„Die Ballettschuhe, die in diesem Stück getragen werden, stehen für den Kolonialismus, die westliche Welt, das Eingesperrtsein.“
(Mamela Nyamza über HATCHED ENSEMBLE)
Zehn Tänzer*innen mit klassischer Ballettausbildung, eine Opernsängerin und ein Live-Musiker erzeugen am 24. und 25. Mai im tanzhaus nrw poetische und eindringliche Bilder. Mit HATCHED ENSEMBLE adaptiert Mamela Nyamza ihr vielbeachtetes Solostück HATCHED aus dem Jahr 2007: Eine autobiografische Arbeit, in der die Choreografin und Performerin aus Johannesburg ihre widerständige Biografie als lesbische Mutter und Künstlerin zwischen (Tanz-)Kulturen und Identitäten, zwischen Tradition und Transformation reflektiert. Das große neue Ensemblestück befindet sich auf Europatournee und seine erste Aufführung in Deutschland findet am tanzhaus nrw statt.
Dabei wird die überhöhte, scheinbar erhabene Welt des Balletts nicht nur mit Wäscheklammern und Blecheimern schnell aufgebrochen, sondern „HATCHED ENSEMBLE spricht alle an, die sich über ihre eigene Identität und ihre Zugehörigkeit zum Status quo im Unklaren sind“, so Mamela Nyamza im gemeinsamen Interview. Nach der Uraufführung des Stücks auf dem National Arts Festival in Johannesburg 2023 schreibt Sivenathi Gosa im Daily Dispatch, dass das Stück dem Publikum die Botschaft vermittle, sich von Unterdrückung zu befreien und in die jeweilige wahre Identität zu ‚schlüpfen‘. Passend dazu ist der Titel des Stücks, denn ‚to hatch‘ bedeutet brüten, bzw. schlüpfen und steht hier für Transformation, Befreiung, Ich- oder Wir-Werdung, Geburt.
All diese Prozesse als Teil der Identität und Transformation sind auch für zwei weitere Stücke im Mai am tanzhaus nrw zentral. Gleich nach dem Tag der Arbeit feiert die Solo-Performance Salaš – a working tale des in Essen und Berlin ansässigen Choreografen Darko Radosavljev vom 3. bis 5. Mai Premiere am tanzhaus nrw. Salaš steht im Serbischen für eine Feldhütte, in der Arbeiter*innen wohnen. In solch einer Hütte lebte Darko Radosavljevs Familie väterlicherseits bis sie genug materielle Sicherheit aufgebaut hatten, um ins Dorf ziehen zu können. Für den Choreografen steht Salaš somit für einen konkreten biografischen Ort, aber auch für eine Projektion, eine Sehnsucht, da er selbst nie dort lebte. Das Stück lädt dazu ein, Gedanken und Fantasien über körperliche Arbeit und Familiengemeinschaft zu entwickeln und sich immer wieder neu in diese Räume zu denken. Zwischen Performer und Zuschauer*innen wird die imaginierte und imaginäre Salaš eine geteilte Möglichkeit, Erzählungen und Handlungen neu zu denken und die Familiengeschichte (um)zuschreiben.
Ein weiteres Highlight im Mai ist die energiegeladene Performance UNTIL THE BEGINNINGS. Sie bringt ein internationales Team von acht Tänzer*innen aus Senegal, Deutschland und Frankreich mit Musiker*innen aus den Bereichen Percussion und Spoken Word zusammen. Die Regisseurinnen Alesandra Seutin (künstlerische Leiterin der École des Sables, Senegal) und Stephanie Thiersch (künstlerische Leiterin von MOUVOIR, Deutschland) weben in ihrem Stück, das vom 16. bis 18. Mai am tanzhaus nrw uraufgeführt wird, einen choreografischen Teppich, der das Wesen der Gastgeberschaft herausfordert. Um das Konzept ‚zu Hause‘ zu dekonstruieren und in Bezug auf Konzepte von Jacques Derrida und Anne Dufourmantelle, begibt sich das Team auf eine Reise aus Kontinuität, Kreisläufen und Verknüpfungen.
Weitere Infos und Tickets unter www.tanzhaus-nrw.de
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