkörperte stets einen Ausdruck, der auf Unmittelbarkeit und Intensität setzt. Ihr Tanzstil war – und ist – voller Energie und unbändiger Kraft, eine Mischung aus Eleganz und atemberaubender Physis. In ihrem neuen Solo danses vagabondes, das am 5., 6. und 7.12. im tanzhaus nrw uraufgeführt wird, erforscht sie die Möglichkeiten der Improvisation – jener Momente der Freiheit, in denen der Tanz wie ein lebendiges, atmendes Wesen aus ihr herausströmt. Lange Improvisations-Sessions waren die Grundlage für dieses Stück. „Ein Tanz, der atmet“, sagt sie. Ein Tanz, der das Publikum ergreift und mitzieht in jene Zwischenräume, in denen Choreografie und Spontanität sich vereinen.
Die Düsseldorfer Tänzerin und Choreografin Yeliz Pazar widmet sich in ihrem Stück der urbanen Tanzkultur Waacking – einer Subkultur, die in den 1970er-Jahren in der Disco-Szene von Los Angeles entstand und seither für Selbstbewusstsein, Stolz und Ausdrucksfreiheit steht. Für Pazar ist Waacking eine ebenso persönliche wie politische Angelegenheit. Sie unterrichtet den Stil in der Akademie des tanzhaus nrw und bringt nun mit POINT OF NO RETURN Waacking auch als künstlerische Praxis am 12. und 13.12. auf die große Bühne des tanzhaus nrw. Waacking ist weit mehr als ein Tanzstil; es ist eine facettenreiche Ausdrucksform, die sich aus den komplexen Erfahrungen und Perspektiven queerer Communities entwickelte und in der sich Stolz, Widerstand, Kreativität und Lebensfreude in einem kraftvollen, individuellen Ausdruck vereinen. Mit schnellen Armbewegungen, prägnanten Posen und dramatischen Gesichtsausdrücken strahlt diese Tanzkultur eine Energie und Entschlossenheit aus, die die Tänzer*innen stolz und selbstbewusst in den Mittelpunkt stellen.
Waacking gibt den Tänzer*innen die Möglichkeit, ihre Identität frei und mit radikaler Furchtlosigkeit zu zeigen. POINT OF NO RETURN ist Yeliz Pazars künstlerische Erkundung entscheidender Wendepunkte im Leben – jener Momente, in denen keine Rückkehr möglich ist und in denen das Leben sich unwiderruflich verändert. Der „Punkt ohne Wiederkehr“ ist eine Erfahrung, die in der Choreografie von Yeliz Pazar eine emotionale wie physische Übersetzung findet. Mit Waacking macht sie die Kraft der Veränderung und das Potential zur Selbstermächtigung spürbar.
Weitere Infos und Tickets unter www.tanzhaus-nrw.de
Kultur, Spiritualität & Begegnung zwischen ehemaligen Klostermauern
Im Dezember und Januar
ONAIR: JOY TO THE WORLD A Cappella Christmas
4.12. im Stadttheater Ratingen
Wolf von Saša Stanišic
Premiere Junges Schauspiel am 5.12.
Inga Lühning Band Daughters and Sons
6.12. in der Jazz-Schmiede
Paul Carrack & SWR Big Band strings - The Swinging Christmas Show
6.12. in der Tonhalle
Kultur, Spiritualität & Begegnung zwischen ehemaligen Klostermauern
Der November im maxhaus
Matthias Brodowy „Keine Zeit für Pessimismus“
13.12. im Kulturhaus Süd
west off 2024 (13./14.12.)
Plattform für junge Theatermacher*innen im FFT Düsseldorf
Patrice: Ancient Spirit | Lieblingsplatte
14.12. im zakk…
Ellen BabiC von Marius von Mayenburg
Premiere am 14.12. im Großen Haus, D‘haus
Jazz und mehr
Modern Art Orchestra am 15.12. in der Tonhalle
Don’t Look Back. Der Kom(m)ödchen Jahresvor- und Rückblick
November und Dezember im Kom(m)ödchen
Die Verwandlung nach Franz Kafka
Premiere im Kleinen Haus am 15.12., D‘haus
Samuel Sibilski – Reicht langsam!
18.12. im Savoy Theater Düsseldorf
Café Kult: Sia Korthaus – Oh Pannenbaum, wie schräg hängt dein Lametta
19.12. im Bürgerhaus Reisholz
Silvester-Gala mit Lissi & Herr Timpe
in der Stadthalle Ratingen
Aschenputtel (im Wunderland)
Aschenputtel erobert Hollywood in der Tonhalle am Sa., 11.1.2025 um 19:30 Uhr
„Signaturen“
Ballett am Rhein
Die neue Spielzeit der Deutschen Kammerakademie Neuss
Konzerte 2024|25
Demis Volpi zeigt „Surrogate Cities“
Ab dem 26. April
Ballett am Rhein goes „True Crime“
Andrey Kaydanovskiy, Hege Haagerud und Demis Volpi befassen sich in ihren Choreographien mit der vielschichtigen Thematik des Verbrechens und dessen Aufarbeitung.
Die Saison 2022/2023 – in der Tonhalle Düsseldorf
Isabelle Faust ist Artist in Residence
„UFO - Junge Oper Urban“
Neuer mobiler Theaterraum der Deutschen Oper am Rhein
Die Kleinen sind jetzt eindeutig im Vorteil?
75 Jahre Kom(m)ödchen
Vor stolzen 75 Jahren präsentierte die legendäre Bühne ihr erstes Programm