Es gibt 554 Beiträge von otello7788
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20.05.2003
Ich habe nicht gedacht, daß ich einen Film ertragen könnte, der die Befindlichkeiten New Yorks nach dem 11.September thematisiert. Zu sehr ist dieser Anschlag mittlerweile politisch missbraucht worden. Spike Lee hat diesen Film gemacht und er hat einen großen Film gedreht. Keine Sekunde patriotisch peinlich, kein Moment rührselige Heldenverehrung. Aber immer wieder tauchen Motive dazu auf und werden in die eigentliche Handlung eingebettet. Erzählt wird die Geschichte des Drogendealers Monty, der verpfiffen wurde und am nächsten Tag für 7 Jahre in den Knast muß. Äußerlich hat er alles, aber sein Leben (und das seiner zwei Freunde) ist eine teure Fassade. Die Gespräche und Beziehungen der Personen wirken zu Beginn des Filmes hölzern, oftmals mit einer zudringlichen Musik untermalt. Zu Ende hin zeigt der Film eine schonungslose Offenheit, die die Fassaden der drei zum Einsturz bringt. Schauspielerisch wie immer auf höchstem Niveau ist Edward Norton und P.S.Hoffman. Am stärksten aber ist Barry Pepper als Wallstreet Broker, den Namen sollte man sich merken. Ein herausragender, intelligenter, nachdenklich machender Film. Ein Film über das Amerika des Bruce Springsteen, dessen Lied beim Nachspann läuft.
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09.05.2003
Vorschlusslorbeeren gab es reichlich, Lobpreisungen in jeder Zeitung. Oft bricht ein Film unter einer derart hohen Erwartung zusammen. City of God ist allerdings ein solch fulminantes Stück Kino, daß ihm so etwas nichts anhaben kann. Die aufgebrochene Erzählstruktur, das Übereinandergreifen der Zeit- und Erzählebenen und die Zusammenführung in einer zentralen Szene ist meisterhaft gelungen. Trotz einer Unzahl von Namen, Geschehen und Beziehungen kann man der Handlung mühelos folgen, findet Zugang zu einer Welt, wo man sein (junges) Leben durch das versehentliche Anrempeln der falschen Person verlieren kann.
Hier wurde etwas Eigenständiges, Kraftvolles und Neues geschaffen, was man in der Form noch nicht gesehen hat. Hunderprozentige Empfehlung, einer der besten Filme des Jahres!
Einziger kleiner Makel: Die Synchronisation war besch...!
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02.05.2003
Guter und intelligenter Film über ein außergewöhnliches Leben oder einen außergewöhnlichen Aufschneider. Es macht alleine Spaß die Kurzauftritte bekannter Hollywoodgrößen zu sehen. Allerdings haben sowohl Julia Roberts, wie auch Rutger Hauer starke Auftritte in wichtigen Nebenrollen. Was den Film vor allem auszeichnet und sehenswert macht-er swingt. Er ist schlichtweg gut erzählt und umgesetzt.
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27.04.2003
... und die ganze Zeit habe ich mich gefragt: Was soll das alles? Die Darsteller leiden vor sich hin: Impotenz, Frustration, Krebs, Vater-Sohn Konflikt, Tochter-Priestereltern Konflikt, Aids, sterbende aidskranke Kinder u.v.m. Es ist als hätte man die Katastrophen von 10 Jahren Lindenstraße in einen abendfüllenden Spielfilm gepackt. Horror!
Es ist ja sicherlich eine Geschichte, Risse in Menschen zu zeigen, die nach außen hin, alles haben. Aber dann muß auch eine Entwicklung und ein Einfluß der Geschehnisse auf Ihre Handlungen geschehen. Sie müssen sich entwickeln. Diese Grundlage des Funktionierens eines Films fehlt hier zur Gänze. Da tut es auch wenig zur Sache, daß Frau Bäumer sich die Seele aus dem Leib spielt und Vadim Glowna großartig ist. Typisches deutsches Depri-Kino: Jawohl, wir wollen leiden...
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19.04.2003
...da klicke ich durch Zufall auf die Kritiken zu "Der englische Patient" und muß entsetzt feststellen, daß es nur drei absolut Negative gibt. Das muß ich ändern:
Obwohl über 7 Jahre her, ist mir dieser Film, beinahe jede Filmminute, gegenwärtig. Überwältigende Bilder, eine zutiefst anrührende Geschichte (von mir aus Kitsch, aber so ist das Leben nun auch mal), Kamera, Regie, Darsteller: Kongenial! Einer der schönsten und bewegendsten Kinofilme aller Zeiten!
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17.04.2003
Wer über Rowan Atkinsons Humor lachen kann, dem sei dieser Film empfohlen. Wer eine intelligente Parodie mit satirischen Witzen erwartet, wird wohl eher enttäuscht. Der Film verläßt sich fast ausschließlich auf die "Fähigheit" seines Hauptdarstelles durch Tolpatschigkeit in haarsträubend peinliche Situationen zu geraten. Ich fand´s jedenfalls ausgesprochen lustig...
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17.04.2003
Reichten die Geschichten aus dem überragende "Magnolia" auch für sieben oder acht herkömmliche Filme, so ist Punch-Drunk-Love wohl eher Magerkost. Zugegeben, der Film hat ein paar große Momente (die Kußszene/der Unfall) und die Fotografie ist herausragend gut. Auch ist dies sicherlich ein Kunstwerk und Anderson hat dem Kino eine neue Sprache gegeben. Aber um ehrlich zu sein: Ohne die Kenntnis des Vorgängerfilms wäre ich schwerlich länger als 30 Minuten sitzengeblieben. Zu quälend ist diese Geschichte erzählt, zu schräg und auch unsympatisch der Protagonist, zu wirr die Story: Gescheitert, wenn auch auf sehr hohen Niveau.
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26.03.2003
Ich fass´es nicht: Ich lese eine Kritik von "Mönti" und stimme ihr hundertprozentig zu. Dieser Film ist nett gedacht, nur leider nicht zu Ende. Die Figur und die Ansätze sind gut, aber was ist die eigentliche Entwicklung der Hauptfigur? Sprich, was hat der Film für einen Sinn? Er wirft die Frage nach dem Sinn des Lebens auf und gibt eine Nonsens Antwort: Das afrikanische Patenkind zeigt ihm, daß er Einfluß auf das Leben anderer hat. Tolle Lösung: Dabei braucht man sich wenigstens nicht zu öffnen, sondern nur seine Brieftasche!
Eine Antwort á la Douglas Adams "69" wäre mir da lieber gewesen. Positiv bleibt zu vermerken, daß
Nicholson sehr reduziert spielt und erfreulich stark hinter die Figur zurücktritt. Die Kameraarbeit wäre auch sehr gut gewesen, wenn nicht soviele Bilder schlicht unscharf gewesen wären.
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23.03.2003
Durch ein Thema verbunden, schwebend durch Zeiten und Orte, gleitet dieser Film zu einer traumhaften Musik von Phillip Glass dahin. Eine Traumbesetzung, die jede Erwartung, die man an sie stellt erfüllt. Meryl Streep (endlich wieder im Kino) gut wie immer, Nicole Kidman ist endgültig eine große Schauspielerin und Julianne Moore wird dieses Jahr sicherlich einen Oscar bekommen. Chicago habe ich noch nicht gesehen, ansonsten ist dieser Film der Abräumer des Jahres. In jedem Fall muss der Cutter den Preis bekommen. Herausragendes tiefes Gefühlskino! Eine Qualität, die herzustellen, Hollywood nur alle paar Jahre in der Lage ist.
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15.03.2003
Schöner und bewegender Film mit einer überirdischen Julianne Moore. Was kann diese Frau alles ausdrücken, ohne ein Wort zu sagen! Mit dieser Leistung in Folge von Magnolia und The Hours reiht sie sich endgültig in die Riege von Hollywoods Größten ein und dies zu recht. Allerdings ist diese Geschichte von Gefangensein in gesellschaftlichen Konventionen auch wunderbar gefilmt. Anfangs denkt man in ein Märchen geraten zu sein. Die Kostüme farblich perfekt auf die Umgebung angepaßt, Sätze wie aus dem Comic. Eine Traumwelt, wenn man sich anpassen kann. Ein Alptraum, wenn man unangepasst leben möchte oder muß, um glücklich zu sein.