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Foto: Yan Revazov

„Signaturen“

Ballett am Rhein

Ein Tänzer steht allein auf der Bühne. Hinter ihm taucht eine Gruppe Men­schen auf, wechselt beschwingt die Seiten. Er scheint davon nichts mitzubekommen, ist ganz in sich versunken. Aus dem Orchestergraben strömt schönste Schumann-Romantik. Die Dynamik ist nicht aufzuhalten: Immer neue getanzte Bilder entstehen, der Solist wird unweigerlich Teil des Geschehens, kann dem Sog nicht widerstehen. Es sind Szenen aus seinem Leben, die auf der Bühne lebendig werden, Begegnungen, Bezie­hun­gen, Konflikte. „Four Schumann Pieces“ heißt das Stück, das Hans van Manen 1975 für das Royal Ballet London schuf und das jetzt zum ersten Mal in Düsseldorf zu sehen ist. Vierzig Jahre jünger und ebenfalls eine Düssel­dorf-Premiere ist der rauschhafte Tanz durch ein dunkles Reich zu Mini­mal­music mit viel Percussion, der im zweiten Teil des Abends zu sehen ist: „Empire Noir“ heißt die Choreographie von David Dawson, die zur Kom­po­sition von Greg Haines mit komplexer Tanztechnik, und unglaublicher Geschwindigkeit beeindruckende Bilder entstehen lässt. Der weltweit ge­feierte Brite ist zum ersten und sicher nicht zum letzten Mal zu Gast beim Ballett am Rhein. Das abwechslungsreiche Pro­gramm endet mit ei­ner Ur­auf­führung der neuen Chefchoreographin Bridget Breiner. „Biolographie“ hat sie ihre tänzerische Erkundung menschlicher und ganz persönlicher Wurzeln genannt. In drei lose miteinander verbundenen Teilen zu Rachmaninows schwelgerischem zweiten Klavierkonzert erweckt sie gemeinsam mit ihrem Ausstatter Jürgen Franz Kirner auf der Bühne phantasievolle Szenen zum Leben, mal angelehnt an die Welten des Naturforschers Alexander von Humboldt mal fokussiert auf zwischen­mensch­­liche Beziehungen. Zum Ende löst sich alles wieder auf, was zwischendurch geordnet und kategorisiert erscheint, und macht Platz für die unbändige und lebensbejahende Kraft der Natur. Drei Stücke, drei Sti­le, drei Bilderwelten und drei vollkommen unterschiedliche Kom­po­­si­tionen, zum Klingen gebracht von den Düsseldorfer Sympho­ni­kern und der Pianis­tin Alina Bercu unter der Leitung von Benjamin Pope, machen den Ballett­abend zu einem vielseitigen Kulturerlebnis für Fans und alle, die es schon immer mal ausprobieren wollten.

Mit dem Ballettprogramm „Signaturen“ zeigt das neue Leitungsduo des Ballett am Rhein – Bridget Breiner und Raphaël Coumes-Marquet – einen ers­ten Querschnitt aus dem, was ihre tänzerischen und choreographischen Handschriften geprägt hat. Der Abend dauert mit zwei Pausen ca. 2 ½ Stunden und ist im November noch sieben Mal zu erleben.
 
Alle Infos und Tickets zwischen 22 und 99 Euro (ermäßigt die Hälfte) auf ballettamrhein.de

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