Marlene Dietrich, eine der großen Ikonen der Filmgeschichte, begann ihre Karriere inmitten des Glanzes und der wilden Kreativität des Berlins der 1920er-Jahre, einer Stadt voller künstlerischer Aufbruchsstimmung. Ihre ersten Rollen waren unscheinbar, doch ihre Präsenz strahlte bereits eine subtile Magie aus. Sie trat in Stummfilmen und auf Theaterbühnen auf, darunter auch gemeinsam mit Harry Piel, dem „Dynamit-Regisseur“. In der Komödie SEIN GRÖSSTER BLUFF (1927) spielte sie an seiner Seite und zeigte erste Ansätze jener Ausstrahlung, die später ein Millionenpublikum fesseln sollte. Schon in diesem heiteren Werk schien die Kamera eine besondere Anziehungskraft in ihr zu spüren, als ob sie ihr Potenzial vorhersah.
Mit DER BLAUE ENGEL (1930) verstärkte sich diese Leinwandpräsenz um ein Vielfaches. Unter der Regie von Josef von Sternberg wurde Dietrich als Lola Lola zur Verführerin auf der Leinwand. Ihre rauchige Stimme und erotische Ausstrahlung machten sie über Nacht zur internationalen Berühmtheit. Von Sternberg selbst sagte über sie: „Ich habe sie entdeckt, aber niemand kann behaupten, sie geschaffen zu haben. Sie war bereits vollkommen, als wir uns trafen.“ Die Kritiken waren nicht minder begeistert. Die Variety nannte sie „eine Sensation ersten Ranges“, und Zuschauer*innen in ganz Europa verfielen ihrer Mischung aus Sinnlichkeit und Selbstbewusstsein. Sie wurde zum Symbol einer neuen, emanzipierten Weiblichkeit, deren Charisma die Leinwand überstrahlte. Dietrichs Wechsel nach Hollywood begann mit MOROCCO (1930), wo sie erneut mit von Sternberg zusammenarbeitete. Gemeinsam schufen sie eine Reihe unvergesslicher Filme, darunter SHANGHAI EXPRESS (1932), BLONDE VENUS (1932) und THE SCARLET EMPRESS (1934). In diesen Werken inszenierte von Sternberg Dietrich als mystische, beinahe überirdische Erscheinung. Seine Lichtführung und Bildkompositionen verstärkten ihre Aura von Eleganz, Stärke und Geheimnis. „Sie war Magie“, schrieb der britische Schriftsteller Graham Greene später, „eine echte und zugleich unerreichbare Frau.“ Doch Marlene Dietrich sah ihre Anfänge eher nüchtern. „Ich begann als Model und spielte in Filmen, weil es gut bezahlt wurde. Ich hätte nie gedacht, dass ich so lange in diesem Geschäft bleiben würde“, erklärte sie einmal. Ihre pragmatische Einstellung kontrastierte mit der Kunstfertigkeit, mit der sie ihre Karriere formte und ihre Leinwandfiguren zum Leben erweckte.
Von Piels actionreicher Komödie bis zu von Sternbergs erhabenen Bildwelten zeigt die Filmreihe Dietrichs Werdegang von ihren frühen Jahren, die eine Zeit der Experimente waren, bis hin zu jenen bekannten Filmen, die endgültig ihre Strahlkraft sichtbar werden ließen.
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