Es gibt 392 Beiträge von Raspa
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11.03.2009
Was einige Kritiker über die "Küchenpsychologie" des Films anmerken, ist nicht so ganz von der Hand zu weisen. Nun aber das große Aber: Es ist einfach aufregend, drei fabelhaften Schauspielern auf der Höhe ihrer Kunst zuzuschauen. Ich würde keinen der drei herausheben,denn das wäre ungerecht gegenüber den beiden anderen. Sicher, das Drehbuch ist insgesamt etwas zu konstruiert. Aber gilt das für viele große Dramen (Beispiel: Don Carlos) nicht auch? Ich fand den Film jedenfalls trotz einiger Fragwürdigkeiten sehr fesselnd und kann nicht begreifen, wie ihn einige Schreiber als "langweilig" bezeichnen können. Um das zu behaupten, muss man schon ziemlich borniert sein.
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01.03.2009
Penn spielt fantastisch, einen Besseren für die Rolle hätte man nicht finden können. Für Nicht-Amerikaner ist der politische Grabenkampf um "Proposition Six" vielleicht ein wenig zu langwierig geraten. Eine gewisse Straffung hätte dem Film insgesamt nicht geschadet. Empfehlenswert: Die OmU-Version im Cinestar.
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15.02.2009
Ja, spannend ist er schon, das kann man nicht abstreiten. Aber was mir schon am "Parfüm" missfiel, das stört auch hier: Dass Tykwer zu sehr demonstriert, wie sehr er das Handwerk des großen Hollywoodkinos beherrscht. Die Authentizizät der Charaktere, die man in seinen früheren Filmen fand, geht dagegen zunehmend verloren. Soll man Clive Owen den lonely wolf in einer Welt, wie sie hier gezeigt wird, wirklich abnehmen? Und auch die anderen Figuren bleiben, trotz aller oft allzu großen Worte, letzlich blutleer. Ich wünschte mir, Tykwer würde wieder einmal einen kleinen, feinen Film machen - falls es für ihn noch ein Zurück zu seinen Anfängen gibt.
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08.02.2009
Obgleich dies ein Film ist, dessen Handlung eher an ein Theaterstück erinnert, wirkt er in keiner Minute langweilig. Die politische Atmosphäre der 70er Jahre ist genau getroffen, die Auseinandersetzung zwischen dem Nixon- und dem Frost-Lager erzeugt eine ständig zunehmende Spannung. Die Charaktere selbst ziehen den Vergleich zwischen der Interviewreihe und einem Boxkampf zwischen dem Champion und seinem Herausforderer. Wie es dem Champion gebührt, so führt Nixon über weite Strecken diesen Kampf: Mit der ganzen Routine des mit allen Wassern gewaschenen Meisters, der seinen Gegner vorführen will. Aber wie beim Boxen, so kann es auch im Interview geschehen, dass der klar nach Punkten Führende für einen Moment die Deckung vernachlässigt. Auf diesen entscheidenden Augenblick steuert Frost/Nixon unaufhaltsam zu. Und diesem Duell zuzuschauen ist nicht nur gedanklich anregend, sondern auch sehr unterhaltsam.
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05.02.2009
Viel Lobendes wurde hier geschrieben, einiges auch zu Recht, v.a. was die Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen betrifft. Mich hat der Film aber letzlich kalt gelassen. Er hat etwas sehr Bemühtes, leicht Kunstgewerbliches. Mag sein, dass der Eindruck im Kino ein anderer gewesen wäre als daheim auf DVD. Dennoch bleibe ich dabei, dass dies kein echtes Meisterwerk ist.
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19.01.2009
50er Jahre. Vorstädte im Osten der Staaten. Erdrückende Enge. Nur halb gewollte Kinder. Wunsch auszubrechen. Der Psychopath als der Hofnarr, der die Wahrheit sagt. Am Ende: Ausweglosigkeit. Das Geplapper geht weiter. Großes Schauspielerkino. Unbedingt ansehen.
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12.01.2009
Ich schließe mich Kinokeule weitgehend an: Das Ende ist etwas zu versöhnlich - ob da die Produzenten ihre Hand mit in der Endfassung hatten, um den Film nicht allzu düster ausklingen zu lassen? Sonst aber ein Mafia-Drama, das den Vergleich mit amerikanischen Streifen nicht zu scheuen braucht und das eine vorzügliche Besetzung aufweist. Auch ich empfehle dringend die Originalfassung, damit man das oft sehr komische Russian-English genießen kann.
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01.01.2009
Diese Überschrift mag überraschen bei einem Film von 150 Minuten Länge. Und doch ist es so: Einige wesentliche Aspekte des Romans werden ausgelassen oder nur rasch angetippt, weil Breloer die vielen Handlungsstränge des gewaltigen Familienepos in diesen zweieinhalb Stunden unterbringen möchte. Ich denke, man hätte den Mut haben sollen, zwei Kinofilme herzustellen und diese nacheinander in die Theater zu bringen ( eine solche zweiteilige Fernsehfassung soll ja produziert worden sein ). Dann hätte man z.B. die Zeit gehabt, Thomas Manns faszinierende Darstellung von Hannos Leiden am und im Gymnasium zu zeigen. Allerdings muss ich sagen, dass einige Verrisse in der Presse, besonders in der "Zeit", reichlich überzogen sind. Der Film ist trotz mancher Einschränkungen ( siehe Colonias Beitrag ) durchaus ansehenswert. Die Darsteller sind durch die Bank vorzüglich, wobei ich Jessica Schwarz und August Diehl besonders hervorheben möchte.
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07.12.2008
Soll heißen, dass ich alles, was socsss geschrieben hat, nur unterschreiben kann. Anmerken möchte ich noch, dass in mehreren Kritiken P. Cruz weit über die anderen Darstellerinnen gestellt wird. Dies erscheint mir ein wenig ungerecht, denn sie spielt zwar toll, hat aber auch eine sehr dankbare Rolle. Wie Rebecca Hall die ein wenig biedere Vicky verkörpert, das ist weniger spektakulär, verlangt aber mindestens ebenso viel Schauspielkunst. Woody Allens große Kunst besteht eben nicht in innovativen Filmtechniken, sondern in seiner Fähigkeit, aus seinen Darstellern wirklich das Beste herauszulocken.
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28.11.2008
Die Macher dieses Films sind in der Tat Profis, dazu wurde alles Lobende schon gesagt. Diejenigen jedoch, die sich einen so aberwitzig dämlichen deutschen Titel ausdenken, die sind alles andere, nur keine Profis.