Was anfangs noch wie eine harsche Sozialstudie wirkt, entwickelt sich bald zu einem impressionistischen, fast surrealen Blick auf das Leben in Kinshasa, dem Herz der Demokratischen Republik Kongo, in der sich viele der Themen und Missstände Afrikas finden lassen. Hier spielt Alain Gomis „Félicité", der bei der Berlinale mit dem Jury-Preis ausgezeichnet wurde. Als passionierte Sängerin, die den Kampf um einen geliebten Angehörigen nicht aufgeben will, auch wenn sie dabei nicht auf gesellschaftliche Unterstützung hoffen kann, zeigt sich Gomis eindrucksvolle Protagonistin. Das wechselhafte Gesicht von Véro Tshanda Beya bildet dabei ganz und gar den magnetischen Mittelpunkt des Films, mal strahlend und erhaben – dann wieder ausdruckslos und voller Verzweiflung. Die von ihr gespielte Félicité versucht Geld für die Operation ihres Sohnes zu organisieren und mobilisiert das teilnahmslose Kinshasa so gut es geht, in einer trotzigen Odyssee.
Täglich, außer Montag, um 21.15 Uhr in OmU im Bambi Filmstudio.
Als sehr gemischt könnte man die Reaktionen bezeichnen, nachdem bekannt wurde, dass der zeitlose Klassiker "Blade Runner" ein Sequel erhalten soll. Altmeister Ridley Scott war ursprünglich für die Regie vorgesehen, gab jedoch aus Termingründen schließlich dem kanadischen Regisseur Denis Villeneuve den Vorzug, der sich mit seinem kryptischen Sci-Fi-Thriller "Enemy" und zuletzt "Arrival" für diesen heiß umworbenen Posten qualifizierte. Dies könnte sich als gute Entscheidung herausstellen, da Villeneuve nicht versucht den (ohnehin unerreichbaren) Look des Vorgängers zu kopieren, sondern dem Kosmos einen persönlichen Neuanstrich verpasst. Die Handlung bei "Blade Runner 2049" ist dreißig Jahre nach dem Verschwinden Rick Deckards (Harrison Ford) angesiedelt. Seitdem hat sich die Welt weiterentwickelt und ein lange gehütetes Geheimnis droht ans Licht zu kommen.
Freitag bis Mittwoch um 21.15 Uhr in OmU im Cinema Kino, sowie Donnerstag, Sonntag bis Mittwoch um 17.00 und 20.15 Uhr, Freitag und Samstag um 16.00 und 19.15 Uhr im Metropol Kino. Außerdem täglich im Cinestar, UFA Palast, UCI Düsseldorf und im UCI Neuss.
Kairo im Januar 2011, kurz vorm Sturz Mubaraks. Noredin ist Polizist, korrupte Geschäfte bessern sein Gehalt auf. Als im Hotel Nile Hilton eine Sängerin getötet wird und seine Vorgesetzen den Vorfall als Selbstmord kaschieren wollen, wird Noredin hellhörig. Er gerät in ein gefährliches Spiel, in dem er sich mit der führenden Elite anlegt. "Die Nile Hilton Affäre", atmosphärischer Krimi.
Täglich um 19.00 Uhr (Dienstag in OmU), sowie Samstag und Sonntag um 14.30 Uhr im Bambi Filmstudio.
Dieses kleine, preisgekrönte Biopic erzählt die Geschichte des schwulen finnischen Künstlers Touko Valio Laaksonen. Die Kriminalisierung von Homosexualität im Nachkriegs-Finnland ist für Touko (Pekka Strang) schmerzhaft, ermuntert ihn aber zugleich zu selbstbewussten, homoerotischen Zeichnungen, die ihn später als "Tom of Finnland" zum internationalen Durchbruch verhelfen.
Täglich um 21.30 Uhr (Dienstag in OmU) im Bambi Filmstudio.
Nach dem Öl interessieren sich Leitwölfe des Raubtierkapitalsimus’ nun verstärkt für das Ackerland des afrikanischen Kontinents. Und sie zahlen gut. So verpachtet die äthiopische Regierung großzügig Ackerfläche, mit tragischen Konsequenzen für Umwelt und Bevölkerung. Die Doku "Das grüne Gold" offenbart die Spuren von Raffgier und Zerstörung, von der wir „Zivilisierten“ profitieren.
Täglich um 17.00 Uhr in OmU im Bambi Filmstudio.
Außerdem starten diese Woche neu: Jan Fehses Komödie Unter deutschen Betten (Cinestar, UFA Palast, UCI Düsseldorf, UCI Neuss) und Jayson Thiessens Animationsabenteuer My Little Pony – Der Film (Cinestar, UFA Palast, UCI Düsseldorf, UCI Neuss)
Alle Trailer hier: Playlist
Previews in dieser Woche: Michael Cuestas American Assassin, Francis Lees God's Own Country, Michael Hanekes Happy End, Tommy Wirkolas What happened to Monday?
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