Mit Taoufiq Izeddiou, Dorothée Munyaneza und Clara Furey kommen drei international gefeierte Choreograf*innen für die Reihe dances of transgression nach Düsseldorf ans tanzhaus nrw. Nach dem ersten Teil der Programmreihe im November letzten Jahres erkundet nun der zweite Teil im Februar Bewegung als Form des Widerstands – und lässt das Publikum Ekstase und Transformation im Tanz neu entdecken.
In einem Duett zwischen Tanz und Musik führt Hors du monde (07.02. & 08.02.) an einen Ort außerhalb der Welt. Taoufiq Izeddiou nutzt dabei traditionell-rituelle Trancepraktiken und überführt sie in ein Tanzstück, das er speziell für den Gitarristen Mathieu Gaborit alias aYaTo und den Tänzer Hassan Oumzili kreierte. In den soundintensiven Riffs der E-Gitarre wird die Wut spürbar, auf die die Performance antwortet: Die Wut auf den Irrsinn der Welt.
Dorothée Munyaneza arbeitet mit realen Geschichten, indem sie Körper, Erinnerung und unsere Zeit aufgreift, um einen Raum der Resonanz zu schaffen. Ihre künstlerische Arbeit schöpft aus der Vielfalt ihres kulturellen Erbes: ihrer Großfamilie in Ruanda, den Erfahrungen ihrer 14 Jahre in London, ihrem Umzug nach Paris und ihrer anschließenden Ansiedlung in Marseille – aber vor allem aus ihrer Lust auf Begegnung. Ihr Stück Toi, moi, Tituba... (14.02. & 15.02.) bezieht sich auf Tituba, eine karibische Frau, die in den Hexenprozessen von Salem verfolgt wurde und heute auch in der Popkultur auftaucht. Munyaneza hat ein ‚kollektives Solo‘ entwickelt: Eine Vielzahl von Stimmen und Perspektiven kommen in einem einzigen – in ihrem – Körper zusammen. Die Livemusik stammt dabei von Oud-Spieler und Elektroproduzent Khyam Allami. In ihrem Zusammenspiel entsteht ein lebendiges Archiv, um die Spuren der durch den Sklavenhandel und das Kolonialsystem Ausgelöschten und Vergessenen hörbar, sichtbar und spürbar zu machen.
„Die Kunst hat die Macht und die Aufgabe, das dunkle Schweigen und die Löcher in unserer Geschichte anzusprechen“, sagt Munyaneza, „aber die Frage für Künstler*innen muss lauten, wie wir dies tun, ohne diejenigen, die uns ihre Geschichten erzählen, zu missbrauchen und sie und ihre Geschichten nur als Material für unsere Arbeit zu verwenden. Wir müssen uns ständig fragen, warum wir dieses Trauma erforschen, wo seine Wurzeln liegen und wie wir dabei großzügig, wahrhaftig und authentisch vorgehen. Wir müssen uns um die Geschichten der Menschen kümmern.“
Clara Fureys Arbeiten wurden auf zahlreichen Festivals gezeigt, darunter auch die Biennale von Venedig und der Performance Mix in New York City. Nun kommt sie erstmals nach NRW! Mit dem Stück Dog Rising (22.02. & 23.02.) weckt die in Tiohtià:ke / Montréal ansässige Choreografin die Sinneswahrnehmungen der drei Tänzer*innen und des Publikums: Wie drei in die Umlaufbahn geschossene, pulsierende Himmelskörper vibrieren die Perfomer*innen in einem lasziven und hypnotischen Ritual, mal sexy, mal mechanisch. Dog Rising ist eine Einladung zum Wachsen und zur Regeneration der körperlichen Kraft. Schocks und Unbehagen werden in Freude umgewandelt – eine Choreografie zum Dahinschmelzen.
Pariyestan (08.02.) ist ein besonderes Format: Seit 2022 experimentiert Parisa Madani mit langen kollektiven Traum-Meditationen zum Eintauchen und Übungen zur Entspannung im öffentlichen Raum. Diese Ausgabe für das tanzhaus nrw ist eine Listening Session, begleitet von traumähnlichen Choreografien und dem Dialog der Schwestern Lady White Snake und Little Green Snake (青蛇+白蛇). Für den dreistündigen Performance-Abend ist das Publikum eingeladen, sich auf Matten und Kissen zu entspannen und in einer bunten Kulisse aus handgefertigten Kissen und Projektionen poetischer Filme über Themen wie Familientrauma, Heimat und Schwesternschaft zu reflektieren.
Die choreografischen Arbeiten von dances of transgression – part II bilden ein vielschichtiges Geflecht aus Trance, Traum und Transformation – kraftvoll, hypnotisch und zutiefst berührend.
Weitere Infos und Tickets unter www.tanzhaus-nrw.de
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